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Der neue Topstürmer der DEG

Phil Varone soll die erste Reihe führen

Foto: Imago

von Bernd Schwickerath

Ist das der neue Königstransfer? Die Düsseldorfer EG hat Mittelstürmer Phil Varone verpflichtet. Der 32-Jährige spielte einst in der NHL, jetzt soll er bei der DEG für Tore sorgen. Manager Niki Mondt ist begeistert: „Er wird uns in der Offensive deutlich verbessern.“

Der Erste war mal wieder „Rink Rat“. Dieser Twitteraccount, der so gut wie jeden großen Transfer in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) vor den Vereinen verkündet. Und so war es auch diesmal: „Nummer 1 Center gefunden? Mir fehlt noch eine zweite Quelle als Bestätigung, aber den kanadischen Center Phil Varone soll es zur DEG ziehen. Zuletzt spielte der Offensivspieler bei Spartak Moskau in der KHL“, schrieb der anonyme Transferexperte am Samstag. Und sorgte damit für einiges Aufsehen. Denn dass sich ein Spieler dieser Qualität der DEG anschließt, damit hatten nicht viele gerechnet.

NHL, AHL, Champions League, Russland, Schweiz

Noch am selben Tag wurde aus dem Gerücht dann Realität. Da veröffentlichte die Düsseldorfer EG die Meldung über das, was durchaus ein Königstransfer werden könnte. Varone hat nämlich eine bemerkenswerte Karriere vorzuweisen: Fast 100 Spiele in der NHL, mehr als 500 in der AHL, dazu Champions League, zwei Jahre in der russischen KHL und eins in der Schweiz.

Entsprechend groß waren die Worte seines neuen Klubs: „DEG verpflichtet Top-Stürmer Phil Varone!“ Und Manager Niki Mondt sagte: „Mit ihm haben wir den lange gesuchten Top-Center gefunden. Er wird uns in der Offensive deutlich verbessern und soll natürlich in unser Mannschaft eine wichtige Rolle einnehmen.“

Varone, Clark, O’Donnell für Barta, Fischbuch und Eder

Es dürfte wohl eine der wichtigsten Rollen überhaupt werden – die des Mittelstürmers der ersten Reihe. Und wenn man sich Kevin Clark (kam aus Berlin) und Brendan O’Donnell (war fast die gesamte Vorsaison verletzt) dazu denkt, ist das vom Papier her ein mehr als angemessenes Trio, um die Abgänge von Alexander Barta (jetzt Co-Trainer), Daniel Fischbuch (Mannheim) und Tobias Eder (Berlin) zu kompensieren.

Insgesamt sieht die DEG-Offensive für die neue Saison gut aus. Neben den drei Genannten finden sich da Philipp Gogulla, Alexander Ehl, Stephen MacAulay, Victor Svensson und die sechs Jüngeren Alexander Blank, Josef Eham, Jakub Borzecki, Luis Üffing, Bennet Roßmy und Edmund Junemann. Und ein erfahrener Flügelstürmer für die dritte Reihe soll ja noch kommen. Bleiben diesmal alle gesund, ist das ein gutes Gerüst, um wieder in der oberen Hälfte der Tabelle zu landen.

Foto: Imago

Entsprechend euphorisch wurde Varone-Transfer von den DEG-Fans aufgenommen. Wobei zur Wahrheit gehört, dass es auch Kritik gab. Der 32-Jährige spielte zuletzt ja in Moskau, wechselte erst nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine in die KHL. Und die ist eng mit der russischen Politik und Wirtschaft verbunden. Nationalmannschaften wie Schweden oder Finnland verzichteten bei der jüngsten WM deswegen auf KHL-Spieler. Auch manche Vereine lehnen es kategorisch ab, Spieler aus der KHL zu holen. Wobei sich bei Varone die Frage stellt, wann er seinen Vertrag in Moskau unterschrieb. Offiziell wurde der Wechsel erst im Juni 2022 bekannt, aber das muss ja nichts heißen.

MVP in der AHL

Rein sportlich ist der Mittelstürmer genau das, was die DEG gesucht hat. Einer, der mit und ohne Puck viel richtig macht. Ein technisch feiner Spielmacher, der laut einem kurzen Scoutbericht bei „Eliteprospects“ trotz seiner „nur“ 1,77 Meter keinem Zweikampf aus dem Weg geht und ein ordentliches Tempo hat. Das hat ihn schon bei den Junioren in Kanada in der Topliga spielen lassen, später auch in der NHL. Zwischendurch wurde er MVP In der AHL, machte dort 424 Scorerpunkte.

Auch in der KHL und Schweiz sammelte er seine Punkte. Obwohl er beim SC Bern in einem Jahr kam, als dort wenig lief, da verpasste der Serienmeister sogar die Play-offs. Wer Schweizer Journalisten befragt, hört aber, dass das nicht an Varone lag. Der sei in einer schwachen Saison noch einer der wenigen Lichtblicke gewesen und habe vor allem dazu beigetragen, dass sich ein Thierry Bader entwickelte. Nun soll er das auch bei der DEG machen: Tore schießen, Tore auflegen, in der Defensive arbeiten und den Jüngeren den Weg zeigen.

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