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Niklas Geske: Der richtige Schritt zur rechten Zeit

Ein Topzugang für das 3x3-Team Düsseldorf

Foto Imago/Sendlak

von Norbert Krings

INTERVIEW: Eine bessere Wahl hätten Trainer Kevin Magdowski und Manager Emre Atsür für das 3×3-Team Düsseldorf kaum treffen können. Niklas Geske (28) verstärkt die wahrscheinlich beste Truppe in Deutschland und soll mit seiner Klasse dazu beitragen, dass die für Deutschland spielende Mannschaft auch international noch größeren Erfolg hat. Wir sprachen mit dem gebürtigen Dortmunder, der sich sehr auf Düsseldorf freut.

Herr Geske, Sie spielen ja schon länger 3×3-Basketball neben ihrer Karriere im „normalen“ Basketball. Was macht den Wechsel nach Düsseldorf so besonders?
Niklas Geske: Für mich ist das wichtiger Schritt. Ich freue mich sehr darauf zum ersten Mal in einem professionellen Team mitmischen zu können. Ich bin gespannt, was mich da alles erwartet.

Wie ist dieser Wechsel letztlich zustande gekommen?
Geske: Zum einen kenne ich die Macher in Düsseldorf, Kevin und Emre, schon länger recht gut. Der Nationaltrainer hat auch vorgeschlagen, dass es total sinnvoll ist, im Team Düsseldorf dabei zu sein. Ich studiere in Dortmund und lebe dort. So sind die Wege auch relativ kurz und die sportliche Komponente ist natürlich ebenfalls nicht zu vernachlässigen, da es mir hilft, die Spieler der Nationalmannschaft intensiver kennenzulernen.

Was sind so die Stärken von Niklas Geske?
Geske: Es ist nicht so leicht, über die eigenen Stärken zu sprechen. Ich glaube, dass ich technisch ein ganz guter Spieler bin, der ein wenig Spielwitz mitbringt und das Eins-gegen-Eins für einen deutschen Spieler ganz gut beherrscht. Da bringe ich etwas für die deutsche Mannschaft mit, was nicht so typisch ist. Über die letzten Jahre ist auch mein körperliches Spiel sehr viel besser geworden, obwohl ich mich nicht unbedingt als sehr robust zu Werke gehenden Spieler betrachte. Allerdings sehe ich mich als relativ fitten Spieler. In einem so hoch intensiven Spiel kann das sehr helfen. Das Spiel selbst ist so viel schneller als in der Liga, und die Momente, in denen du mitten im Geschehen bist, kommen so viel kürzer hintereinander – das macht dann großen Spaß, so mittendrin zu sein.

Zurück zu den Anfängen. Wie war der sportliche Weg bis zum heutigen Zeitpunkt?
Geske: Ich komme aus einer Basketball-Familie. Meine Großeltern haben schon Basketball gespielt, meine Großmutter war Nationalspielerin, natürlich in einer anderen Zeit. Mein Vater ist seit ewigen Zeiten Jugendtrainer in Dortmund, mein Bruder treibt ebenfalls diesen Sport, so dass das Ganze wohl für mich vorbestimmt war. Mit der U19 in Hagen waren wir zweimal in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft.

Und dann kam der erste Profivertrag?
Geske: Ja genau, den habe ich dann zu Erstligazeiten in Hagen unterschrieben und dort drei Jahre gespielt. Dann kam ein semi-erfolgreiches Jahr in Vechta, woraufhin ich nach Ludwigsburg gewechselt bin. Dort habe ich aber nicht so oft gespielt. Am Scheideweg meiner Karriere habe ich mich zu einem Präsenzstudium in Dortmund angemeldet und bin in die ProB nach Schwelm gewechselt. Nach dem ersten ProB-Jahr habe ich dann ersten Kontakt zum 3×3 bekommen. Das Angebot war dann von Matthias (Weber, DBB-Dsziplinchef 3×3) auch, dass ich vier Monate später zur WM-Quali mit nach Puerto Rico fliege. Das war schwierig abzulehnen. Das war der erste 3×3-Sommer im Jahr 2019. Nach dem Wechsel nach Hagen ging es ein Jahr später dann nach Bochum, wo ich zuletzt wieder in der ProA gespielt habe. Jetzt freue ich mich wieder auf den Sommer mit 3×3.

Was erhoffen Sie sich für die Zeit in Düsseldorf?
Geske: Ich kenne Kevin Magdowski schon seit langen und hoffe mit dem Team die Qualifikation für die EM zu schaffen und dann auch über die Gruppenphase hinauszukommen. Das würde dem 3×3 in Deutschland vielleicht einen weiteren Schub geben.

Niklas Geske freut sich auf den 3×3-Sommer. Foto: Imago/Sendlak

Und Olympia in schon zwei Jahren lockt auch ein wenig?
Geske: Das ist natürlich ein absolutes Ziel. Wir müssen schauen, ob das wegen der großen Konkurrenz machbar ist. Immerhin ist die Teilnehmerzahl von acht auf zwölf Teams ausgeweitet worden. Dafür muss trotzdem sehr viel passen. Aber die Strukturen im Team sind so professionell, dass tatsächlich angegriffen werden kann und die Möglichkeit besteht, 2024 dabei zu sein.

Wie gut kennen Sie Düsseldorf als Stadt?
Geske: Es ist ja von Dortmund nach Düsseldorf keine Weltreise. Und die Stadt hat einiges zu biete. Ich kenne mich aber noch nicht so aus. Die ersten Kontakte mit den Jungs vom LFDY-Team waren wichtiger. Ich kenne sie ja auch schon länger, daher waren auch die Trainingseindrücke bislang sehr gut.

Das erste große gemeinsame Turnier steht bald an…
Geske: Dann wird das Kennenlernen sicherlich noch besser funktionieren, wenn wir uns im CASTELLO in Düsseldorf am 30. April mit elf anderen internationalen Top-Teams messen. Dann werden hoffentlich auch viele Düsseldorferinnen und Düsseldorfer bei freiem Eintritt uns den Rücken stärken. Das Turnier ist ein Super-Test, um zu sehen wo wir im Moment stehen. Durch die Teilnahme internationaler Spitzenteams ist das Niveau sicherlich mit dem eines Challenger-Turniers zu vergleich. Ebenso ist es natürlich eine gut Möglichkeit erstmal mit dem Team zu spielen und eine Chemie untereinander zu entwickeln.

15 Olympiateilnehmer spielen beim 3×3 Prime International mit
Die lettischen Olympiasieger von Team Riga sind dabei, auch das belgische Top-Team aus Antwerpen startet – die Qualität des Teilnehmerfeldes lässt kaum Wünsche offen. Insgesamt werden 15 Basketballer, die im vergangenen Sommer an den Olympischen Spielen in Tokio teilgenommen haben, voraussichtlich beim Lite Quest im Düsseldorfer CASTELLO am Start sein. Natürlich versuchen auch die Düsseldorfer 3×3-Basketballer aus dem Team LFDY (Live Fast Die Young), Niklas Geske, Alan Boger, Kevin Bryant, Shawn Gulley und Bastian Landgraf, ihre Klasse zu zeigen. Das Ziel ist eindeutig, dieses Turnier zu gewinnen, was eine sehr herausfordernde Aufgabe wird. „Unsere Vorfreude auf dieses erste so extrem gut besetzte Turnier auf unserem Home Court ist riesig“, erklärte LFDY-Coach Kevin Magdowski.

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