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Schlag auf Schlag für Gold und Silber

Chelsea Roussiekan – Kanutin mit großen Zielen

Foto: imago/Aleksandar Djorovic

von Tobias Kemberg

Bei der Junioren-Weltmeisterschaft in Ungarn triumphierte die 18-Jährige im Einer und gewann als Ersatzfrau im Vierer gleich noch eine Medaille. Doch für das große Talent vom WSV Rheintreue soll es in den nächsten zwei Jahren noch weitergehen – die Olympischen Spiele 2024 in Paris hat die Kanutin fest im Blick.

Vor elf Jahren besuchte Chelsea Roussiekan das Olympic Adventure Camp. Das alljährliche Event der Stadt Düsseldorf bietet Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in den Sommerferien die Möglichkeit, Sportarten kennenzulernen und sich in diesen auszuprobieren. Das tat auch Chelsea Roussiekan bei ihrem Besuch im Jahr 2011. Und seither brennt die inzwischen 18-Jährige für den Kanusport.

„Ich erinnere mich gut noch an den Besuch und weiß, dass ich dort auch andere Sportarten getestet habe. Aber Kanu hat mir gleich am besten gefallen“, sagt die Schülerin, die sich zum Abschalten abseits der Strecken und Trainingseinheiten gerne mit ihren Freunden trifft. „Das ist auch ein Punkt, der den Kanusport so reizvoll macht. Ich komme viel herum und kann gemeinsam mit Freunden meiner Leidenschaft nachgehen.“

Der Kanusport ist aber nicht allein Leidenschaft. Chelsea Roussiekan zählt zu den größten Talenten ihres Fachs und ist bereits seit frühen Jugendtagen enorm erfolgreich. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften im ungarischen Szeged räumte sie kürzlich dann so richtig ab. Im Kajak-Einer über 200 Meter holte sie die Goldmedaille und im Vierer über die 500-Meter-Distanz kam eine Silbermedaille obendrauf.

Foto: Hennig Schoon

„Ich bin einfach nur noch gefahren“

„Die Trainer haben an eine Medaille geglaubt. Gerade auch, weil ich zuvor die Europameisterschaft gewonnen hatte. Aber ich selbst habe eigentlich maximal mit einer Top-Sechs-Platzierung gerechnet“, schaut die für den WSV Rheintreue Düsseldorf startende Kanutin auf die Tage in Ungarn zurück.

„Vor dem Endlauf im Einer lag ich mit meiner Zeit auf Platz vier und die anderen waren rund eine halbe Sekunde schneller in den Vorläufen. Aber dann habe ich einen sehr guten Start erwischt und bin einfach nur noch gefahren.“ Am Ende stand die Goldmedaille. Und weil kurzfristig eine andere Kanutin nicht ins Boot steigen konnte, kam Chelsea Roussiekan plötzlich im Vierer zum Einsatz – und verhalf dem deutschen Team als Schlagfrau zur Silbermedaille.

Paris oder Los Angeles – oder beides?

Aktuell weilt Chelsea Roussiekan im Urlaub in Spanien. Ein bisschen Erholung nach der Saison. Aber lange Ausruhen ist nicht drin. Nach den Herbstferien beginnt bereits das Wintertraining und nach dem Jahreswechsel geht es weiter ins Trainingslager. 2023 steht die WM in Duisburg an – und dort möchte Chelsea Roussiekan im Einer und Vierer das Bestmögliche herausholen.

Das große Ziel ist aber ein anderes: „Wenn der Winter gut läuft und sich die Chance ergibt, würde ich zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris nicht ,nein‘ sagen. Danach gibt es aber immer noch die Spiele in Los Angeles. Aber wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich gerne nach Paris und 2028 nach Los Angeles fahren“, erzählt die 18-Jährige mit einem Lachen.

Vom Olympic Adventure Camp am Rheinufer zu den Olympischen Spielen an der Seine? Das wäre zweifellos eine ganz besondere Geschichte. Nicht nur für Chelsea Roussiekan selbst.

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