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Fortuna ringt Schalke 2:1 nieder

Thioune-Team begeistert und siegt verdient

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat es nach langer Zeit endlich wieder einmal geschafft, Tore zu erzielen und auch noch alle drei Punkte zuhause zu behalten. Mit einem verdienten 2:1-Erfolg gegen einen schwach spielenden FC Schalke 04 sendete die Mannschaft des neuen Trainers Daniel Thioune ein kräftiges Lebenszeichen.

Fortunas neuer Trainer Daniel Thioune hatte sich für eine Mannschaft entschieden, die in dieser Form fast zu erwarten war – wenn ein Trainer wenig zur Vorwoche ändern will. Nach den „Vaterfreuden“ kehrte Khaled Narey (für Felix Klaus) ins Team zurück, und auch Rouwen Hennings löste Robert Bozenik im Sturm ab. Ansonsten spielten die anderen neun Spieler, die in Kiel in der Startelf gestanden hatten. Angesichts der markigen Worte im Vorfeld hatten vielleicht einige Fans und Experten mehr Änderungen erwartet. Aber Thioune gab dieser Elf das Vertrauen, um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, auf wen er sich verlassen kann.

Die Schalker hatten alle Mann an Bord – bis auf Salif Sane und den verletzten Winter-Neuzugang Andreas Vindheim. Dafür stand der Siegtorschütze der vergangenen Woche, der Ex-Spieler des TV Kalkum Wittlaer (2006-09) und von Fortuna (2009/10), Malick Thiaw, in der Startelf. Die Knappen, die seit fünf Spielen ungeschlagen sind, legten selbstbewusst und mit Offensivdrang los.

Bei Fortuna erwarteten alle mehr Feuer und Leidenschaft. Neu nach dem Beschwörungs-Kreis vor dem Anpfiff war, dass sich alle Spieler noch einmal umarmten. Dass die Fortunen etwas Besonders zeigen wollten, war in den ersten Zweikämpfen auch zu bemerken. Nach acht Minuten hatten die Fortunen bereits drei Ecken und deutlich mehr vom Spiel. Und dann gab es auch die ersten beiden sehr guten Möglichkeiten, als Ginczek per Kopf Schalke-Keeper Martin Fraisl zu einer Glanzparade zwang und Jordy de Wijs im Nachschuss nur in Andre Hoffmann kurz vor der Schalker Torlinie den eigenen Mann (ab-)schoss.

Wieder bringt der erste grobe Fehler der Fortuna das Gegentor

Die Gastgeber waren deutlich besser im Spiel, die Schalker wirkten etwas zaghaft und fehlerbehaftet im Aufbau. Die Gäste fanden dann aber langsam zu ihrem Spiel. Allerdings gewannen die Knappen vor allem in vorderster Linie kaum Zweikämpfe. Das taten Fortunas Spitzen auch nicht, immerhin kamen die Fortunen aber immer wieder relativ leicht in Ballbesitz. 72 Prozent in dieser Kategorie halfen der Fortuna bis dahin aber nicht, gefährlicher zu werden. Und schon schickte Thioune seine Ersatzspieler zum Warmmachen hinters Tor.

In der 37. Minute hatte dann auch Shinta Appelkamp, der vorher kaum zu seinem Spiel gefunden hatte, eine sehr gute Szene, als er mit einer schönen Flanke Khaled Narey erreichte. Der Flüglstürmer verzog allerdings von der Fünfmeterraum-Kante den Ball deutlich. Das war die wohl beste Chance des Spiels der besseren Mannschaft bis dahin.

Doch das erste Tor erzielten wenig später die Schalker, als Rodrigo Zalazar auf der rechten Seite Nicolas Gavory und Andre Hoffmann davonlief und am langen Pfosten Blendi Idrizi hart anspielte. Der machte es besser, als Narey zuvor und traf zum 1:0 für die Gäste. Der zweite Angriff der Schalker, das erste Tor gegen Fortuna – wie so oft in dieser Saison.

