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Fortuna: Deckel drauf und neue Saison planen

Gegen Dresden sollen die entscheidenden Punkte her

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Der Auftrag für den Freitagabend lässt keine Zweifel offen: Drei Punkte gegen Dynamo Dresden und das Wie ist egal. Dann wäre für Fortuna Düsseldorf das Abstiegsgespenst endgültig aus der MERKUR SPIEL-ARENA vertrieben, und die Planungen für die kommende Saison können ganz auf die 2. Fußball-Bundesliga konzentriert werden. Zudem hätte Daniel Thioune seinen ersten und wichtigsten Auftrag, die Mannschaft in der Liga zu halten, ebenfalls zur Zufriedenheit aller erfüllt.

Stimmung: „Jeder, der die Tabelle lesen kann, weiß, dass wir am Freitagabend einen großen Schritt in die richtige Richtung auf die Saison 22/23 in der 2. Liga machen können“, erklärt Daniel Thioune. „Wir können also in diesem Spiel eher etwas gewinnen als verlieren.“ Und das will Fortunas Cheftrainer seinen Spielern auch noch mal in den Gesprächen vor dem Spiel ganz deutlich machen. „Wir können aus der derzeitigen Situation ein wenig Druck nehmen.“

Der Gegner: Dass die Aufgabe gegen Dynamo Dresden nicht leicht wird, kann sich jeder denken. Für die Sachsen ist es ein Endspiel. „Ich messe diese Mannschaft nicht an ihrem Tabellenplatz“, sagt Fortunas Cheftrainer, der genau weiß, dass Dynamo deutlich unter Wert gespielt und viel Pech gehabt hat. Parallelen zur Fortuna in der Preußer-Ära sind nicht ganz von der Hand zu weisen, zum Beispiel was späte Gegentore und Pech angeht. „Dresden wird nicht alles auf eine Karte setzen, aber sie wollen sicher drei Punkte holen und uns das Spiel so schwer wie möglich machen“, sagte Fortunas Trainer.

Erwartungshaltung: Damit kann Thioune nicht so viel anfangen. Er weiß, dass am vergangenen Wochenende ein Sieg gegen zehn Hannoveraner erwartet worden war. „Ich tue mich damit ein wenig schwer. Aber ich weiß, dass trotz der 13 Spiele ohne Sieg der Gegner nicht wie ein Absteiger spielen wird“, sagte Thioune. „Wir werden Selbstvertrauen zeigen, aus dem aber kein Übermut werden darf.“ Und die Mannschaft müsse dahin kommen, nicht Angst vor einem Lucky Punch des Gegners zu haben, sondern selbst den Schlusspunkt setzen.

Anspannung: Der Trainer ist nicht aufgeregter als sonst. „Ich habe vor jedem Spiele eine gewisse Anspannung und die wird auch über die 90 Minuten gegeben sein, weil ich mir auch kein Trikot überstreifen darf, wie ich es eigentlich gerne in diesen Momenten tun würde“, erklärt Daniel Thioune. Ich versuche eher rational als emotional zu sein, um besser auf alle möglichen Situationen reagieren zu können. „Wenn wir das Spiel positiv gestalten können, wird einiges von mir abfallen, weil ich dann meinen Auftrag erfüllt habe.“ Er würde sich also gerne schnell auf die Visitenkarte schreiben lassen, „Fortuna-Trainer 2022/23“.

Daniel Thioune freut sich auf ein spannendes Spiel. Foto: Wolff

Personal: Auf drei Spieler muss der Trainer verzichten: Adam Bodzek, Marcel Sobottka und Daniel Ginczek haben es nicht geschafft, rechtzeitig wieder fit zu werden. Dafür stehen Kristoffer Peterson, Felix Klaus und auch Kuba Piotrowski wieder zur Verfügung. Allerdings hat es auch wieder einen Corona-Fall gegeben. Fortunas vierter Torhüter, Kai Eisele, fällt also auf absehbare Zeit ebenfalls aus.

Ausgeglichenheit des Kaders: Thioune würde es nichts ausmachen, wenn erneut Khaled Narey und Rouwen Hennings für die Tore gegen Dresden sorgen würden. Die Abhängigkeit sei schon gegeben, das sei jedoch nicht schlimm, weil die beiden Spieler viel Qualität einbringen. „Aber es hat sich ja schon etwas getan, weil auch Spieler wie Ao Tanaka und Shinta Appelkamp getroffen haben und sich sonst nicht so oft in die Torschützenliste eintragen“, sagte Fortunas Trainer. „Das Kollektiv ist gut unterwegs, und wir können viele Momente für uns kreieren.“

„Ich habe mir angewöhnt, für den Moment zu leben. Wenn ich mir morgens die Zähne putze, denke ich nicht darüber nach, wie mein Tag wird.“

Daniel Thioune, Trainer von Fortuna Düsseldorf

Petersons Potenzial: Der Trainer setzt wie viele andere große Stücke auf Kristoffer Peterson. Bei ihm spiele sich viel auf der mentalen Ebene ab. „Er meinte wohl nach dem überflüssigen Platzverweis gegen Bremen, einiges gut machen zu müssen“, erklärte Thioune. „Er muss lernen, nicht über den letzten Ball nachzudenken, sondern über den nächsten.“ Potenzial sei das Eine, aber ein Profi muss das Potenzial auch abrufen. Das gelte aber für mehrere Spieler in Fortunas Kader.

Die Zeit danach: Noch sei Fortuna in einer prekären Situation. Erst, wenn der Abstieg endgültig vermieden ist, könne man auch mehr nach vorne schauen. „Erst danach können wir auch etwas ausprobieren“, sagte Thioune. „Ich habe mir angewöhnt für den Moment zu leben. Wenn ich mir morgens die Zähne putze, denke ich nicht darüber nach, wie mein Tag wird.“

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