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Fortuna verteidigt Platz 3 mit Pflichtsieg

Thioune-Team feiert am Ende sicheren 2:0-Erfolg

Foto: Kai Kuczera

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf gab sich im Duell mit den zuletzt stark verbesserten Braunschweigern keine Blöße und kam zu einem sicheren 2:0-Erfolg. Felix Klaus vor der Pause und Christos Tzolis nach dem Wechsel erzielten die Treffer zu diesem Pflichtsieg, mit dem das Team aus der NRW-Landeshauptstadt wieder zwei Punkte vor dem Vierten, dem Hamburger SV, auf dem Relegationsplatz rangiert.

Daniel Thioune musste mal wieder einen kurzfristigen Ausfall verkraften. Leider traf es wie so oft den Kapitän. Andre Hoffmann fehlte im Aufgebot, erneut wegen muskulärer Probleme. Tim Oberdorf und Jamil Siebert bildeten die Innenverteidigung wie auch vor vier Wochen beim letzten Heimspiel und dem 2:0-Erfolg gegen den Hamburger SV. Für den am Blinddarm operierten Ao Tanaka spielte diesmal von Anfang an Shinta Appelkamp. Und im Sturm durfte nach längerer Pause mal wieder Vincent Vermeij von Beginn an auflaufen. Taktisch bedeutete das ein „normales“ System mit Viererkette und einem Sechser (Yannik Engelhardt) davor. Auf einen zweiten Stürmer hatte Fortunas Trainerteam zu Beginn verzichtet.

Bei den Gästen fehlten die gelbsperrten Ermin Bicakcic und Kapitän Jannis Nikolaou, zudem saß Johan Gomez auf der Bank. Dafür sollten Saulo Decarli, Robert Ivanov und Florian Krüger die Partie in die gewünschten Bahnen lenken. Fortuna rechnete mit defensiv eingestellten Braunschweigern, die sich möglichweise zuvor auch zumindest einen Punkt ausgerechnet hatten.

Vor voll besetzten Tribünen – beim dritten Spiel von „Fortuna für Alle“ startete die Begegnung erst einmal ohne Stimmung von den Rängen. Das war etwas unverständlich, weil nicht alle Fortuna-Anhänger mit dem Todesfall eines früher sehr bekannten Fortuna-Fans etwas anfangen konnten. Nach fünf Minuten ging es dann mit der normalen Unterstützung auf beiden Seiten „richtig“ los, wobei die Braunschweiger meist mutig sehr früh pressten. Fortuna hingegen hatte gewisse Probleme, den Rhythmus zu finden, da auch die Gäste mit neun Spielern dann um ihren eigenen Strafraum agierten, wenn der Gegner die erste Pressing-Linie überspielt hatte.

Konter der Braunschweiger in der Anfangsphase waren nicht ungefährlich

Aus den Eindrücken der ersten halbe Stunde wurde Daniel Thioune bestätigt, der zuvor ein Geduldspiel gegen die sehr gut ins neue Jahr gekommene Eintracht angekündigt hatte. Zudem musste die Heimelf bei jedem Angriff der Niedersachsen aufpassen, da erneut das Zentrum wie am Mittwoch nicht optimal abgeschirmt wurde, was Konter erleichterte. Diese muteten in der Anfangsphase deutlich gefährlicher an als die Angriffsversuche der Fortunen, die erstmals in der 21. Minute nach einer scharfen Hereingabe von Felix Klaus von der Grundlinie ein wenig Torgefährlichkeit erahnen ließen.

Nach 22 Minuten hätte aber das 1:0 fallen müssen, als nach einer herrlichen Kombination Shinta Appelkamp ein ideales Anspiel auf Vermeij fand. Der Niederländer hätte nur noch einschieben müssen. Doch er verstolperte den Ball leichtfertig, beziehungsweise traf das Spielgerät nicht richtig. Immerhin hatte Fortuna nun den Weg gefunden, die Deckung der Gäste schwamm danach doch in einigen Szenen bedenklich. Abschlüsse der Fortunen konnten jedoch bis zur ersten Trinkpause noch abgeblockt werden.

