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„Wir haben zu viele Geschenke verteilt“

Fortuna-Kapitän Andre Hoffmann zum Rückrundenstart

Foto: Imago

von Norbert Krings

Es war eine Art Kaltstart für Andre Hoffmann. Die Vorbereitungsspiele konnten ihm nicht das Wettkampffeeling geben, dass ein Profifußballer braucht, um nach langer Verletzungspause direkt wieder bei 100 Prozent zu sein. Beim Spiel gegen Hertha BSC hat bei weitem noch nicht alles bei ihm und in der Fortuna-Abwehr funktioniert – wohl auch, weil der verletzungsbedingte Ausfall von Jamil Siebert doch eine größere Lücke gerissen hat. Aber bald soll auch wieder die Null hinten stehen, wenn es nach dem Kapitän der Fortuna geht. Das erklärte der 30-Jährige im Gespräch direkt nach dem Abpfiff und dem 2:2 in Berlin.

Hoffmann zum besonderen Spiel:
Das Spiel war im Vorfeld nicht einfach vorzubereiten. Unsere Gedanken waren allen gewidmet, die es mit der Hertha halten und vor allem der Familie und den Hinterbliebenenen des Vereinspräsidenten Kay Bernstein. Das Spiel stand unter einem anderen Zeichen. Aber es war unser Job, das Spiel professionell vorzubereiten. Das haben wir bestmöglich gemacht. Aber nach der Schweigeminute haben wir gemerkt, dass etwas anders ist als in einem normalen Spiel.

Hoffmann zum Ergebnis des Spiels in Berlin:
Wir nehmen unter dem Strich den Punkt mit. Aber wir haben Geschenke verteilt, um das ehrlich zu sagen. In der ersten Hälfte haben die Berliner unsere Fehler eiskalt ausgenutzt. Gerade das zweite Tor war schwer zu verdauen, weil wir uns gerade ins Spiel zurückgearbeitet und den Ausgleich erzielt hatten. Die erste Halbzeit war nicht so schlecht wie das Ergebnis, die zweite Hälfte war dann richtig gut. Wir wissen, dass mehr drin war, ich hatte auch das Gefühl, dass wir die bessere Mannschaft waren. Wir haben uns die Möglichkeiten erspielt, die auch zu einem Sieg hätten führen können. Es ist schade, weil wir unsere großartigen Fans gerne belohnt und wie in der Hinrunde mit einem Sieg die Rückrunde begonnen hätten. Es gibt einiges Gutes, das wir mitnehmen. In der Liga darf man nicht so viele Geschenke verteilen.

Hoffmann zur Leistung der Mannschaft:
Es sah zu Beginn schon so zäh und langsam aus, das ist richtig. Hertha hat wie im Hinspiel destruktiv gespielt. Dafür steht auch der Trainer. Wir haben wenig Räume gefunden. Der Platz war nicht so einfach, und wir hatten einfache Fehler zu Beginn im Spiel, die uns verunsichert haben. Wenn ich die beiden Geschenke ausklammere, war die Leistung bis zur Pause nicht so schlecht. Wenn ich dann die Reaktion nach der Pause und dem Nackenschlag kurz zuvor sehe, muss ich unser Team schon sehr loben, weil wir sehr mutig waren, Fußball gespielt und auch nach einer Umstellung die Räume und Lösungen gefunden haben. Wir hatten neben dem Elfmeter weitere gute Möglichkeiten und haben sehr gut verteidigt. Das mutigere Anlaufen hat sich ausgezahlt, und die Leistung war unter dem Strich gut.

Hoffmann zur eigenen Leistung:
Ich hatte eine kurze Vorbereitung und im Spiel zwei, drei Bälle, die ich so nicht von mir kenne. Da haben wir auch zu viel Risiko genommen. Wenn ich die zwei Geschenke ausnehme, die mich extrem ärgern, haben wir defensiv eine ordentliche Leistung gezeigt. Ich hoffe, dass die Null schnell steht. Denn eigentlich haben wir nichts zu verschenken.

Hoffmann zum zweiten Elfmeter:
Es ist schwierig, diese Situation zu analysieren. Das erste Tor hat dem Schützen, in dem Fall Christos (Tzolis), Selbstvertrauen gegeben. Der war extrem gut geschossen. Ich weiß nicht, ob es das schon gegeben hat, dass man sich dann den zweiten wegnehmen lässt. Er hatte das Vertrauen, ihn zu machen. Es hat etwas länger gedauert, bis er den Strafstoß ausführen konnte, wobei ich mich gewundert habe, dass es zuvor kein Gelb-Rot nach dem Foul gegeben hatte. Es geht keinen Vorwurf an Christos, er hat auch eine sehr gute zweite Hälfte gespielt. Trotzdem hätten wir gerne gewonnen. Wir haben Angreifer, die jedem Gegner in der Liga wehtun können.

Hoffmann zum Spiel gegen St. Pauli:
Ich freue mich extrem auf dieses Spiel, weil ich beim ersten „Fortuna für alle“ nicht dabei war und nur auf der Tribüne saß. Die Ticketanfragen sprechen für sich. Der Gegner ist ein starker Konkurrent, aber wir haben ein Heimspiel, und das wollen wir gewinnen.

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