Nach 429 Minuten treffen die Fortunen durch Narey endlich wieder

Aus der Pause kam die Fortuna unverändert aufs Feld zurück. Und endlich kehrte das Glück zur Fortuna zurück. Nach einer Ablage von Ginczek, der insgesamt die Bälle sehr gut weiterleitete, vertändelte Schalkes Innenverteidiger Marcin Kaminski den Ball gegen den giftigen Khaled Narey, der dann allein vor Fraisl die Nerven behielt und das 1:1 erzielte.429 Minuten nach dem letzten Treffer der Fortuna war das wie eine Erlösung.

Die Schalker wirkten immer noch wie unter der Wirkung von Schlaftabletten, denn wenig später gab es weitere Gelegenheiten für die Platzherren, zwei Mal war es Hennings, der einmal per Kopf scheiterte und dann die 100-Prozentige aus zehn Metern dem Torhüter der Schalker in die Arme schob, statt knallhart zum 2:1 einzuschießen.

Der Knoten schien sich endgültig gelöst zu haben, als Ginczek und Narey erneut Hennigns bedienten. Und der Torjägert ließ sich nicht ein drittes Mal bitten und erzielte diesmal freistehend das Führungstor zum insgesamt längst verdienten 2:1. Die Gäste wechselten das Personal und versuchten, endlich ins Spiel zu kommen. Fortuna hielt dagegen und musste jetzt auch mehr Druck des Gegners zulassen, der sich spielerisch langsam steigerte.

Und Schalke hatte nun auch Möglichkeiten. Der eingewechselte Darko Churlinov scheiterte an Fortunas Torhüter Florian Kastenmeier (67.), Thomas Ouwejan schoss im Nachschuss knapp am langen Pfosten vorbei. Fortuna hatte merklich Kraft gelassen in den ersten 70 Minuten und kämpfte nun aufopferungsvoll, um die inzwischen hellwachen Knappen an gefährlichen Angriffen zu hindern. 

Aber die Kräfte schwanden, und die Schalker wurden immer stärker. Daniel Thioune reagierte mit Einwechslungen, und seine Mannschaft stemmte sich mit aller Kraft gegen den drohenden Ausgleich der lange Zeit völlig unter ihrem Potenzial spielenden Schalker. Doch den Gästen fiel letztlich zu wenig ein, und kämpferisch war ihre Vorstellung eine einzige Enttäuschung. Die Düsseldorfer Fans halfen letztlich mit, den Sieg über die Zeit zu bringen.

Statistik:
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, de Wijs, Gavory (87. Hartherz) – Sobottka (74. Tanaka), Piotrowski – Narey, Appelkamp (85. Klarer) – Hennings (85. Klaus) Ginczek (74. Bozenik)
Kader Fortuna: Wolf – Pledl, Bozenik, Oberdorf, Lobinger
Schalke 04: Fraisl – Itakura, Thiaw (85. Rzatskowski), Kaminski – Ouwejan, Palsson, Bülter  – Zalazar (85. Sane), Idrizi (60. Lee) – Pieringer (60. Churlinov), Terodde 
Schiedsrichter: Harm Osmers (Bremen)
Zuschauer: 10.000 (ausverkauft)
Tore: 0:1 (42.) Idrizi, 1:1 (47.) Narey, 2:1 (56.) Hennings
Gelbe Karten: de Wijs (2.), Hoffmann (2.) / –
Beste Spieler: Narey, Hoffmann / Fraisl, Idrizi
Spielnote: 3
Spielfazit: Fortuna hat von Anfang gezeigt, dass sie den Bock umstoßen wollten. Dass der Gastgeber erneut in Rückstand gerieten, ließ Böses befürchten. Aber der Kampfgeist und der Willen war so groß, dass die Schalker in die Knie gewzwungen wurden.
Fortunas Formkurve: Die Mannschaft von Daniel Thioune spielte vor allem in der zweiten Hälfte viel besser und zielgerichteter nach vorne. Hinten hat sich eine Stabilität eingespielt. Nur beim Führungstor waren die Schalker richtig gefährlich.

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