Die Braunschweiger spielten jedenfalls nicht so wie ein Abstiegskandidat, setzten auf eine klare Taktik und eine äußerst kompakte Defensive. Und sie warteten auf Situationen wie die von Florian Krüger, der nach einem Freistoß am langen Pfosten frei zum Abschluss kam, diesen aber völlig verzog. Bis zur 42. Minute mussten die Fortuna-Fans warten, bis dann endlich der Ball erstmals im Netz der Gäste zappelte. Felix Klaus war nach einer zweimal abgefälschten Flanke von Iyoha mit Beteiligung von Appelkamp völlig frei zum Abschluss gekommen und hatte dabei Ron Thorben Hoffmann im Eintracht-Tor beim 1:0 keine Abwehr-Chance gelassen. Fortunas Geduld war also kurz vor der Pause belohnt worden. Mit einer größeren Effizienz hätten aber auch die Braunschweiger zu einem Treffer kommen können – wie erneut Krüger, der nach einer guten Flanke von links mit seinem Kopfball aber das Tor deutlich verfehlte.

Shinta Appelkamp war der beste Fortuna an diesem Tag. Foto: Kai Kuczera

Ohne personellen Wechsel bemühten sich die Gastgeber, nach der Pause noch mehr Kompaktheit herzustellen, um dann auch selbst zu kontern. Dabei zog sich das Thioune-Team zunächst sehr weit zurück und überließ dem Gegner etwas zu viel die Initiative. In der 54. Minute entschied Schiedsrichter Badstübner auf Strafstoß für die Platzherren nach einem Handspiel von Krüger in einem Luftzweikampf mit Tim Oberdorf. Christos Tzolis ließ sich die Chance zu seinem 18. Saisontor mit einem harten Schuss in die linke Ecke nicht nehmen.

Fortunen brachten das Spiel souverän über die Zeit

Die Gastgeber bekamen durch dieses Tor noch einmal mehr Sicherheit in ihre Reihen. Der Ball lief noch klarer und geschmeidiger, während der Gegner sich bemühte, aber auch nach einem Dreifach-Wechsel offensiv nicht mehr so gefährlich war wie in der ersten halben Stunde.

Fortuna spielte ihren Stiefel ruhig und beherrscht runter, musste allerdings auch noch einen Pfostenschuss hinnehmen, den der eingewechselte Youssef Amyn abgegeben hatte. Kastenmeier wäre aber wohl zur Stelle gewesen. So brachten die Fortunen das Spiel sicher über die Zeit und festigten ihre Ambitionen auf einen Platz unter den ersten drei Teams der Tabelle.

Statistik:
Düsseldorf
: Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, Siebert (90. +1. de Wijs), Iyoha (87. Uchino) – Engelhardt – Klaus (77. Niemiec), Johannesson, Appelkamp, Tzolis (87. Sobottka) – Vermeij (77. Daferner)
Fortunas Kader:
Niemczycki – Quarshie, Jastrzembski, Mustapha
Braunschweig:
Hoffmann – Decarli, Ivanov, Kurucay (75. – Rittmüller, Krauße (75. Aymin), Donkor – Kaufmann (62. Gomez), Helgason (62. Findell) – Philippe, Krüger (62. Tauer)
Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach; Note: 3, zeigte ein souveräne Leistung, trotz einer sehr früh gegebenen ersten Gelben Karte. Beim Elfmeter traf er eine schnelle und wohl richtige Entscheidung.)
Zuschauer: 52.000 (voll besetzte MERKUR SPIEL-ARENA – „Fortuna für alle“)
Tore: 1:0 (42.) Klaus, (55. Handelfmeter) 2:0 Tzolis
Chancen:
7:9
Gelbe Karten:
Klaus (4.), Iyoha (4.) Uchino (3.) / Kurucay
Spielnote: 3
Beste Spieler:
Appelkamp, Klaus / Rittmüller, Kaufmann
Der besondere Moment des Spiels: Der zweite Treffer wirkte als Beruhigung und gab die Sicherheit, dass die Fortuna an diesem Tag alle drei Punkte daheim behalten wird.
Spielfazit: Fortuna überstand die erste Viertelstunde mit guten Offensivaktionen des Gegners und erzielte im richtigen Moment das wichtige Tor zum 1:0. Nach dem 2:0 hatten die meisten Zuschauer das Gefühl, dass die Messe gelesen ist.

