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Wieder kein Sieg gegen ein Spitzenteam

Thioune-Team muss sich mit einem 2:2 gegen den HSV begnügen

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat den erhofften Sieg gegen den Hamburger SV trotz einer großartigen kämpferischen Leistung nicht geschafft. In einem insgesamt hochklassigen Spiel war das 2:2 (2:1) letztlich ein Ergebnis, das leistungsgerecht ausfiel. Doch der Piunktgewinn hilft der Fortuna im Hinblick auf den Aufstiegskampf nicht weiter.

Daniel Thioune hatte sich für die erwartete Mannschaft entschieden. Jordy de Wijs spielte für Andre Hoffmann in der Viererkette. Marcel Sobottka kam für den gesperrten Jorrit Hendrix ins Team. Und Fortunas Cheftrainer setzte wie in der vergangenen Woche auf dieselben beiden Außen- und Innenstürmer. Also auch der Ex-Hamburger Rouwen Hennings stürmte für die Platzherren. Die Stimmung war von Beginn an prächtig, allerdings waren mindestens 20.000 in der mit 51.200 Zuschauern ausverkauften MERKUR SPIEL-ARENA in Hamburger Farben zu sehen. Doch die Fortunen gaben den Ton an und präsentierten zur Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung eine schöne Choreografie.

Fortuna begann wie angekündigt mit einer kontrollierten Offensive, die versuchten den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Allerdings funktionierte genau das nicht. Denn es dauerte nur drei Minuten, bis genau das passierte, was so mancher im Stadion befürchtet hatte. Jordy de Wijs konnte sich gegen HSV-Torjäger Robert Glatzel nicht anders als mit einem Foul helfen. Schiedsrichter Robert Schröder konnte nur auf Strafstoß entscheiden, den Lazlo Benes ausführte. Fortuna-Keeper Florian Kastenmeier reagierte glänzend, doch der Slowake konnte im Nachschuss die Hamburger mit 1:0 in Führung bringen. Ein bitterer Rückschlag schon so früh im Spiel für die Fortunen.

Felix Klaus bereitet das 1:1 vor und trifft dann zum 2:1

Das Thioune-Team reagierte zunächst mit wütenden Angriffen, während die Hamburger in Ballbesitz das Spielgerät in Ruhe zirkulieren ließen. Die Fortuna schaffte es aber nicht, für Torgefahr zu sorgen und konnte in der Offensive nur wenig Zweikämpfe für sich entscheiden. Dass mal wieder eine Standardsituation für Gefahr sorgen würde, war genau das, worauf Daniel Thioune gehofft hatte. Denn die Abstimmungsprobleme einer umgebauten Abwehr, weil Kapitän Sebastian Schonlau gesperrt fehlte, sollten die Gastgeber nutzen. Und das gelang in der 21. Minute, als Felix Klaus eine Ecke punktgenau auf den Kopf von Dawid Kownacki zirkelte. Der Pole traf recht freistehend zum 1:1.

Dem HSV war die Wirkung dieses Treffers anzumerken. Zwar spielten die Gäste weiter nach vorne, aber nicht mehr mit dem Schwung und der Präzision wie zuvor. Das nutzte die Fortuna bei einem Konter nach einer knappen halben Stunde. Rouwen Hennings schickte Klaus mit einem schönen Pass gegen eine aufgerückte und schlecht positionierte HSV-Abwehr allein auf die Reise. Man sah es Fortunas Flügelstürmer geradezu an, dass er überlegte, wie er den HSV-Torhüter überlisten könne. Und er schaffte es, den Ball zum 2:1 im Tor der Gäste unterzubringen. So schnell hatte sich das Spiel gedreht.

Felix Klaus bereitete einen Treffer vor und erzielte das 2:1 selbst. Foto: Kenny Beele

Langsam übernahmen die Hamburger wieder die Spielkontrolle, hatten mehr Ballbesitz, aber die ganz großen Chancen spielten sie gegen engagiert verteidigende Fortunen in dieser Phase bis auf einen Kopfball von Glatzel nicht heraus. Vor allem die Laufduelle zwischen Bakery Jatta, der im Hinspiel so geglänzt hatte, und Michal Karbownik auf Düsseldorfer Seite waren unglaublich umkämpft. Die Hamburger suchten immer wieder ihren Torjäger Robert Glatzel. Und er kam auch mehrfach an den Ball, ihm war aber das Glück in der einen oder anderen Situation nicht hold. So ging es mit einem nicht unverdienten 2:1 für die Fortuna in die Pause.

Unverändert kamen beide Mannschaft nach der Pause aus der Kabine. Der HSV versuchte sich mit einem kontrollierten Aufbau, aber dem Spiel der Hanseaten fehlte das Tempo. Fortuna reagierte mit Kontern und zwei Viererketten vor dem eigenen Tor, um die Hamburger zu stören. Immer wieder stellten Platzherren aber auch kurzfristig auf frühes Pressing um. Damit wollte man den Gegner aus dem Rhythmus bringen. Alles konnten die Fortunen gegen diesen starken Gegner zwar nicht wegverteidigen, aber den Gästen fehlte die letzte Präzision und der letzte Biss.

