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„Kontinuität ist das oberste Gebot“

Victor Svensson im Interview

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Eine Leistenoperation und ein langes Aufbautraining zwangen den Stürmer der Düsseldorfer EG in der Vorbereitung und in der ersten Phase der Saison zum Zuschauen. Mitte Februar gab der 31-Jährige sein Comeback. Mit der Rückkehr des Schweden stehen Trainer Harold Kreis auf der Position des Mittelstürmers wieder mehr Optionen zur Verfügung.

Herr Svensson, wie schwierig war es für Sie, über so viele Monate nichts oder nur wenig machen zu können und den ersten Abschnitt der Saison von außen verfolgen zu müssen?

Victor Svensson: Definitiv nicht einfach. Es war eine schwierige Verletzung und auch mental eine spezielle Herausforderung. Jetzt freue mich ich natürlich riesig, endlich wieder mitmischen zu können. In meiner Karriere musste ich zuvor nie so lange pausieren. Das war dann schon seltsam und irgendwann fängst du an, zu viel darüber nachzudenken. Einen idealen Zeitpunkt für Verletzungen gibt es zwar nie, aber es passte aufgrund der langen Ungewissheit durch die Corona-Pandemie sogar noch einigermaßen für mich, wenn ich das mal so formulieren darf.

Am 14. Februar durften Sie erstmals wieder mitspielen – und erzielten beim 4:1-Sieg der DEG in Bremerhaven gleich ein Tor. War das ein perfektes Comeback?

Svensson: Ja, auf jeden Fall. Aber nicht nur wegen meines Treffers, sondern in erster Linie, weil wir in diesem Spiel über 60 Minuten eine richtig gute, konstante Vorstellung abgeliefert haben. Das Tor war dann nur die Kirsche obendrauf und für mich ein emotionaler Moment. Von Erleichterung über Glück bis zur typischen Müdigkeit im ersten Spiel nach langer Pause war alles dabei.

Sind Sie schon wieder bei 100 Prozent ihres Leistungsvermögens?

Svensson: Ich denke, ich kann mich noch um einiges steigern. Niemand darf von sich erwarten, gleich vom Start weg wieder bei 100 Prozent zu sein. Derzeit sehe ich mich bei etwa 75 Prozent. Es wird noch ein paar Spiele brauchen, bis ich wieder mein volles Potenzial ausschöpfen kann.

Foto: Birgit Häfner

Wenn es gegen die Süd-Teams geht, wird der Spielplan engmaschiger. Wie bewerten Sie das?

Svensson: Als der Spielplan für den zweiten Teil der Saison herausgekommen ist, habe ich mich kurz gewundert. Da geht es ja wirklich Schlag auf Schlag. Aber die Liga hat sich etwas dabei gedacht und man muss die DEL für ihre Konzepte und die Durchführung auch mal loben. Bisher kommen wir doch alle ganz gut durch diese Saison. Hoffentlich bleibt das so. Und wir Eishockeyprofis spielen ja noch lieber, als zu trainieren. Also ist alles gut.

Zuletzt gab es sehr wechselhafte Ergebnisse für die DEG und mitunter vermeidbare Niederlagen. In welchen Bereichen muss sich die Mannschaft denn wieder steigern?

Svensson: Das Spiel in Bremerhaven muss die Blaupause sein. Da sind wir die ganze Zeit konstant geblieben. In den vergangenen Wochen haben wir wirklich zu viele Aufs und Abs gehabt. Kontinuität ist das oberste Gebot. Und wenn du in dieser Liga Erfolg haben möchtest, dann müssen das Über- und Unterzahlspiel funktionieren. Das bringt dann schon eine ganze Menge.

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