Noten der Fortuna-Spieler:
Kastenmeier 3 – Zimmermann 3, Oberdorf 2,5, Siebert 3, Iyoha 3 – Engelhardt 3,5 – Klaus 2,5, Johannesson 3, Appelkamp 2, Tzolis 3 – Vermeij 4,5

Reaktionen:
„Viel Glück, Fortuna auf der Reise. Unsere Reise hat heute einen Dämpfer erlitten. Effektivität in beiden Strafräumen haben wir nicht zeigen können. Das 0:1 kam zu einem sehr unglücklichen Zeitpunkt. Das Handspiel war bitter, weil wir es in den vergangenen Wochen immer wieder besprochen haben. Wir haben zwar bei einer Topmannschaft verloren, aber wir sind auch enttäuscht. Wir müssen uns individuell deutlich steigern.“
Daniel Scherning, Trainer der Eintracht

„Ich überzeugt, dass die Eintracht, die Liga erhalten wird. Meine Mannschaft hat eine Top-, Top-Leistung gegen die beste Abwehr der Rückrunde gezeigt, sie hat sich auf den Gegner konzentriert, war sehr mutig im Ballbesitz. Das war gegen diesen Gegner, der sich zuletzt so stabil gezeigt hat, nicht selbstverständlich. Es war ein langer Weg bis zum 1:0. Wir haben nach der Pause mit unserem Positionsspiel überzeugt. Das 2:0 hat uns dann auch die letzte Sicherheit gegeben, so dass die Mannschaft in der 2. Hälfte reif und gut agiert hat. Wir haben nach dem Pokalspiel am Mittwoch, die 2. Liga wieder angenommen. Dieser Tag hätte mich als Trainer nicht mehr zufrieden stellen können.“
Daniel Thioune, Trainer der Fortuna

„Am Anfang war es etwas zäh, und der Mittwoch hat noch in den Beinen gesteckt. Es war wichtig, das Tor noch vor der Pause zu machen – das hat uns noch mehr Rückenwind gegeben. Dann war es ein reifer, sehr erwachsener Auftritt. Wir sind Jäger und Gejagter in einem. Das wird die nächsten sechs Spieltage so weiter gehen. Wir schauen daher zunächst nur auf uns: The Race is on.“
Emma Iyoha, Allrounder der Fortuna

„Das 1:0 war sehr wichtig, nachdem wir in der ersten Viertelstunde noch nicht richtig da waren. Wir haben derzeit ein Selbstverständnis, dass wir hinten sehr sicher stehen und kein Gegentor bekommen. Das tut insgesamt sehr gut. Die Niederlage in Leverkusen war am nächsten Tag noch hart, aber dann haben wir uns ganz auf das Spiel gegen Braunschweig eingelassen. Der Torjubel war deshalb so besonders, weil mein Sohn mit den Großeltern auf der Tribüne saß und er Geburtstag hat. Deshalb habe ich ihm die drei Finger für seinen dritten Geburtstag gezeigt.“
Felix Klaus, Offensivspieler der Fortuna und Torschütze zum 1:0

„Das Spiel zu Null hat mich gefreut, auch wenn wir heute wieder etwas mehr zugelassen haben. Gut für mich, da konnte ich mich auch noch mal auszeichnen.“
Florian Kastenmeier, Torwart der Fortuna

„Wenn du 2:0 zuhause gewinnst, hast du alles richtig gemacht. Der Sieg ist das was zählt. Wir waren für die paar Chancen der Gäste zu Beginn selbst verantwortlich. Später haben wir es gut verteidigt. Nach dem 1:0 ging es dann deutlich einfacher. Dass wir zu Null gespielt haben, ist das Schönste für einen Verteidiger.“
Jamil Siebert, Inenverteidiger der Fortuna

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