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Thioune will letzte Zweifel beseitigen

Fortuna soll in Hannover Konkurrent auf Distanz halten

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Die Vergangenheit interessiert Daniel Thioune nicht. So denkt er nicht an eine Revanche für das Ausscheiden von Fortuna Düsseldorf im Pokal. Damals hatte sein Engagement in Düsseldorf noch in weiter Ferne gelegen. Und auch an das enttäuschende 1:1 im Hinspiel mit Last-Minute-Gegentreffer verschwendet er deshalb keine Gedanken. Für den Trainer von Fortuna Düsseldorf zählt nur das Hier und jetzt. Und das heißt für den 47-Jährigen, das erste Auswärtsspiel mit der Fortuna im neunten Spiel unter seiner Regie zu gewinnen.

„Dafür gibt es keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt“, sagt Thioune. „Auch das interessiert mich nicht, ob das nun passt oder nicht. Wir wollen in Hannover gewinnen, wie in jedem Spiel.“ Dass dies auch in Regensburg, Paderborn oder auch Karlsruhe möglich gewesen sei, betont der Trainer zwar, aber einen Wert für das Selbstbewusstsein oder die Tabelle habe das inzwischen nicht mehr. Der Konjunktiv spielt für Daniel Thioune keine Rolle.

Da ist ihm die personelle Lage schon wichtiger. Er muss gleich auf vier Spieler in Hannover verzichten. Neben Daniel Ginczek, Kuba Piotrowski und Adam Bodzek, die alle über muskuläre Probleme klagen, fällt für das Spiel an diesem Samstag in Hannover auch Kristoffer Peterson (grippaler Infekt) aus. Den Schweden hätte Thioune wohl gegen die 96er erneut für die Startaufstellung nominiert, weil er offensichtlich das Gefühl hat, dass der Außenstürmer dicht vor einer Art Durchbruch steht.

Den anderen Stürmern außer Rouwen Hennings und Khaled Narey fehlt die Form

Er glaubt zu wissen, was für ein Potenzial Peterson hat. „Er hatte natürlich nicht nur gute Momente gegen Rostock, weil ihm der Rhythmus fehlt. Er bekommt die Unterstützung, aber auch er muss sich wie die anderen Spieler für einen Einsatz empfehlen“, sagt Thioune. Aber seinen Ausfall schätzt der Trainer als Verlust ein, weil er wohl auch den möglichen Alternativen Felix Klaus, Tony Pledl, Robert Bozenik und Emmanuel Iyoha nicht die Form attestiert, die der Mannschaft weiterhelfen kann.

Fällt derzeit krankheitsbedingt aus: Kristoffer Peterson. Foto: Christof Wolff

„Noch bin ich hier tätig, um die Ziele zu realisieren, die wir als Verein haben und die man von mir erwartet“, erklärt Fortunas Cheftrainer und spricht damit den sicheren Klassenerhalt an. „Daher werden wir nicht anfangen, etwas auszuprobieren. Das wäre jetzt auch nicht angemessen.“ Zudem geht es in dem Duell darum, dass Fortuna vor den Niedersachsen in der Tabelle bleibt. Und Hannover war in den letzten Heimspiel nicht so erfolgreich. Allerdings habe der Auswärtserfolg in Aue diesem Team laut Thioune sehr gutgetan.

Fortuna bleibe in den verlässlichen Abläufen und die verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfälle hätten ohnehin in den vergangenen Wochen dazu geführt, dass etwas geändert werden musste – sowohl personell als auch taktisch. Das Selbstvertrauen wächst zwar, aber ganz sicher wäre man sich der Sache noch nicht. „Dazu ist Fortuna in den letzten Wochen und Monaten zu sehr gebrandmarkt“, sagt Thioune. Er wolle den Abstand nach unten nicht kleiner werden lassen. „Zum Ende der Saison wollen wir nicht auf andere Plätze schauen müssen.“ Und nicht auf die Ergebnisse anderer Mannschaften angewiesen sein, meint der Trainer damit.

Hannover 96 ist in einer ähnlichen Situation wie die Fortuna

Thioune schätzt Hannover, gerade was Erwartungshaltung und Anspruch der Fans angeht, ähnlich ein wie die Fortuna. „So ist die Situation für uns immer noch nicht komfortabel, aber deutlich besser als bei meiner Amtsübernahme“, sagt der 47-Jährige, der sicherlich weiß, dass nicht mehr viel passieren kann, wenn seine Mannschaft ähnlich engagiert in den kommenden Spielen zu Werke geht wie bisher.

Gerade durch die gut stehende Defensive, die in den acht Thioune-Spielen dreimal kein Gegentor zuließ, hat die Mannschaft große Sicherheit gewonnen. Nur eine Niederlagenserie in den verbleibenden fünf Spielen könnte Fortuna noch einmal in Gefahr bringen. Wer daran aber nach acht Spielen ohne Niederlage denken würde, wäre wohl ein unverbesserlicher Pessimist. 15 selbst erzielte Treffer in diesen Spielen seit dem Trainerwechsel sprechen auch eine deutliche Sprache. So hat die Mannschaft, obwohl der Trainer daran keinen Gedanken verschwendet, derzeit auch das Zeug dafür, in Hannover Revanche für die Pleiten der jüngeren Vergangenheit zu nehmen.

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