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Fünf Erkenntnisse zur DEG

Erste Testspiele vor der DEL-Saison

Foto: Birgit Häfner

von Bernd Schwickerath

Zwei Testspiele, zwei Niederlagen – der Start der Düsseldorfer EG in die heiße Phase der Vorbereitung auf die DEL-Saison lief alles andere als gewünscht. Und auch jenseits der Ergebnisse war beim Turnier in Krefeld logischerweise viel Luft nach oben. Doch es gab auch Lichtblicke. Hier kommen fünf Erkenntnisse aus den ersten Testspielen.

1. Das Team braucht Zeit

Das kommt jetzt nicht ganz überraschend. Am Freitag stand für die DEG das erste Eishockeyspiel seit März an, zudem gibt es zahlreiche neue Spieler, einen neuen Cheftrainer und ein neues System. Aber wie schwach die DEG beim 1:2 nach Verlängerung gegen die Krefeld Pinguine auftrat, nervte die Beteiligten dann doch. Vor allem in Sachen Struktur, Genauigkeit und Körperspiel kam die DEG nicht ansatzweise an ihre Ansprüche heran, leistete sich immer wieder Lücken und Fehlpässe – auch erfahrene Kräfte wie Sinan Akdag. „Chaotisch, wild und zerfahren“, kommentierte Trainer Thomas Dolak den ersten Auftritt. Auch Moritz Wirth hatte „das Gefühl, dass wir besser vorbereitet waren, als es dann aussah“. Nichtsdestotrotz, sagte Oliver Mebus am Freitag, „müssen wir den Ball flach halten, wir haben den 18. August.“ Es sei also noch Zeit. Und die gibt Dolak seinem Team: „Vieles ist neu“, sagte der Trainer und kündigte eine gründliche Aufarbeitung und schnelle Verbesserung an.

Trainer Thomas Dolak war nur phasenweise zufrieden. Foto: Birgit Häfner

2. Die DEG lernt schnell

Am Sonntag gab es diese Verbesserung dann bereits zu sehen. Beim 3:4 nach Penaltyschießen gegen Slovan Bratislava war die DEG über weite Strecken die bessere Mannschaft. Weil sie mehr Struktur im Spiel hatte, mit mehr Spielfitness deutlich schneller und körperlicher unterwegs war und sich auch weniger Abspielfehler leistete. Bis auf den Beginn des zweiten Drittels hatte sie mehr Puckbesitz und Chancen als der Gegner. „Das Aufbauspiel war viel besser, der Forecheck war viel besser. Wir haben über 30 Schüsse aufs Tor gebracht, hatten viele Chancen“, sagte Dolak, der allerdings weit davon entfernt war, rundum zufrieden zu sein. Immer noch gab es Probleme im Aufbau, offensiv kam von der ersten Reihe mit Neu-Kapitän Philip Gogulla, Phil Varone und Kevin Clark bei Fünf-gegen-Fünf zu wenig. Und insgesamt gefielen Dolak „die Abstände von Offensive auf Defensive in der neutralen Zone“ nicht. „Da haben wir dem Gegner manchmal zu viel Platz gelassen, da müssen wir ein bisschen enger sein.“

3. O’Donnell ist wieder da

Wenn Brendan O’Donnell auf dem Eis steht, passiert immer etwas. Und so war das auch am Wochenende bei seinen ersten Auftritten im DEG-Trikot seit November 2022: O’Donnell schoss aus allen Lagen und gleich dreimal ins Tor, O’Donnell bekam einen Check gegen den Kopf und einen Schuss zwischen die Beine. O’Donnell spielte feine Pässe und bereiteten einen Treffer vor. Und O’Donnell zockte sich elegant durch die Gegenspieler oder verlor unnötig den Puck – einmal schlug er danach vor Frust den Schläger aufs Eis. In einem Satz: Brendan O’Donnell ist wieder da. Zwar rannte er am Freitag noch viel hinterher, aber neun Monate nach seinem Achillessehnenriss wirkt der Kanadier so, als sei er auch in der kommenden Saison der spektakulärste Offensivspieler der DEG.

Als wäre er nie weg gewesen: Brendan O’Donnell mit dem 1:0 gegen den KEV. Foto: Birgit Häfner

4. Die DEG verspielt Führungen

Vergangene Saison eins der großen Themen bei der DEG: späte Niederlagen. Erinnert sei hier nur an das erste Derby gegen die Haie, als die Düsseldorfer 25 Sekunden vor Schluss 3:1 führten und noch verloren. Oder ans fünfte Play-off-Viertelfinale gegen Ingolstadt, als im letzten Drittel nicht mal eine Drei-Tore-Führung reichte. Nun ging dann so ähnlich weiter: Gegen Krefeld führte die DEG bis zwei Minuten vor dem Ende, gegen Bratislava im Schlussabschnitt 3:1 – trotzdem ging sie beide Male als Verliererin vom Eis. Nun sind Ergebnisse in Testspielen maximal zweitrangig, aber für die Köpfe wäre es wichtig, mal ein paar Führungen über die Zeit zu bringen. Sonst kommen die Erinnerungen an die Vorsaison wieder hoch.

5. Beide Torhüter sind in guter Frühform

Um eine Position müssen sie sich bei der DEG vorerst keine Sorgen machen: Sowohl Hendrik Hane am Freitag als auch Henrik Haukeland am Sonntag zeigten gute Leistungen. Hane wirkte gleich in der Anfangsphase, als die Krefelder mit viel Wucht kamen, wie die Ruhe selbst. Und so war das auch später. Die beiden Gegentore am Ende fielen jeweils nach Direktabnahmen in Unterzahl und waren nicht ansatzweise seine Schuld. Haukeland hatte am Sonntag zunächst deutlich weniger zu tun. Und dann war gleich die erste richtige Chance der Slowaken drin – wobei Haukeland nicht glücklich aussah. Sein Versuch, den Puck wegzuschlagen, landete genau auf dem Schläger eines Gegners. Auch beim dritten Gegentor war er vorher dran. Allerdings ließen seine Vorderleute in beiden Situationen die nötige Konsequenz vermissen. Und Haukeland selbst hatte mindestens drei Glanzparaden und viele weiterer kleinere im Angebot. An den Torhütern lag es nicht, dass beide Testspiele verloren gingen, sie sind beide in guter Frühform.

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