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Unnötige Spannung bei wichtigem Fortuna-Erfolg

Beim 3:1 gegen Aue erzielen Hennings und Ginczek die Tore

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat das erste Mal in dieser Saison zwei Spiele hintereinander gewonnen und einen Sprung auf Platz 13 hingelegt. Das 3:1 (1:0) war für Erzgebirge Aue zwar schmeichelhaft, aber zwischenzeitlich waren die Gäste sogar trotz deutlichem Chancenplus der Fortuna auf 1:2 herangekommen. 

Die Elf von Daniel Thioune hätte eigentlich mit derselben Aufstellung wie gegen Schalke 04 beginnen sollen. Doch dieser Plan ließ sich nicht umsetzen. Andre Hoffmann zog sich am Freitag in Training einen Nasenbeinbruch zu. Nach einer Operation soll der Fortuna-Pechvogel am Mittwoch kommender Woche mit einer angepassten Maske bereits ins Training seines Teams zurückkehren. Kristoffer Peterson saß auf der Bank und wurde vom Trainer als erster Joker eingeplant.

Thiounes Gegenüber Pavel Dotchev hat seine Offensive nach der 2:3-Niederlage gegen Kiel umgebaut. Soufiane Messeguem (Rot-gesperrt), Diomitrij Nazarov und Prince Osei Owusu saßen zunächst auf der Bank und wurden durch für Jan Hochscheidt Nicolas Kühn sowie Nikola Trujic ersetzt. Fortunas Trainer hatte vor dem Spiel gewarnt, den Gegner nicht zu unterschätzen. So begann seine Mannschaft zunächst auch eher vorsichtig.

Doch das hinderte sie nicht daran, bereits in der fünften Minute in Führung zu gehen, als Kuba Piotrowski auf Außen zu Khaled Narey spielte. Der beste Scorer der Fortunen bediente Rouwen Hennings so ideal, dass dieser per Kopf den Ball in der langen Ecke zum 1:0 versenken konnte. Zwei Minuten nach dem elften Tor des Fortuna-Torjägers verzog Narey aus guter Position nur knapp und erneut nur eine Zeigerdrehung weiter hatte Daniel Ginczek die nächste Chance. Er hatte Torhüter Martin Männel bereits ausgespielt, aber aus ganz spitzem Winkel traf er das Tor dann nicht mehr.

Viele gute Möglichkeiten blieben bis zur Pause ungenutzt

Die Gäste brauchten ein wenig Zeit, um sich wieder zu stabilisieren. Die Fortuna bemühte sich, das Spiel weiterhin zu kontrollieren und immer wieder Nadelstiche zu setzen – wie den Kopfball von Christoph Klarer (29.) und die Grätsche von Piotrowski (32.). Beide Male war Männel zur Stelle. Auf der anderen Seite zog Nicolas Kühn ab, nachdem Jordy de Wijs ausgerutscht war. Der Ball landete aber weit oberhalb des Fortuna-Tores im Fangnetz.

In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte schien sich das Spiel ein wenig zu beruhigen, Fortuna ging nicht mehr so aktiv und energisch auf das zweite Tor aus, die Sachsen versuchten, angetrieben von Jan Hochscheidt ebenfalls mehr Spielanteile zu erhalten. Die besseren Möglichkeiten hatten aber weiterhin die Gastgeber. Männel konnte in der 41. Minute nur mit einer Blitzreaktion den Kopfball von Marcel Sobottka abwehren, als dieser anderthalb Meter vor ihm auftauchte. Das klare Chancenplus zu dieser Zeit drückte sich jedenfalls bis zur Pause nicht entsprechend im Ergebnis aus.

Unverändert kamen die beiden Teams aus der Kabine, und wie in der ersten Hälfte begannen auch die zweiten 45 Minuten mit einem frühen Treffer der Fortuna. Marcel Sobottka lief über die Strafraumlinie auf der rechten Seite und wurde (unnötigerweise) von Jan Hochscheidt von den Beinen geholt. Daniel Ginczek legte sich den Ball auf den Punkt und ließ kleine Diskussionen aufkommen, dass er diesen Strafstoß ausführen würde. Nicht ganz einverstanden verzichtete Hennings auf die Chance zu seinem zweiten Treffer, nachdem auch Sobottka bei Ginczek „nichts“ erreicht hatte, dessen Meinung zu ändern. Der Ex-Wolfsburger vollstreckte aber sicher zum 2:0 in der 49. Minute – nach längerer Pause wegen der Überprüfung der Situation im Kölner Videokeller.

