D.SPORTS

Home of Sports

Hoffmann: Wir sind bestens gerüstet

Fortunas Kapitän nach langer Pause heiß auf Berlin

Andre Hoffmann - Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Die Pause war kurz und doch sind Mannschaft und Trainerteam von Fortuna Düsseldorf heiß auf den Rückrundenstart. Am Sonntag steht in der 2. Fußball-Bundesliga die Aufgabe bei Hertha BSC Berlin für das Team von Daniel Thioune auf dem Programm. Die Fortunen erklären unisono, dass sie sehr gut vorbereitet in diese Partie gehen. Aber Mannschaft und Trainer denken in den Stunden vor dieser wichtigen Begegnung nicht nur an die 90 Minuten und einen möglichen Erfolg, sondern sie sind auch mit den Gedanken bei den Hinterbliebenen des unter der Woche gestorbenen Hertha-Präsidenten Kay Bernstein und sprichen ihnen ihre von Herzen kommende Anteilnahme aus.

Ideal wirtkte die Vorbereitung von außen aber nicht unbedingt: die Testspiele waren keine Glanzstücke und auch die verletzungsbedingten Ausfälle von Marcel Sobottka, Matthias Zimmermann und zuletzt auch Jamil Siebert sind alles andere als positive Aspekte. Aber auch die Hertha muss auf wichtige Spieler verzichten. Florian Niederlechner und der beste Berliner bisher, Fabian Reese, stehen Trainer Pal Dardei nicht zur Verfügung. Ein erfolgreicher Start in die Rückrunde wäre für die Fortuna gerade im Hinblick auf die weiteren schweren Spiele im Januar und Anfang Februar mit Gegnern wie dem FC St. Pauli in Meisterschaft und Pokal sowie gegen den SC Paderborn unglaublich wichtig. Die ersten Pflichtspiele des neuen Jahres werden die Richtung zumindest für den Beginn der Rückrunde vorgeben.

Der Kapitän ist wieder fit und glaubt angesichts der hervorragenden Stimmung in der Mannschaft und dem wichtigen Erfolg kurz vor Weihnachten im Pokal in Magdeburg an einen Auftritt im Olympiastadion, der von Selbstvertrauen geprägt ist. Andre Hoffmann weiß inzwischen mit Verletzungen umzugehen, auch in der letzten Saison hatte er wegen Muskelverletzungen zwölf Pflichtspiele pausieren müssen, in dieser Saison kam der 30-Jährige nur in den ersten sechs Pflichtspielen zum Einsatz. „Es war gut, dass es diesmal keine Verletzung der unteren Gliedmaßen war und ich früh genug wieder mit der fußballersichen Arbeit anfangen konnte“, sagte er am Donnerstag nach dem Training auf dem frei geräumten Kunstrasenplatz auf dem Trainingsgelände.

Hoffmann wirkt frisch und spritzig, er kam auch in den drei Testspielen nach anfänglichen kleinen Problemen gut klar. „Diese Spiele waren ungemein wichtig, um Spielpraxis zu erlangen, auch wenn es keine Pflichtspiele waren“, sagt der Innenverteidiger, der nach dem Siebert-Ausfall am Sonntag dringend gebraucht wird. „Die Basics passen, wir sind bestens gerüstet für Berlin.“

Andre Hoffmann stoppt hier einen Gegenspieler. Foto: Kenny Beele

Das System, das die Fortuna bei der Hertha spielen wird, ist dem Fortuna-Kapitän eigentlich egal. „Auch während der Spiele können wir wechseln, wir haben flexible Jungs, auch wenn wir die drei Verletzten dringend brauchen, um den Konkurrenzkampf noch mehr anzuheizen. So machen wir es dem Trainer bei der Auswahl der Spieler noch schwerer“, sagt Hoffmann, der allerdings auch meint, dass der Gegner deutlich „weiter“ sei, als zu Beginn der Saison, als die Fortuna den Bundesliga-Absteiger 1:0 geschlagen hatte. „Ich erwarte eine gut eingespielte Mannschaft, und so wird es eine harte Aufgabe, die angesichts der Umstände mit noch mehr Emotionalität verbunden sein wird.“ Fortuna wolle da weitermachen, so sie in Magdeburg aufgehört hat. „Wir wollen punkten und freuen uns, dass so viele unserer Fans dabei sein werden“, sagt Hoffmann, der glaubt, dass sein Team auch dafür steht, Begeisterung entfachen zu können.

Für Florian Kastenmeier gibt es fast nichts Schöneres, als im Olympiastadion aufzulaufen. Da die Berliner aus Sicht des Fortuna-Torhüters etwas gutzumachen haben, glaubt er an einen sehr motivierten Gegner, wobei die traurige Nachricht vom Tod des Präsidenten auch emotional etwas mit der Hertha machen werde. „Für die Berliner ist das ein Riesenbrett, was wir, so hart es klingt, ausblenden müssen“, sagt Kastenmeier. „Wir müssen bei uns bleiben und mit breiter Brust antreten.“ Die fantastische Stimmung werde auch sein Team motivieren. 40.000 Zuschauer werden insgesamt erwartet.

Florian Kastenmeier freut sich auf Berlin. Foto: Kenny Beele

Auch Florian Kastenmeier ist überzeugt davon, dass sein Team bestens vorbereitet in dieses Spiel gehen wird. „Wir haben trotz unserer Ausfälle weiterhin eine gute Qaulität in unserem Kader“, sagt der 26-Jährige, der weiß, dass den Berlinern in Fabian Reese und Florian Niederlechner zwei wichtige Spieler fehlen werden. „Wir müssen uns auf viele Sachen am Sonntag einstellen und alles, was danach kommt, ausblenden.“ Damit meint er das schwierige Programm, dass noch im Januar und Anfang Februar vor der Fortuna liegt.

Das sagt der Trainer Daniel Thioune: „Unsere Gedanken sind erst einmal bei der Familie von Kay Bernstein. Der Fußball sorgt dafür, dass wir zusammenstehen. Es wird dann eine große Herausforderung sein, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Hertha hat seit neun Spielen nicht mehr verloren, wir treffen auf etwas, was ganz groß sein kann, und die Hertha hat nach uns auch die zweitmeisten Tore erzielt. Pal Dardai wird dafür sorgen, dass seine Mannschaft sehr ballorientiert auftritt, was uns zu einem sehr intensiven Spiel bringen wird.“

„Wir stehen da, wo wir mit unseren Möglichkeiten sein können. Wir brauchen eine gewisse Resistenz, aber wir sind auf einem guten Weg und vorbereitet auf das, was da kommt. Wenn wir bei uns bleiben, zeigen, was wir können, dann ist meiner Mannschaft alles zuzutrauen, weil sie sich auch über zwei Jahre entwickelt hat. Wir wissen um die schweren Aufgaben der nächsten Wochen. Das Team ist bereit, noch einen Schritt weiter zu gehen. Und wir sollten als bester Angriff der Liga mit einer offensiv ausgerichteten Mannschaft die Tore besser verteilen. Defensiv können wir mehr Stabilität und Ausgewogenheit durch die Rückkehr von Andre Hoffmann erhalten.“

Mögliche Aufstellung: Kastenmeier – Oberdorf, Hoffmann, de Wijs, Iyoha – Engelhardt – Niemiec, Tanaka, Appelkamp, Tzolis – Vermeij
Kader: Niemczycki – Klaus, Suso, Daferner, King Manu, Gavory, Jastzrembski, Johannesson, Uchino

 

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter