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Thorwirth siegt und setzt Zeichen

27-Jährige holt zweiten DM-Titel in der Halle

Foto: imago / Chai v.d. Laage

von Tobias Kemberg

Nach seinem Triumph über die 3000 Meter macht Düsseldorfs Top-Leichtathlet seinem Ärger über eine verbotene Solidaritätsaktion Luft. Im Rennen kommt es zum erwarteten Zweikampf mit dem Frankfurter Sam Parsons, den Thorwirth mit einem starken Finish auf der letzten Runde für sich entscheidet.

Als Sam Parsons noch einmal alle Kräfte bündelte, um auf der Schlussrunde an ihm vorbeizuziehen, zog Max Thorwirth ein letztes Mal das Tempo an. Das reichte. Der 27-Jährige aus dem Team Düsseldorf hielt seinen Verfolger in Schach, blieb vorne, überquerte als Erster die Ziellinie und sicherte sich den erhofften Deutschen Hallen-Meistertitel über 3000 Meter. Für Thorwirth ist es der zweite nach 2020.

Doch der sportliche Erfolg rückte wenige Momente später erst einmal in den Hintergrund. „Disqualifiziert mich doch“, rief der Leichtathlet vom SFD 75 im Siegerinterview entrüstet. Was war passiert? Thorwirth hatte eine nicht gestattete Solidaritätsaktion für die Ukraine auf die sprichwörtliche Palme gebracht. Ein anderer Athlet hatte nach der Kontrolle der Wettkampfkleidung eine Ukraine-Fahne auf seinem Arm abkleben müssen.

„Wenn das nicht mehr machbar ist, dann bin ich einfach nur traurig“, sagte Thorwirth und verwies auf die zuvor abgehaltene Schweigeminute für die Opfer des Ukraine-Kriegs. Der neue Deutsche Meister selbst war mit einem Armband in den blau-gelben Landesfarben der Ukraine gelaufen. „Mündige Athleten sind ganz ganz wichtig. Wenn jeder ein Statement macht, hat das am Ende des Tages ja vielleicht eine Wirkung“, erklärte Thorwirth wenig später.

Siegerzeit von 8:01,43 Minuten

Das Rennen ging der seit Wochen formstarke Mittelstreckenläufer von vorne an. „Ich war ein bisschen nervös, denn ich wusste, dass ich in der Favoritenrolle war. Mit dem Sieg bin ich sehr zufrieden, die Bahn in Leipzig liegt mir, schon vor zwei Jahren konnte ich hier gewinnen. Jetzt freue ich mich auf die Hallen-WM“, sagte Thorwirth. „Ich habe es heute mal von vorne mit einem längeren Endspurt versucht, das hatte ich vorher so noch nie gemacht und deswegen war das ein bisschen nervenaufreibend.“

Mit 8:01,43 Minuten erzielte er im Vergleich zu seinem Rennen vor drei Wochen in New York (7:38) eine etwas schwächere Zeit, doch schon im Vorfeld hatte Thorwirth angekündigt, dass ihm diese bei den Deutschen Meisterschaften nicht übermäßig wichtig sei. Nun richtet der Düsseldorfer seinen Fokus auf die Hallen-WM, die vom 18. bis 20. März in Belgrad stattfindet. Auch dort möchte Max Thorwirth mit dem Rückenwind des DM-Titels einen guten Eindruck hinterlassen. In guter Form ist er allemal.

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