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Winter schuftet in der Sonne von Fuerteventura

Mit neuem Partner zu neuen Zielen

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

INTERVIEW Sven Winter weilt derzeit auf der schönen Ferieninsel Fuerteventura. Doch was der Beachvolleyballer dort macht, ist alles andere als Urlaub. Das Mitglied des TEAM Düsseldorf legt die Grundlagen für eine lange Saison, die er mit einem neuen Partner angehen will. Mit Paul Henning, bis zum Jahreswechsel noch als Mittelblocker für die United Volleys Frankfurt in der 1. Volleyball-Bundesliga der Männer aktiv, bildet der amtierende Deutsche Meister Sven Winter nun ein neues Team, nachdem Alex Walkenhorst seine aktive Karriere beendet hat.

Herr Winter, wie geht es Ihnen derzeit und wo treffen wir Sie an?
Sven Winter: Mir geht es gut, wir sind im Trainingslager auf Fuerteventura, und die erste anstrengende Woche ist überstanden. Jetzt haben wir noch schön sechs Tage in der Sonne – zum Trainieren.

Das heißt, es geht gut zur Sache?
Winter: Wir versuchen, das gute Wetter auszunutzen und ein höheres Pensum als daheim zu absolvieren. Da lässt man schon einige Körner. Das merkt man nicht nur zwischendurch.

Sven Winter vor dem Aufschlag. Foto: Kenny Beele

Wie sieht ein Trainingslager für Beachvolleyballer aus?
Winter: Es ist erst einmal gut, dass wir bei ordentlichen Temperaturen in der Sonne trainieren können. Sonst müssten wir in der Beachhalle unsere Einheiten absolvieren. Es ist etwas anderes, draußen zu trainieren, weil der Einfluss der Sonne und des Windes in diesem Sport eine große Rolle spielen. Im Endeffekt sind die Wettkämpfe auch draußen, so dass es immer besser ist, dort auch zu trainieren.

Wie groß ist die Trainingsgruppe?
Winter: In der ersten Woche waren vier deutsche Teams vor Ort. Zudem waren Teams aus Österreich und Polen dabei. Jetzt sind noch, uns eingerechnet, zwei deutsche Teams allein noch dort.

Inzwischen ist die Wahl des Partners vollzogen, wie klappt das Teamwork mit Paul Henning?
Winter: Ende Januar ist die Entscheidung gefallen. Paul war ein Hallenspieler und wollte schon länger in den Beachvolleyball einsteigen. Wir hatten die Chance, ihn im Januar noch einmal eine Woche zu sehen, nachdem wir im Dezember schon ein paar Tage zusammen trainieren konnten. Ich sehe bei ihm eine große Perspektive. Und ich hoffe, dass wir irgendwann oben ankommen können. Blockspieler sind ja in Deutschland im Beachvolleyball derzeit Mangelware, da haben wir uns einen aus der Halle geholt.

Harmoniert denn das neue Team auch?
Winter: Das denke ich schon. Jetzt ist erst einmal viel Grundlagenarbeit angesagt, weil Beachvolleyball und Volleyball in der Halle zwei unterschiedliche Sportarten sind. Es ist eben ein anderes Spiel. Wir arbeiten hart daran, dass der Übergang gelingt. Wir sind aber sehr zufrieden bisher. Und menschlich verstehen wir uns auch gut. Er ist ein Arbeiter, das ist mit das Wichtigste, dass er alles gibt für die Entwicklung zum Beachvolleyballer und für den Erfolg.

Wie wird die Saison für das neue Duo geplant, als halbe Newcomer sind Sie natürlich noch nicht direkt wieder bei den Topturnieren gesetzt, oder?
Winter: Wir hatten überlegt, in Australien oder Thailand ein Future-Turnier der untersten Kategorie zu spielen, weil Paul noch keine Punkte hat. Er muss ja erst den Einstieg schaffen. Wir haben uns gegen Australien entschieden, wo Ende März und Anfang April gespielt worden wäre. Paul ist erst seit fünf, sechs Wochen im Sand und hat gerade die Entwicklung begonnen. Das hat sich noch nicht gefestigt, deshalb haben wir uns gegen das früher stattfindende Turnier entschieden. Ob wir das Turnier in Thailand spielen, entscheiden wir in den nächsten zwei Wochen. Im Endeffekt ist die Saison auf Entwicklung ausgelegt, und wir wollen dann den Einstieg in die Serie schaffen, wenn wir als Team bereit dazu sind. Das soll Mitte April oder Mitte Mai sein, wenn auch die deutsche Tour mit den ersten Wettkämpfen beginnt.

Sven Winter freut sich auf das neue Team(work). Foto: Kenny Beele

Wo soll das neue Team dann am Ende des Jahres stehen?
Winter: Die technische und koordinative Entwicklung steht erst einmal über allem. Also werden wir uns gar keine Platzierungen bei den Turnieren vornehmen, weil die Entwicklung danach nicht gemessen wird. Wir haben trotzdem ein paar Jahres-Höhepunkte, wie etwa Timmendorf mit den Deutschen Meisterschaften. Da wollen wir gerne oben ordentlich mitmischen. Natürlich wären auch die Heim-Europameisterschaften in München toll, wenn wir dort spielen könnten. Das Elite-Turnier in Hamburg kann auch ein Ziel sein. Vielleicht könnte man da eine Wild Card bekommen, weil wir auch da noch keine große Rolle übernehmen könnten. Alles drumherum kann man aufgrund der neuen Situation noch nicht einschätzen. Zudem wurde die Struktur im Beachvolleyball international mit den Turnierformen geändert. So kann man noch nicht genau sagen, wo wir spielen können.

Werden Sie die Führungsrolle im Team übernehmen?
Winter: In unserem Team werde ich jetzt diese Rolle übernehmen müssen. Das ist neu und eine spannende Aufgabe, einen unerfahrenen Spieler heranzuführen. Paul hat aber auch schon fünf, sechs Jahre Proisport hinter sich und ist im Wettkampf nicht unerfahren. Die mentale Steuerung ist nicht nötig, aber was die Taktik angeht, werde ich das Heft in die Hand nehmen. Diese Rolle hatte ich noch nicht, und es ist auch eine Chance, mich weiterzuentwickeln.

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