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Neun-Punkte-Woche

Dritter DEG-Sieg in fünf Tagen

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Mit dem 2:1 bei den Nürnberg Ice Tigers kommen die Düsseldorfer ihrem Ziel wieder ein Stück näher. Die Mannschaft von Interims-Cheftrainer Thomas Dolak gewinnt das insgesamt vierte Spiel in Folge und bleibt in der Deutschen Eishockey Liga damit auf Play-off-Kurs. Zwischen den Partien gegen Krefeld und in Nürnberg gibt es zudem eine erfreuliche Neuigkeit in Sachen Kaderplanung.

Als die Düsseldorfer EG am Dienstag zahlreiche Corona-Fälle vermeldete, deutete nicht besonders viel auf eine erfolgreiche Eishockeywoche hin. Vielmehr stellten sich viele die Fragen, ob mit acht Ausfällen überhaupt Punkte zu holen seien und es nicht vielleicht doch sogar mehr Fälle und daraus resultierende Spielabsagen geben würde.

Doch auch in diesen Zeiten kommt es im Sport nicht selten anders als erwartet – auch in Bezug auf die äußerlichen Unwägbarkeiten. Erst setzte sich die DEG am Mittwoch mit 6:1 gegen Bremerhaven durch, dann gelang zwei Tage später ein wichtiger 4:1-Erfolg gegen die Krefeld Pinguine. Und mit dem 2:1 (1:0, 1:0, 0:1) bei den Nürnberg Ice Tigers machten die Rot-Gelben am Sonntagnachmittag ihre Neun-Punkte-Woche mit einem beachtlichen Torverhältnis von 12:3 perfekt.

Abseits der drei Partien konnte der Klub am Samstag zudem weitere gute Nachrichten vermelden: Stürmer Stephen MacAulay verlängerte seinen Vertrag um eine weitere Saison und wird damit auch 2022/23 für die DEG auflaufen. „Die Stadt, meine Kollegen, die Trainer – es fühlt sich an wie Familie. Ich bin einfach gerne hier und möchte auch nirgendwo anders sein“, wurde der Kanadier in einer Pressemitteilung des Klubs zitiert.

Zuletzt gab es Gerüchte, nach denen es den im vergangenen Sommer von Zweitligist Frankfurt gekommenen 29-Jährigen nach Schwenningen ziehen könnte. Für die DEG wäre dies zweifellos ein herber Verlust gewesen, denn mit 38 Scorerpunkten ist MacAulay hinter Brendan O’Donnell der zweitbeste Scorer im Team der Rot-Gelben. „Stephen hat die in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt und gehört zu den absoluten Leistungsträgern in der Mannschaft“, sagte Sportdirektor Niki Mondt. „Ich freue mich sehr, dass wir uns auf eine Vertragsverlängerung einigen konnten.“

Spektakulärer Sololauf von Kyle Cumiskey ebnet den Weg zum 1:0

Beim dritten Sieg binnen einer Woche und dem vierten in Folge ging MacAulays Lauf nach sieben Begegnungen mit mindestens einem Scorerpunkt zu Ende. Aber daran störte sich weder der Mittelstürmer noch sonst irgendjemand auf Seiten der Düsseldorfer EG. „Ich muss die Mannschaft für ihren Charakter loben und bin sehr stolz auf das Team“, sagte Trainer Thomas Dolak, der zum dritten Mal Harold Kreis hinter der Bande vertrat.

In einem Spiel mit enorm vielen Strafzeiten ging die DEG in der achten Minute durch Carter Proft in Führung. Deutlich sehenswerter als der Abschluss war dabei jedoch die Vorarbeit. Verteidiger Kyle Cumiskey schnappte sich die Scheibe hinter dem eigenen Tor und legte einen eleganten Sololauf über das gesamte Eis hin, ehe er den freistehenden Proft in Szene setzte.

Weil die Ice Tigers in den ersten 20 Minuten arg undiszipliniert agierten und die Schiedsrichter kleinlich sowie bisweilen fragwürdig pfiffen, durften die Düsseldorfer immer wieder ihr Überzahlspiel trainieren. 44 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels erhöhte Kapitän Alexander Barta in einer weiteren Powerplay-Situation auf 2:0. Mit etwas mehr Eishockey bei Fünf-gegen-fünf kamen die Nürnberger jetzt häufiger gefährlich vor das Tor von Mirko Pantkowski, doch der DEG-Goalie zeigte wie schon gegen Bremerhaven und Krefeld eine richtig gute Leistung und wehrte 28 von 29 Schüssen ab.

Foto: Birgit Häfner

Düsseldorfer retten knappen Vorsprung mit Herz und Leidenschaft ins Ziel

Nur beim Abschluss von Tim Fleischer (49.) war Pantkowski ohne Chance. Nürnberg drückte in der Folge mit Vehemenz auf den Ausgleich, die Düsseldorfer wiederum konnten in den letzten zehn Spielminuten nur noch selten für Entlastung sorgen. Mit viel Herz und Leidenschaft überstand die DEG in den Schlussminuten eine weitere Unterzahlsituation, rettete den Vorsprung bis zur Schlusssirene und nahm die drei Punkte mit auf den Heimweg.

„Wir machen das für die Jungs, die zu Hause sitzen müssen. Jeder hilft dem Anderen“, sagte Stürmer Daniel Fischbuch. „Defensiv haben wir uns das eine oder andere Mal zu weit reindrängen lassen im letzten Drittel. Aber wir haben diese Phase mit einer guten Teamarbeit überstanden.“ Am Dienstag könnte sich die Personallage etwas entspannen, wenn die DEG in Bietigheim antritt. Wer aus dem Quarantäne-Oktett dann wieder zurückkehren darf und kann, ist allerdings noch offen.

Statistik: Nürnberg Ice Tigers – Düsseldorfer EG 1:2 (0:1, 0:1, 1:0)
DEG/Tor: Pantkowski (Seidel); Abwehr: Cumiskey, Zitterbart – Geitner, Ebner – Trinkberger; Angriff: Proft, MacAulay, D’Amigo – Schiemenz, Barta, Ehl – O’Donnell, Eder, Fischbuch – Fischer, Postel
Schiedsrichter: Iwert/Kohlmüller
Tore: 0:1 (7:02) Proft (Cumiskey, Pantkowski/5-4), 0:2 (20:44) Barta (Fischbuch, O‘Donnell/4-3), 1:2 (48:00) Fleischer (Stoa, Fox/5-4)
Zuschauer: 3041
Strafminuten: 18:14
Torschüsse: 29:28

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