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Cioli: Wir haben eine gesunde Lässigkeit

DSD bereit für Aufstiegs-Endspiel

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

INTERVIEW: Das Herren-Team des Deutschen Sportklubs Düsseldorf steht vor einem wichtigen Wochenende. Der Aufstieg in die Hallenhockey Bundesliga ist für die Mannschaft von Trainer Tobias Bergmann nur noch ein Spiel entfernt. Ein einziger Zähler fehlt vor dem Heimspiel gegen Schwarz-Weißt Köln noch, um das große Ziel zu erreichen. Wir sprachen mit Routinier und Torjäger Daniele Cioli, wie groß die Chancen am Sonntag um 14 Uhr sind.

Herr Cioli, wie ist die Stimmung beim DSD vor diesem besonderen Spiel?
Daniele Cioli: Die Stimmung ist gut. Vergangene Woche waren einige Spieler von uns vor dem knappen Sieg gegen Gladbach deutlich aufgeregter, jetzt sind alle froh, dass wir den Aufstieg noch in der eigenen Hand haben. Aufgeregt ja, verkrampft oder verspannt nein. Es ist so etwas wie eine gesunde Lässigkeit.

Ihr seid aber nicht zu siegessicher?
Cioli: Wir gehen immer mit Respekt in die Spiele. Das haben wir vor zwei Jahren in der Halle gelernt und hat uns in diesem Jahr so stark gemacht, dass wir jedes Spiel sehr bewusst angegangen sind. Wir haben nur jeweils auf das aktuell anstehende Spiel geschaut und sind damit gut gefahren. Selbstsicher sind wir schon und gewinnen wollen wir auch.

Daniele Cioli versprüht Optimismus. Foto: Kenny Beele

Haben Sie mit einer Mannschaft mit vielen jungen Spielern damit gerechnet, dass Ihr tatsächlich die Chance zum Aufstieg bekommen werdet?
Cioli: Ja und Nein. Wir wollten erst einmal die Saison auf uns zukommen lassen. Klares Ziel zu Beginn war, uns aus dem Abstiegskampf herauszuhalten. Das aber auch nur das Minimalziel. Wir wollten die jungen Spieler an die Sache heranbringen, was uns auf dem Feld schon ganz gut gelungen ist. Vergangenes Jahr hat bekanntlich keine Hallen-Saison stattgefunden, so dass wir keinen Vergleich hatten. Alles in allem muss man sagen, es hat besser geklappt, als wir es uns vorgestellt haben.

Haben sich die Talente so gut eingefügt?
Cioli: ich kenne einige von ihnen, seit sie acht Jahre alt waren. Ich durfte sie mittrainieren. Ich habe sie in guten und den wenigen schlechten Phasen kennengelernt. Auch die Spiele unter Druck haben sie immer gut bewältigt. Sie haben immer ihre Leistung gebracht und nicht nur Erfahrungen gesammelt, sondern es so gut gemacht, als wären sie schon Jahre dabei. Wir machen zwar nicht alles zusammen in der großen Gruppe, aber sehen uns halt durch das Training vier Mal in der Woche und sind sehr gut vernetzt untereinander.

Was bedeutet für Sie und für die Mannschaft dieser Aufstieg – falls es dann klappt?
Cioli: Für mich persönlich wäre es der zweite Aufstieg mit dem DSD nach dem noch unter Uli Bergmann, dem Bruder von Tobias. Das war für mich dann auch meine erste Erstliga-Saison. So kann ich sehr gut nachempfinden, was die Jungs da empfinden, weil mich damals sehr gefreut habe, ein Teil davon zu sein. Um das mal vornweg zu betonen, es wird sicherlich nicht der letzte Erfolg sein, den diese Mannschaft haben wird. Falls wir es schaffen, wollen wir den Schwung und die Euphorie jedenfalls mitnehmen.

Das entscheidende Spiel ist ein Heimspiel – ein großer Vorteil?
Cioli: Nicht unbedingt, es macht die Sache vielleicht um fünf Prozent leichter. Da wir es in der eigenen Hand haben, müssen wir nicht parallel auf Zwischenstände hören und reagieren. Das Hinspiel haben wir zwar gewonnen, aber der Gegner wird immer dranbleiben. Für uns war es wichtig, dass wir nach einem Drei-Tore-Vorsprung in Gladbach auf den Ausgleich mit dem Siegtreffer antworten konnten. Das war eine Warnung zum richtigen Zeitpunkt.

Ein guter Techniker und erfolgreicher Torschütze: Daniele Cioli. Foto: Kenny Beele

Was macht Ihren Trainer Tobias Bergmann so aus?
Cioli: Vor allem, dass er einer von uns ist. Er war schon zum Ende seiner Spielerkarriere beim DSD. Ich habe mit ihm auch gespielt. Er kennt den Verein, betreibt einen enormen Aufwand, organisiert alle Herren-Mannschaften. Er lebt das Engagement vor. Ich habe vollsten Respekt davor, dass er als Familienvater so viel Zeit in den Verein investiert. Er kennt uns alle in- und auswendig. Und wir sind keine einfache Mannschaft, weil wir viele verschiedene Charaktere im Team haben, die man unterschiedlich anpacken muss. Er macht das sehr gut und trifft immer den richtigen Ton.

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