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Beach Royals greifen nach dem Hattrick

Final Four im Beachsoccer

Foto: Kenny Beele

von Bernd Schwickerath

Meister 2021, Meister 2022. Und 2023? Sind die Beach Royals Düsseldorf wieder dabei, wenn in Warnemünde die Deutsche Beachsoccer-Meisterschaft ansteht. Der Weg dahin war zwar steiniger als in den Vorjahren, aber trotzdem haben die Düsseldorfer wieder nur ein Ziel.

Mit Philipp Borer und dem Finalwochenende der Deutschen Beachsoccer-Liga will es irgendwie nicht so recht klappen. Zum dritten in Folge greifen die Beach Royals Düsseldorf am Samstag und am Sonntag nach dem Titel – und zum dritten Mal in Folge muss Philipp Borer am wichtigsten Wochenende der Saison zuschauen.

Beim ersten Mal spielte die Gesundheit nicht mit, beim zweiten Mal kam ihm ein Termin mit der Schweizer Nationalmannschaft dazwischen, nun hat ihm sein Sprunggelenk einen Strich durch die Rechnung gemacht. Seit Wochen spielte er nur mit Schmerzen, am Montag dann stand eine MRT-Untersuchung an, danach war klar: Knorpelschaden, an einen Einsatz beim großen Finale am Strand von Warnemünde ist nicht zu denken.

Foto: Kenny Beele

„Vielleicht soll es einfach nicht sein“, sagte Borer danach zu Spielertrainer Oliver Romrig, der den Ausfall des Schweizers als „Hiobsbotschaft“ bezeichnet. „Er hat drei Saisons mit uns gespielt und verpasst jetzt zum dritten Mal das Finale, das ist schon bitter“, sagt Romrig, der dennoch weit davon entfernt ist, die Fußballgötter zu verfluchen. Verletzungen sind nun mal Teil des Sports. Und chancenlos sind die Düsseldorfer dadurch nicht.

Alles offen im Halbfinale gegen München

Geht es nach dem Spielertrainer des Teams vom Unterbacher See, kann bereits am Samstag (17.45 Uhr) im Halbfinale gegen die Bavaria Beach Bazis aus München alles passieren. „Das sind 50:50-Begegnungen, es kommt auf die Tagesform und das nötige Glück an. Sei es mit dem Schiedsrichter oder dem Sand“, sagt Romrig. „Wie oft hatten wir es, dass ein Sandhügel den Ball noch entscheidend abgelenkt hat? Letztes Jahr ist er halt reingesprungen.“ Und zwar so oft, dass die Düsseldorfer hinterher Deutscher Meister waren. Zum zweiten Mal in Serie, nachdem sie bereits 2021 den Pokal nach Hause bringen durften.

Foto: DFB/Kloock

Ob es nun zum Titelhattrick reicht? Schwierig. Nicht nur die Münchener wollen das verhindern, die weitere Konkurrenz aus Münster und Rostock, die sich im anderen Halbfinale trifft, hat ähnlich viele Nationalspieler wie die Düsseldorfer. Und diese Saison landeten die Beach Royals in der Hauptrunde auch lediglich auf Rang drei. 2022 hatten sie die Punkterunde noch als Tabellenführer abgeschlossen, 2021 immerhin als Zweiter.

Minimalziel erreicht, jetzt gibt es ein neues

Nun ist ein dritter Platz mit acht Siegen aus zehn Spielen sicher nicht ganz so schlecht. Aber für Romrig war die Qualifikation für den Saisonhöhepunkt am Ostseestrand von Warnemünde „unser Minimalziel“. Aber er sagt auch: „Wer aktueller Meister ist, wird sich nicht damit begnügen, zum Final Four zu fahren.“

Foto: Kenny Beele

Vom olympischen Motto „Dabei sein ist alles“ halten sie bei den Beach Royals also wenig. Zumal sie die direkten Saisonduelle mit den Münchenern beide gewannen, auch am letzten Spieltag Ende Juli. „Aber es war beide Male eine schwierige Geburt“, sagt Romrig, der selbst mal wieder hauptverantwortlich dafür war, dass auch diese Saison deutlich mehr gejubelt als getrauert wurde. 26 Tore in zehn Spielen – der Topwert der ganzen Liga. Nun hofft er, „dass es beim Final Four genauso läuft“.

Wetter störte die Vorbereitung

Die Vorbereitung darauf lief allerdings durchwachsen. Nicht bei ihm persönlich, sondern für alle. Schuld hatte das schlechte Wetter der vergangenen Wochen. „Wenn es ein bisschen regnet, trainieren wir trotzdem, wir sind ja nicht aus Zucker, wir trainieren auch bei schlechten Temperaturen.“ Aber bei dem teilweisen Starkregen sei nichts zu machen gewesen.

Foto: Kenny Beele

Außergewöhnliches war aber ohnehin nicht geplant: „Wir wollten unseren Rhythmus beibehalten und dreimal die Woche trainieren.“ Die Beach Royals betreiben zwar Leistungssport, aber sind alles keine Profis. Also lieber wenige Einheiten mit allen, statt viele mit kleinem Kader, sagt der Spielertrainer.

Besonderes Event vor mehr als 1200 Fans

Die Freude auf das Finalwochenende ist dennoch groß. Am Freitag ging es in den Norden, abends steht dann noch das Abschlusstraining an, um sich an die Begebenheiten zu gewöhnen. Bloß nichts dem Zufall überlassen. So oft spielen die Strandfußballer ja nicht in einem extra aufgebauten Stadion für mehr als 1200 Fans.

„Da lässt sich der DFB nicht lumpen“, sagt Romrig. Es gibt nicht nur das Stadion, sondern auch Nebenplätze, denn auch die Frauen, die Jugend und Hobbyteams suchen am Wochenende ihre Meister. „Das wird ein großes Spektakel“, sagt Romrig. „Wir hoffen, dass auch ein paar Düsseldorfer da oben rumturnen und uns unterstützen.“ Und vielleicht gibt es am Ende ja den Titelhattrick zu bejubeln.

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