Daniel Ginczek verwandelt den Elfmeter zum 2:0. Foto: Wolff

Hennings sorgte für die endgültige Entscheidung

Fortuna spielte weiter nach vorne, aber der Gegner wurde zwar nicht viel besser, aber mutiger. Und eine Szene reichte, in der die Fortuna nicht richtig aufpasste. Dirk Carlson passte auf den eingewechselten Prince Osei Owusu, dem der Ball zwar weit wegsprang, aber trotzdem konnte er an Florian Kastenmeier vorbei zum 1:2 einschießen (77.).

Die Fortuna geriet kurzfrstig aus dem Gleichgewicht, fing sich aber nach vier, fünf Minuten wieder, und das Spiel wogte plötzlich hin und her. Die Gäste konnte aber die Abwehr von Fortuna nicht noch einmal düpieren. Im Gegenteil, die Kombination Narey/Hennings schlug erneut zu. Eine schöne Vorarbeit des Außenstürmers verwandelte Fortunas Torjäger mit der Hacke zum 3:1 und zur verdienten, endgültigen Entscheidung.

Statistik:
Fortuna: Kastenmeier  – Zimmermann, Klarer, de Wijs, Gavory – Sobottka, Piotrowski (90. +2 Tanaka) – Narey  (90.+2 Oberdorf), Appelkamp (80. Klaus) – Ginczek (88. Lobinger), Hennings (90. +2 Peterson)
Kader Fortuna: Wolf – Hartherz, Prib, Bozenik
Aue: Männel  – Barylla, Gonther, Bussmann (26. Cacutalua) –  Strauß, Schreck, Fandrich, Carlson – Hochscheidt (60. Jonjic)- Kühn, Trujic (60. Owusu)
Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)
Zuschauer: 10.000 (ausverkauft)
Tore: 1:0 (5.) Hennings, 2:0 (49. FE) Ginczek, 2:1 (77.) Owusu 3:1 (90.) Hennings
Gelbe Karten: Gavory (1.), Hennings (5.), de Wijs (3.) / Carlsson
Spielnote: 3
Beste Spieler: Sobottka, Hennings / Männel, Fandrich
Spielfazit: Fortuna holte sich einen wichtigen Sieg, hätte allerdings viel früher das Spiel entscheiden müssen. Am Ende wurde es noch einmal eng, bevor dann Hennings das Spiel endgültig entscheiden konnte.
Fortunas Formkurve: Die Thioune-Elf zeige jetzt vorne und hinten eine gute Leistung. Im Sturm könnte allerdings die eine oder andere Chance effizienter genutzt werden.

Reaktionen:
„Das war ein sehr wichtiger Erfolg. Wir hätten nur viel früher nachlegen und das Spiel schon für uns entscheiden müssen.“
Kuba Piotrowski, Profi der Fortuna

„Ein großes Dankeschön an Rouwen Hennings. Er sollte eigentlich den Elfmeter schießen. Ich wollte nur, dass er vor der Ausführung ein wenig Ruhe hat und sich besser konzentrieren kann. Dann hat er gesagt, Daniel hau ihn rein. Das habe ich gemacht und es war für Fortuna und für mich ein wichtiges Tor.“
Daniel Ginczek, Torschütze der Fortuna zum 2:0

„Wir haben der Partie den Stempel aufgedrück und all das umgesetzt, was wor uns vorgenommen haben. Nach einer halben Stunde wurden wir fahrig. Die Zwei-Tore-Führung war sehr wichtig und gut, dass wir nach dem 1:2 noch einen nachlegen konnten.Ich habe Daniel den Elfmeter überlassen, weil ich mir auch sicher war, dass er den verwandeln würde.“
Rouwen Hennings, zweifacher Torschütze der Fortuna

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