Langsam nahm die Spannung zu. Fortuna wechselte, brachte den schnellen Jona Niemiec für Hennings, um die Konter vielleicht noch besser nutzen zu können. Denn in der Offensive passierte nur noch wenig. Zudem schlichen sich jetzt auch in der Abwehrarbeit leichte Konzentrationsfehler ein, die dann in Fouls und Freistößen mündeten. Und dann kam der HSV auch zum Ausgleich. Robert Glatzel bereitete mit einem Heber vor und Sonny Kittel war am 2:2 eine Viertelstunde vor dem Ende beteiligt. Der Treffer aber ging als Eigentor von Christoph Klarer in die Statistik ein.

Fortuna versuchte in den letzten zehn Minuten noch einmal alles, um die Partie für sich zu entscheiden. So blieb es auch spannend, aber den Platzherren fehlte letztlich ein wenig die Kraft. Doch es konnte keinen Vorwurf geben, weil das Team auch nach der Gelb-Roten Karte für den Hamburger Rubio Montero alles in die Waagschale warf, aber letztlich am 2:2 nichts mehr ändern konnte.

Statistik:
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Klarer (84. Oberdorf), de Wijs, Karbownik – Sobottka – Klaus (80. Peterson), Tanaka (84. Appelkamp), Iyoha (80. Ginczek) – Kownacki, Hennings (66. Niemiec)
Kader: Gorka – Oberdorf, Böckle, Appelkamp, Gavory, Uchino
Hamburg: Heuer Fernandes – Katterbach, Montero, Heyer, Muheim – Meffert – Reis, Benes (61. Suhonen) – Jatta (80. Nemeth), Glatzel, Kittel (84. Dompe)
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Zuschauer: 51.2000 (ausverkauft)
Tore: 0:1 (5. F.E.) Benes, 1:1 (21.) Kownacki, 2:1 (28.) Klaus, 2:2 (75.) Kittel
Gelbe Karten: de Wijs (4.), Hennings (5.), Tanaka (2.), Thioune / Muheim, Meffert
Gelb-Rot: Montero
Beste Spieler: Sobottka, Klarer / Jatta, Glatzel
Spielnote: 2,5
Spielfazit: Fortuna war nicht in der Lage, nachdem die Mannschaft das Spiel gedreht hatte, mit einem 2:1 nach Hause zu bringen. Die Hamburger waren nie völlig auszuschalten und verdienten sich insgesamt das 2:2.

Reaktionen:
„Nach dem 0:1 sind wir sehr gut zurückgekommen. Letztlich müssen wir aber auch die Qualität des Hamburger SV anerkennen. Man kann auf unserer Seite niemandem einen Vorwurf machen. Heute wäre es noch mal die Chance gewesen. Wir geben nicht auf, aber es war maximal enttäuschend.“
Florian Kastenmeier, Torwart der Fortuna

„Wenn der HSV kommt, ist die Hütte voll und es war viel los. Beim Elfmeter für uns hätte man auch Rot für den Fortunen geben können. Grundsätzlich finde ich, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Aber wir müssen uns noch mehr belohnen.“
Tim Walter, Trainer des Hamburger SV

„Der frühe Elfmeter hat nichts mit uns gemacht. Es war ein gutes Heimspiel für uns. Es gab dann Phasen, in den wir nicht so viel Ruhe ins Spiel gebracht haben. Die Umschaltmomente haben wir nicht immer gefunden, trotzdem hatten wir unsere Momente. Ich bin nicht enttäuscht, es war eine coole Leistung meiner Mannschaft mit einem insgesamt gerechten Unentschieden. Beim Schiedsrichter habe ich mich für die Gelbe Karte entschuldigt. Das war nicht gut von mir.“
Daniel Thioune, Trainer der Fortuna

„Es war bitter, so ein unglückliches Tor zum 2:2 zu bekommen. In der ersten Hälfte haben wir es besser gemacht, dem Spiel der Hamburger zu begegnen.“
Emma Iyoha, Angreifer der Fortuna

„Das war ein herrliches Spiel mit toller Stimmung. Hut ab vor der Mannschaft, wir haben aber zwei Punkte verloren. Das tut weh. An einem noch besseren Tag geht auch mein Klärungsversuch gut. Wir werden weitermachen.“
Christoph Klarer, Abwehrspieler der Fortuna

„Es tut schon weh. Wir wollten das Spiel ziehen und haben auch eine geile Leistung gezeigt. In der zweiten Hälfte haben wir es nicht mehr geschafft, die Konter so gut zu fahren. Schade, dass Gini (Ginczek) zum Schluss das Ding nicht gemacht hat.“
Felix Klaus, Torschütze zum 2:1 für die Fortuna

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