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Guter Beginn, insgesamt zu viele Fehler

Heimniederlage gegen Mannheim

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

An einem Spieltag, der, wie in vielen anderen Sportarten auch, im Zeichen des Ukraine-Kriegs steht, unterliegen die Düsseldorfer in ihrem 44. Saisonspiel der Deutschen Eishockey Liga mit 1:4.

Sport lenkt von Sorgen ab. Aktuell gestaltet sich dieser Auftrag sicherlich deutlich schwieriger als sonst. Trotzdem sollte dies am Sonntagabend auch für das Spiel zwischen der Düsseldorfer EG und den Adlern Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga gelten. Aber so sehr ein jeder für sich in diesen Tagen die Ablenkung sucht und im Idealfall zu schätzen weiß, der Krieg in der Ukraine ist dennoch immer ein Thema – das ist nachvollziehbar und absolut richtig so.

So erschien das auf dem Videowürfel im PSD BANK DOME leuchtende Logo der DEG in den ukrainischen Landesfarben blau und gelb, vor dem Spiel verlas Stadionsprecher André Scheidt eine der Situation entsprechende Botschaft. Ein besonderes Zeichen setzte die Stadionregie, die vor dem Verlesen der Düsseldorfer Mannschaftsaufstellung das 1987 entstandene „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen auflegte. Viele Fans hielten dazu ihre Smartphones als „Kerzen“ in die Höhe und nachdem der letzte Ton des Songs verstummt war, brandete andächtiger, aber doch kräftiger Applaus auf.

Schließlich begann vor 4000 Zuschauern ein Eishockeyspiel, das die DEG mit 1:4 (0:1, 0:2, 1:1) verlor. Ähnlich wie beim 1:2 gegen München am vergangenen Mittwoch hielten die Düsseldorfer nicht nur ordentlich dagegen, sondern waren über die volle Spielzeit gesehen bei weitem nicht die schlechtere Mannschaft. Doch die mangelnde Effizienz im Abschluss verhinderte ein knapperes Resultat sowie mindestens einen möglichen Zähler.

Mannheims Powerplay funktioniert, das Überzahlspiel der DEG nicht

„Das erste Drittel war ja noch in Ordnung. Aber dann haben wir viele Puckverluste gehabt, unsere Chancen nicht genutzt und auch in der defensiven Zone vieles nicht gut gemacht“, sagte Verteidiger Nicolas Geitner. „Mannheim war uns schon überlegen, aber wir haben heute auch nicht unser bestes Spiel gemacht.“

Foto: Birgit Häfner

Die DEG begann druckvoll, erspielte sich früh ein paar gute Chancen, scheiterte aber immer wieder am gegnerischen Torhüter. Anstatt Henrik Haukeland hieß der diesmal Dennis Endras. Und dem langjährigen Nationalkeeper verdankten die Adler, dass es nach zehn Minuten noch 0:0 stand. Das änderte sich mit dem ersten Powerplay der Mannheimer. Nach dem Bullygewinn vor Mirko Pantkowski ging es schnell: Borna Rendulic auf Markus Eisenschmid auf Mark Katic und drin war die Scheibe. Das 0:1 war ein zu diesem Zeitpunkt aberwitziger Zwischenstand.

Mannheim wurde in der Folge stärker, doch die DEG kam immer wieder in gute Schusspositionen und dank dummer Strafzeiten der Adler mehrfach zu Überzahlsituationen. In einer solchen fiel dann aber das 0:2 durch Jason Bast (26.) und 70 Sekunden später landete ein abgefälschter Schuss von David Wolf ebenfalls hinter Pantkowski im Düsseldorfer Tor. Mit dem 0:3 ging der DEG für ein paar Minuten der Schwung abhanden, hängen ließ sich die Mannschaft von Trainer Harold Kreis aber wie immer nicht.

Kreis sieht 0:2 in eigener Überzahl als Wendepunkt

Ein Comeback blieb im Schlussdrittel aber aus. Mannheim erzielte in Person von Rendulic (47.) den vierten Treffer. In der Schlussphase gelang Stephen MacAulay (58.) dann doch noch ein Tor. Das hatte sich die DEG verdient, wenngleich es am letztlich ungefährdeten Erfolg der Adler natürlich nichts mehr änderte.

„Wir wollten einfach spielen und stabil auftreten. Das haben wir anfangs gut gemacht“, sagte Trainer Kreis. „Alle Situationen, die zu den Gegentoren geführt haben, hätten wir anders lösen können. Das 0:2 in unserem Überzahlspiel war ein Wendepunkt. Die Mannschaft ist nach diesem Spiel entsprechend frustriert. Aber uns haben heute einfach die Tore gefehlt.“

Statistik: Düsseldorfer EG – Adler Mannheim 1:4 (0:1, 0:2, 1:1)
DEG/Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Cumiskey, Geitner –  Järvinen, Zitterbart – Heinzinger, Ebner – Trinkberger; Angriff: Eder, Barta, Ehl – Proft, MacAulay, D’Amigo – O’Donnell, Svensson, Schiemenz – Mayenschein, Olson, Fischer
Schiedsrichter: Schadewaldt/Kopitz
Tore: 0:1 (10:24) Katic (Eisenschmid, Rendulic/5-4), 0:2 (25:28) Bast (Desjardins/4-5), 0:3 (26:38) Wolf, 0:4 (46:02) Rendulic (Iskhakov), 1:4 (57:47) MacAulay (D’Amigo, Proft)
Zuschauer: 4000
Strafminuten: 6:14
Torschüsse: 33:22

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