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Johannes Frey peilt WM-Medaille an

Interview mit Judoka vor WM-Start

Foto: K. Beele

von Jan Wochner

Es wird ernst für einen der besten und erfolgreichsten Sportler Düsseldorfs. Judoka Johannes Frey tritt in den kommenden Tagen bei den Weltmeisterschaften in Usbekistan an. Der Bronzemedaillengewinner von Tokio aus dem Team Düsseldorf hat sich hohe Ziele gesetzt. Wir haben den 25-Jährigen im Interview gesprochen.

Johannes, wie steht es um Ihre Form vor dem Saisonhöhepunkt?

Johannes Frey: Ich habe gestern Abend meine letzten Trainingskämpfe mit den Kameraden des erweiterten Nationalkaders gemacht und fühle mich physisch und auch mental gut auf den Saisonhöhepunkt WM in Tashkent vorbereitet.

Was erwarten Sie von sich selbst bei diesem Turnier?

Frey: Mein eigenen Erwartungen an ein gutes Abschneiden sind nach den Trainingseindrücken schon hoch. Das selbstgesetzte Ziel ist es natürlich, wie schon bei der diesjährigen Europameisterschaft, in die Medaillenkämpfe einzugreifen.

Dass die Weltmeisterschaft kein Spaziergang wird, ist allein schon klar, dadurch dass die asiatischen Länder wie Korea, Mongolei, China und Japan am Start sind. Weitere Schwergewichte kommen aus dem Kaukasus, Tschechien und Frankreich.

Foto: K. Beele

Gehen Sie als Medaillengewinner der Olympischen Spiele mit einem neuen Selbstverständnis an Großereignisse wie diese heran?

Frey: Der Blick auf vergangene Medaillenerfolge stärkt das Selbstbewusstsein, ist aber auch ein Blick in die Vergangenheit und beeindruckt keinen meiner Gegner. Ich konzentriere mich bei Wettkämpfen lieber auf die Gegenwart und versuche immer Kampf für Kampf zu gewinnen. Das klappt zwar leider nicht immer, aber wenn es bei einer Weltmeisterschaft gelingt, ist sicherlich auch eine weitere Stufe der persönlichen Entwicklung erreicht.

Um bei so einem Turnier tatsächlich erfolgreich zu sein, bedarf es der Erfahrung, eines gewachsenen Vertrauens in die eigenen Fähigkeiten, Mut, Durchsetzungswille und auch einer Portion Glück, welches allein schon bei der Auslosung der ersten Gegner eine bedeutende Rolle spielen kann.

Wie ist es vor Ort? In diesen Teil der Welt kommt ja nicht jeder…

Frey: Leider sehen wir bei unseren internationalen Wettkämpfen nicht sehr viel vom Gastgeberland. Das ist sehr schade und ich werde das eines Tages durch private Reisen wieder wettmachen. Im Augenblick ist allerdings Frankreich das Ziel meiner Träume. Ich will, wieder zusammen mit meinem Bruder Karl-Richard, an den Olympischen Spielen in Paris 2024 teilnehmen. Leider fällt mein Bruder verletzungsbedingt für die WM aus und kann seine gute Form nicht auf die Matte bringen.

Die olympische Qualifikation nimmt Fahrt und Geschwindigkeit auf. Wer dabei sein will, muss sich schon jetzt warm anziehen und auf jeden Fall anschnallen.

Vielen Dank für das Gespräch, Johannes.

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