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Fortuna: Nicht aufstiegsreif!

Kommentar: Wer so viele Fehler macht...

Foto: Wolff

von Norbert Krings

Der Aufstiegszug ist abgefahren – oder besser gesagt – die Fortuna hat sich auf dem Weg in die Bundesliga selbst abgekoppelt. Die Mannschaft von Uwe Rösler hatte die beste Heimmannschaft der Liga am Rande einer Niederlage, stößt sich dann aber selbst in den Abgrund…

Fortuna Düsseldorf war beim 2:3 in Heidenheim sicherlich nicht die schlechtere Mannschaft, wenn das Spiel über die gesamten 94 Minuten betrachtet wird. Wie in einer Endlosschleife ziehen sich aber die Fehler der Fortuna durch die gesamte Saison.

Konzentrationsschwächen, Fehler, Ballverluste und Probleme bei der Einstellung fallen immer wieder ins Gewicht, wenn über die unnötigen Niederlagen in dieser Saison philosophiert wird. Pech und Unvermögen kommen hinzu, das Glück nicht zwingen zu können ebenfalls. In entscheidenden Situationen hat die Mannschaft oft nicht die Nerven, um zuzuschlagen. Zwar kann niemand den Spielern die Moral oder die Einstellung absprechen, aber diese unerlässliche Gier nach Toren und Siegen ist meist eben nicht zu erkennen oder nur phasenweise. Hinzu kommen fehlende Cleverness und Abgebrühtheit.

Karaman und Hennings können ihr Potenzial nicht abrufen

Inzwischen fällt auch auf, dass der Kader nicht breit genug aufgestellt ist. Schwache Spiele von Kenan Karaman oder Rouwen Hennings etwa bedeuten nicht, dass diese Spieler, die eigentlich Stützen des Teams sein sollten, eine qualitative Pause bekommen. Es gibt zu wenig Alternativen, oder diese sind nicht fit oder gesperrt.

Zudem hat man nicht das Gefühl, dass die beiden eigentlich guten Stürmer richtig eingesetzt werden. Edgar Prib bekommt das Vertrauen des Trainers, aber zurückgezahlt hat er das noch nicht. Andere Spieler sind in ihrer Leistung limitiert und können einfach nicht mehr zeigen. Und wenn dann wichtige Spieler, wie Shinta Appelkamp oder Emmanuel Iyoha wegen Verletzungen nicht zur Verfügung stehen, reicht es eben gegen die Spitzenklubs der Liga nicht.

Wer die zwei unterschiedlichen Hälften in Heidenheim gesehen hat, fragt sich, warum der Trainer seine Mannschaft nur im Trab laufen lässt, wenn sie doch im Galopp viel mehr ausrichten kann. Warum schöpft Fortuna das vorhandene Offensivpotenzial nicht aus? Nur mit Kompaktheit sind keine Spiele zu gewinnen. Natürlich fehlt der Takt- und Ideengeber im Spiel, die Führungsfiguren halten sich auf dem Platz zu sehr zurück, und die Spieler wirken insgesamt zu brav. Es ist aber auch Aufgabe des Trainers, da mehr aus dem vorhandenen Potenzial herauszukitzeln.

Die Trainerfrage stellt sich auf jeden Fall

Da die Aufstiegschancen allenfalls noch theoretischer Natur sind, wäre es sinnvoll, die Mannschaft frühzeitig bereits auf die kommende Saison vorzubereiten. Das gilt für sinnvolle Verpflichtungen ebenso wie für die Einbindung von Talenten. Wer mal genau hinschaut, erkennt in der zweiten Mannschaft einiges an Potenzial. Schließlich haben die Amateure mit dem Sieg gegen Rot-Weß Essen etwas geschafft, was den Profis nicht gelungen war. Etwas mehr Frische und Unbekümmertheit würden helfen. Der Identifikation mit dem Verein würde das ebenfalls gut tun. Und die hoffentlich bald zurückkehrenden Fans werden das sicherlich gut heißen.

Die Trainerfrage ist die nächste Baustelle für den Verein. Fortuna muss sich genau überlegen, was jetzt nötig ist. Traut man Uwe Rösler mit der geeigneten Kaderzusammenstellung im nächsten Jahr des Aufstieg zu. Oder sind die Enttäuschungen von anderthalb Jahren der Grund für eine Trennung? Klare Entscheidungen sind jetzt nötig, Weitermachen wie bisher ist weder auf noch neben dem Rasen angebracht. Aus den Fehlern lernen, wäre jetzt die richtige Reaktion. Und vielleicht muss es ja nicht schon wieder ein kompletter Neuaufbau sein.

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