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Defensivstark zum Erfolg

DEG gewinnt mit 4:1 gegen Iserlohn

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Beim vierten Sieg im fünften Saisonspiel ist die gute Abwehrarbeit der Düsseldorfer ein wichtiger Schlüssel. Und mit Alec McCrea ist wieder einer mittendrin, der in erster Linie durch seine Unauffälligkeit und Ruhe besticht.

Wer Alec McCrea auf dem Eis beobachtet, der sieht einen abgeklärten und unaufgeregten Verteidiger. Der 27-Jährige spielt nicht spektakulär, aber dafür mit einer ausgeprägten Übersicht für das Geschehen auf den eisigen Spielflächen der Deutschen Eishockey Liga. Dass die Düsseldorfer EG in den ersten fünf Saisonspielen nur zehn Gegentore hinnehmen musste, ist nicht gerade zu einem geringen Prozentsatz auch McCrea zu verdanken.

Am Donnerstagabend traf der im kalifornischen San Diego geborene US-Amerikaner auf seinen ehemaligen Klub. Und im Umfeld der Roosters waren sie nicht besonders glücklich darüber, dass der 1,91 Meter große Verteidiger in der Saison 2022/23 nicht mehr für Iserlohn auflaufen würde. Das erste Wiedersehen, bei dem es um wertvolle Punkte ging, entschieden McCrea und die DEG mit 4:1 (1:0, 0:1, 3:0) für sich – auch wenn die Roosters das Spiel bis in die Schlussphase offenhielten.

„Wenn ich gegen die ehemaligen Kollegen spiele, will ich um jeden Preis gewinnen. Deswegen freue ich mich, dass es heute geklappt hat. In Iserlohn habe ich mich wohlgefühlt, aber Düsseldorf fühlt sich nach diesen ersten Wochen für mich schon wie zuhause an“, sagte McCrea und fügte mit Blick auf seine eigene Performance an: „Ich mache immer Witze darüber. Aber es ist ja so: Wenn ich als Verteidiger nicht auffalle, dann habe ich meinen Job gut gemacht. Unsere Defensive funktioniert in Gänze aber sowieso sehr gut für uns. Alle tragen ihren Teil bei und Henrik Haukeland ist unser Fels hinten drin.“

Das sah auch Trainer Roger Hansson so: „Wir versuchen die Gegner früh zu attackieren. Und das funktioniert bisher sehr gut. Bei Alec und bei allen Anderen. Es gibt immer noch Bereiche, in denen wir uns verbessern können. Aber unter dem Strich können wir mit der Defensive in den ersten Wochen der Saison sehr zufrieden sein.“

Ruhe des US-Amerikaners hilft Youngster Böttner

Nach dem Abgang von Marco Nowak zu den Eisbären Berlin hatte der Eine oder Andere einen namhaften Ersatz aus dem europäischen Ausland oder den nordamerikanischen Ligen erwartet. Doch Sportdirektor Niki Mondt verpflichtete McCrea, der ein ganz anderer Spielertyp ist und bei der DEG zudem eine andere Rolle bekleidet. „Alec ist groß, zweikampfstark und spielt defensiv verlässlich und konstant. Dass er die Liga bereits kannte und charakterlich hervorragend zu uns passt, waren weitere Gründe für seine Verpflichtung“, erklärte Mondt nach der Vertragsunterschrift im Juli.

Foto: Birgit Häfner

Gegen die Roosters verteidigte McCrea – wie schon zuvor in Bietigheim und Augsburg – neben Youngster Justus Böttner. Die Ruhe des erfahrenen Nebenmanns wirkte sich auch sichtbar auf den 20-Jährigen aus, der normalerweise in Erfurt in der Oberliga spielt und in Abwesenheit der verletzten Kyle Cumiskey und Niklas Heinzinger auch in den kommenden Wochen dauerhaft zum Kader der Düsseldorfer zählen wird.

Viel Applaus für Schiedsrichter Hinterdobler

Das Spiel vor gerade einmal 4831 Besuchern im PSD BANK DOME passte sich dem nicht gerade extrem beliebten Spieltermin am Donnerstagabend an. Viele Scheiben sprangen seltsam, viele Pässe waren ungenau und das ganz große Tempo fehlte über weite Teile einer Begegnung, die den ersten von wenigen besonderen Momenten schon vor dem ersten Bully erlebte.

Kilian Hinterdobler, der die Partie gemeinsam mit Andre Schrader leitete, bekam anerkennenden Applaus von den Rängen. Der Schiedsrichter gab ein Jahr nach einem lebensbedrohlichen Nierenversagen sein Comeback in der DEL. Nach nur 42 Sekunden gab Hinterdobler den ersten Torschützen des Abends an der Zeitnahme durch. Stephen Harper hatte die DEG mit seinem dritten Saisontor in Führung geschossen. Nachdem Tobi Eder die Querlatte traf und das 2:0 denkbar knapp verpasste, verflachte das Spiel jedoch.

Iserlohn glich durch Sven Ziegler (37.) im zweiten Drittel aus. Doch die DEG schaltete im Schlussabschnitt wieder einen Gang hoch. Josef Eham (42.) durfte sich über seinen ersten DEL-Treffer freuen, zugleich war die erneute Führung das erste Düsseldorfer Überzahltor der Saison. Doch wie bei den vier vorangegangenen Spielen blieb es lange eng. Ein ungestümes Herauslaufen von Roosters-Torhüter Hannibal Weitzmann leitete die Entscheidung ein: Alexander Barta (57.) erzielte das 3:1, Daniel Fischbuch (59.) setzte mit einem Empty-Net-Goal den Schlusspunkt.

Statistik: Düsseldorfer EG – Iserlohn Roosters 4:1 (1:0, 0:1, 3:0)
DEG/Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Järvinen, Zitterbart, – Ebner, Geitner – Böttner, McCrea; Angriff: Harper, MacAulay, Fischbuch – Gogulla, Barta, Eder – Eham, Blank, Ehl – Junemann, Schiemenz, Borzecki
Schiedsrichter: Hinterdobler/Schrader
Tore: 1:0 (0:42) Harper (Fischbuch, MacAulay), 1:1 (36:15) Ziegler (O’Connor, Alanov), 2:1 (41:36) Eham (Harper, Fischbuch/5-4), 3:1 (56:59) Barta (Zitterbart), 4:1 (58:05) Fischbuch (Harper/5-6)
Zuschauer: 4831
Strafminuten: 4 – 6 plus 10 Minuten (Busch/unsportliches Verhalten)
Torschüsse: 27:21

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