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Fortuna: Zwei Flüche mit einem Streich

Ein Erfolg im Pokal - zudem auswärts - ist dringend nötig

Foto: Imago

von Norbert Krings

Auch wenn der Pokal-Wettbewerb von so manchem Experten als Zubrot auf dem Weg zurück in die Fußball-Bundesliga angesehen wird, ist ein Weiterkommen für Fortuna Düsseldorf in dieser Spielzeit und in der aktuellen Situation unglaublich wichtig. In Regensburg hängen aber bekanntlich die Trauben sehr hoch. Doch das Team von Daniel Thioune könnte mit einem Schlag beweisen, dass sie doch noch auswärts gewinnen kann und im Pokal nicht wie in den vergangenen beiden Jahren in der zweiten Runde scheitern muss.

Für Rouwen Hennings könnte die Stunde schlagen, nach längerer Verletzungspause nach Fuß- und Achillessehnen-Problemen, wieder zu zeigen, wie wertvoll er immer noch für die Fortuna ist. „Trotz aller Probleme haben wir noch das Selbstvertrauen, um auch in Regensburg zu bestehen und eine Runde weiterzukommen“, sagt der Torjäger der Fortuna, der nach sieben Wochen endlich wieder auf eine Nominierung für die Startelf hofft. So könnte auch der zuletzt etwas müde wirkende Dawid Kownacki die offensichtlich nötige Unterstützung im Sturmzentrum erhalten.

Rouwen Hennings hofft auf einen Platz in der Stammformation der Fortuna in Regensburg. Foto: Kai Kuczera

Die am Samstag fehlende Frische kann sich die Mannschaft nur in der kurzen Phase der Regeneration zwischen den Spielen holen. Ob die Akkus dann so aufgeladen sind, um gegen diesen mit viel Energie spielenden Gegner zu bestehen, wird sich zeigen. Unter dem Motto Belastungssteuerung wird die englische Woche sicherlich nicht stehen. „Nach den Leistungen von Samstag haben wir uns im Trainerteam davon unabhängig vorgenommen, die eine oder andere Veränderung vorzunehmen“, sagt Daniel Thioune. Fortunas Cheftrainer meint ohnehin, dass die Spieler auch in der Lage sein sollten, drei Spiele innerhalb von acht Tagen durchstehen zu können.

Das Positionsspiel soll sich in Regensburg wieder in eine positive Richtung entwickeln. „Die Räume waren zwar besetzt, aber daraus hat sich zu wenig entwickelt“, meint Thioune, der auch bemängelte, dass in einigen Situationen viel zu überhastet abgeschlossen wurde. “Wenn etwas nicht funktioniert, muss man auch mal wieder herunterfahren, das Tempo herausnehmen und sich neu konzentrieren.“ Es werde im Auswärtsspiel nicht so viele Gelegenheiten geben, glaubt der Trainer. „Daher müssen wir wieder deutlich effizienter sein.“ Seinem Team wäre es auch bereits oft genug gelungen, aus wenig viel zu machen.“

Und groß auf Halten oder Abwarten werden die Fortunen nicht spielen. Es wäre für Thioune wohl schlimm, einem möglichen Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Da werde man viel schneller öffnen und mehr riskieren müssen. Dass seine Spieler von Thioune immer wieder aufgefordert werden, mutig zu agieren, daran besteht kein Zweifel. „Ich habe eher ein Problem, wenn meine Spieler zu passiv sind und sich zurücknehmen“, sagt der 48 Jahre alte Übungsleiter. „Das weiß die Mannschaft allerdings mittlerweile.“

Dass zuletzt neben den Abschlüssen eher die individuelle Durchsetzungsfähigkeit fehlte, ist Thioune nicht verborgen geblieben. „Uns fehlen in dieser Hinsicht aber auch teilweise Spieler, die dazu in der Lage sind“, sagt der Trainer, der damit Rouwen Hennings und Daniel Ginczek meint, die zuletzt gar nicht oder nur bedingt eingreifen konnten. Zudem muss das Mittelfeld wieder mehr zeigen, um selbst in Abschlusspositionen zu gelangen oder die Angreifer in Szene zu setzen. Dann sieht sich auch Dawid Kownacki nicht gezwungen, so weit hinten den Ball zu holen, wie es zuletzt der Fall war. „Es entsteht dann wieder mehr Gefahr vor dem gegnerischen Tor, wenn wieder mehr Spieler in der Box sind“, sagt Thioune. 

„Dass Regensburg so robust auftritt und mit langen Schlägen arbeitet, sind Stärken dieser Mannschaft über viele Jahre“, sagt der Trainer, der auch den Zielspieler der langen Bälle des Jahn, Andreas Albers lobt. Seine Spieler müssen vor allem auf die zweiten Bälle achtgeben, weil Albers und der nicht viel kleinere Kaan Carliskaner immer wieder diese weiten Schläge gut verarbeiten und dann ablegen wollen. „Jedes Mal, wenn der Ball über unsere Köpfe fliegt, müssen wir schnell umschalten und Nähe schaffen, und die Räume eng machen“, sagt Thioune, der keinen Schlagabtausch von langen Bällen, sondern gerade mit dem Ball auf dem Boden die Qualität hochhalten möchte. „Das muss unser Spiel sein – in einer Partie ohne Favoriten. Es geht dann letztlich vor allem um die eingebrachte Intensität auf dem Platz.“

Mögliche Pokalaufstellung der Fortuna:
Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, Klarer, Gavory – Sobottka, Tanaka – Klaus, Karbownik, Iyoha – Kownacki
Kader: Wolf – Hennings, Peterson, Appelkamp, Geerkens, Fernandes Neto, Vukancic, Baah, Bunk

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