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Thioune weckt den Kampfgeist

Fortunas Rumpfteam und Fans gemeinsam gegen Bielefeld

Daniel Thioune hat einen insgesamt souveränen Auftritt seiner Mansnchaft gesehen. Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Eigentlich kann Fortuna Düsseldorf an diesem Samstag im Spiel gegen Arminia Bielefeld in der 2. Fußball-Bundesliga nur gewinnen. Denn weiterhin ist der personelle Aderlass groß, und eine Rumpftruppe mit jugendlich besetzter Ersatzbank muss es richten. Das geht in diesem wichtigen Heimspiel nicht ohne Unterstützung der Fans, die diesmal besonders gebraucht werden. Auch auf dem Platz werden Fortunen stehen, die nicht unbedingt körperlich in der besten Verfassung sein werden.

Es ist nicht nur ein kluger Schachzug, Matthias Zimmermann als Vorzeige-Kämpfer zum Kapitän zu machen. Es hat sich auch durch die aktuelle Personalnot bei der Fortuna auch so ergeben. Aus dem Mannschaftrat wären außerdem wegen des Ausfalls von Marcel Sobottka nur noch Jordy de Wijs und Raphael Wolf in Frage gekommen. Und diese beiden sind nicht unbedingt gesetzt, wenn das Spiel am Samstag um 13 Uhr angepfiffen wird. Denn zumindest Florian Kastenmeier ist wieder so weit, dass er seinen Posten im Tor übernehmen kann und ob der Trainer seine Viererkette verändern wird, ist auch nicht klar, weil der Niederländer erst ein paar Tage wieder im Training ist.

Matthias Zimmermann wird ein Kapitän sein, der vorangeht. Foto: Wolff

Matthias Zimmermann ist stolz, die Binde zu tragen, er wird das umsetzen, was der Trainer von der gesamten Mannschaft gefordert hat. „Die Jungs werden sich zerreißen für den Erfolg“, sagte Daniel Thioune und ging auch noch auch „Zimbos“ Mission ein: „Seine Premiere als Kapitän wird ihn beflügeln, und wir werden einen tollen Kapitän auf dem Platz haben.“

Wenn man auf die Verbliebenen und die wahrscheinliche Aufstellung schaut, sollte man eigentlich meinen, dass noch elf Profis auf dem Platz stehen werden, die das Spiel gegen Bielefeld rocken können. Doch einige der Spieler bewegen sich mehr oder weniger auf dem Zahnfleisch. Es steht auch noch nicht endgültig fest, ob Dawid Kownacki überhaupt spielen kann, da er erst am Donnerstag ins Training eingestiegen ist und dabei nur eine leichte Spielform mit seinen Teamkollegen absolviert hat. Erst am Samstagmorgen wird sich wohl entscheiden, ob der beste Torschütze des Tabellensechsten überhaupt auflaufen kann.

Der Trainer erklärt: Die Spielweise wird nicht verändert

Die Taktik, falls man überhaupt davon sprechen kann, oder eher die Spielweise möchte der Trainer nicht verändern. „Wir wollen die Partie in die Hand nehmen und müssen bei uns bleiben. Wir haben eine Spielidee aufgesetzt. Von dieser sind wir überzeugt“, sagt Daniel Thioune. „Die Energie muss fließen – mit und gegen den Ball.“ Also kein Abwarten und keine Mauertaktik, um dem Gegner, der sich unter dem neuen Trainer im Aufschwung befindet, irgendwie standzuhalten. Es ist wohl die richtige Lösung, weil sich die Spieler auf die gewohnte Taktik einstellen und sich ganz auf Kampfkraft und Leidenschaft konzentrieren können. Dazu werden sie sicherlich auch von den über 25.000 erwarteten Zuschauern angefeuert und getrieben. „Wir brauchen diese Unterstützung der Fans“, sagt auch Thioune erneut.

Auf der Bank sitzen Youngster wie Marcel Mansfeld oder Elione Fernandes Neto, die brennen werden, in der Arena zum ersten Mal beziehungsweise zweiten Mal ihr Talent und ihren Willen zu zeigen. „Ich freue mich darauf, Jungs reinzuwerfen, die vielleicht noch gar nicht wissen, dass sie ihr erstes Zweitliga-Spiel bestreiten werden“, kündigt Thioune bereits Einwechslungen an, die helfen könnten, die zu erwartende Müdigkeit im letzten Spielabschnitt durch jugendlichem Elan zu ersetzen.

Große Hoffnungen setzen Trainer, Mitspieler und wohl auch die Fans in Emmanuel Iyoha, nachdem er beim 4:0 gegen Rostock einen Treffer beisteuern konnte. Iyoha hat in Osnabrück unter Thioune gespielt. „Ich habe mit ‚Emma‘ das Gespräch im Sommer gesucht. Er sah sich zuletzt vor allem als zentraler Stürmer“, sagt der Trainer. „Ich habe ein anderes Bild von ihm – er kam unter anderem bei mir in Osnabrück viel über die Außenbahn.“

Thioune traut Iyoha noch keine 90 Minuten voller Energie zu

So wie Thioune das erklärt, drängt sich der Eindruck auf, als habe er den gebürtigen Düsseldorfer überzeugt, gegen Bielefeld seine Möglichkeiten auf dem linken Flügel zu entfalten, nachdem dies zuletzt Kristoffer Peterson nicht gelungen war. Vielleicht könnte der Schwede dann als zentrale Spitze auflaufen, wie er es im Pokalspiel in Offenbach getan hatte. Falls Kownacki ausfällt, wäre Iyoha allerdings die erste Option für die zentrale Spitze. „Ich würde mich wundern, wenn ‚Emma‘ schon Kraft für 90 Minuten hätte, aber wir haben viel gearbeitet und aufgeholt. Eine Stunde sollte im Tank sein“, sagt sein Trainer. Und wenn es gut läuft, kann der 24-Jährige sicherlich noch ein paar Minuten länger Energie liefern.

Auch auf Emma Iyoha wird es ankommen. Foto: Wolff

Um den Anschluss nach oben zu halten, wäre angesichts der Auswärtsschwäche und des nächsten Spiels beim Aufstiegsaspiranten Darmstadt 98 ein Sieg gegen Arminia Bielefeld ein wichtiger Schritt, aber auch ein Zeichen, wie sehr sich die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf für den Erfolg zerreißen kann. Für eine Verbesserung des Selbstvertrauens keine schlechte Voraussetzung.

Aufstellung der Fortuna:
Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, Klarer, Karbownik – Hendrix, Tanaka – Klaus, Appelkamp, Iyoha – Kownacki

Kader: Wolf – Geerkens, Mansfeld, Fernandes Neto, Bunk, de Wijs, Peterson, Baah, Vukancic
Es fehlen: Hennings, Hoffmann, Sobottka, Ginczek, Gavory, Böckle, Uchino, Ampomah

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