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Fortuna nimmt Punkt vom Millerntor mit

Thioune-Team spielt gegen am Ende zehn Hamburger 0:0

Foto: Imago

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf spielt beim FC St. Pauli, der besten Zweiliga-Mannschaft des bisherigen Jahres, 0:0, nimmt einen Punkt mit und kann damit insgesamt zufrieden sein. Die letzten Minuten mussten die Hamburger mit zehn Mann bestreiten. Überragender Fortune war Florian Kastenmeier, der mehrfach glänzend reagiert hat.

Daniel Thioune hatte sich erwartungsgemäß für die Mannschaft der Vorwoche entschieden. Das heißt, er setzte erneut auf die Erfahrung und ließ die beiden Neuzugänge aus Freiburg, Yannik Engelhardt und Vincent Vermeij plus Jamil Siebert zunächst auf der Bank. Erneut saßen nur sieben Spieler inklusive Torhüter Karol Niemczycki dort, da der Grieche Christos Tzolis noch nicht offiziell ein Fortune ist. Ohnehin hätte er allenfalls auf der Bank gesessen, weil ihn auch sein Trainer zunächst einmal kennenlernen möchte. Am Sonntag trainierte er erstmals mit der Mannschaft und wurde auch offiziell als Zugang bestätigt.

Bei St. Pauli gab es gegenüber dem 2:1-Erfolg in Kaiserslautern zwei Wechsel. Für Jakov Medic (nicht im Kader), der vor dem Wechsel zu Ajax Amsterdam steht, begann Hauke Wahl, der aus Kiel nach Hamburg gewechselt ist. Zudem spielte Oladapo Afolayan in der Offensive an Stelle von Andreas Albers (ehemals Regensburg), der nur auf der Bank Platz nahm.

Fortuna setzte direkt den ersten Akzent, als die Gäste sofort den Ball nach Anstoß der Hamburger eroberten und in Überzahl aufs Hamburger Tor zuliefen. Der letzte Pass konnte aber von den Kiezkickern abgefangen werden. Das ging so weiter, als Ao Tanaka in der sechsten Minute nach einer Ecke ebenfalls noch so eben abgeblockt werden konnte. Direkt danach prüfte Felix Klaus den Hamburger Torhüter, der den Ball noch so eben über die Latte lenken konnte. Aber St. Pauli wurde dann doch noch wach. Jackson Irvine hatte die erste Möglichkeit für die Gastgeber. Der Australier traf dabei die Latte mit einem fulminanten Schuss aus 20 Metern. Allerdings war auch Florian Kastenmeier noch mit der Hand dran.

Die Torhüter standen auf beiden Seiten im Mittelpunkt

St. Pauli wurde stärker und Fortunas Defensive sah sich – einschließlich Kastenmeier – nun richtig gefordert. Das hieß aber nicht, dass sich die Gäste zurückzogen und nur noch reagierten. Wenn die Chance bestand, spielte das Thioune-Team auch nach vorne und wirkte dabei sehr präsent, ohne den finalen Pass spielen zu können. Das gelang in der 30. Minute, als Shinta Appelkamp Felix Klaus auf rechts schickte. Fortunas Flügelstürmer kam aus gefährlicher Position zum Abschluss, aber Keeper Nikola Vasilj stand richtig und wehrte den Ball ab. Das musste auch Florian Kastenmeier auf der anderen Seite. Fortunas Keeper reagierte gegen einen Schuss von Jackson Irvine super und verhinderte erneut einen Treffer des torgefährlichsten Hamburgers bis dahin. 

Für ein 0:0 bis zur Pause war es ein recht attraktives Spiel mit einigen Torsituationen, denn auch Felix Klaus hatte in der 39. Minute noch einmal einen gefährlichen Schuss auf das Tor der Platzherren platziert. Doch wie auch vor 85 Tagen an gleicher Stätte fehlten die Tore. Mit dem gleichen Personal und wohl auch ähnlicher Taktik ging es für beide Teams in die zweite Hälfte, die allerdings etwas verhaltener begann als die erste.

Bester Fortune: Florian Kastenmeier. Foto: Imago

Fortuna blieb weiter vorne dran, presste früh, um den Gegner nicht zu einem einfachen Aufbau kommen zu lassen. Beide Teams stressten einander damit und bestätigten die Vorhersage von Trainer Daniel Thioune, dass es kein spielerisches Spektakel geben würde. Und dann kam die große Show von Florian Kastenmeier, der einen Ball von Irvine aus zehn Metern abwehrte, als dieser sich durch die Abwehr getankt hatte (61.) und völlig frei zum Abschluss kam. Fortunas Keeper war ultraschnell am Boden und rettete seiner Mannschaft das 0:0 in dieser Phase.

Platzverweis gegen St. Pauli hilft Fortuna nicht weiter

Fast im Gegenzug vermasselte Tanaka das Anspiel auf Ginczek, als er den Ball nach einem Abspielfehler der Hamburger zu steil spielte. Damit wäre eine große Chance der Gäste möglich gewesen. Die Düsseldorfer wechselten danach und brachten für Ginczek und den schwachen Emma Iyoha die neuen Stürmer Vincent Vermeij und Jona Niemiec. Doch so richtig gut lief das Spiel nach vorne nicht mehr. Die Mannschaft von Daniel Thioune setzt auf Sicherheit hinten und Konter in der Offensive.

Doch das Spiel fand noch einmal eine Wendung: Bei einem Angriff der Fortuna wurde Niemiec heftig mit einem gestreckten Bein gefoult. Karol Mets musste nach dieser Aktion mit der Roten Karte verdientermaßen den Platz verlassen (83.). Pauli stellte um und Fortuna übernahm die Kontrolle in diesem Spiel, kam aber in der Schlussphase nicht mehr zu der einen klaren Möglichkeit, um das Spiel zu entscheiden. Aber auch der eine Punkt ist nach diesem Spiel für Fortuna Düsseldorf kein schlechtes Ergebnis.

St. Pauli: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Irvine, Hartl, Ritzka – Metcalfe (70. Sinani), Saad (86. Treu), Afolayan (81. Albers)
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, de Wijs (83. Siebert), Gavory – Sobottka, Tanaka – Klaus, Appelkamp, Iyoha (70. Niemiec) – Ginczek (70. Vermeij)
Kader Fortuna: Niemczycki – Uchino, Engelhardt, Fernandes Neto,
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt)
Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)
Tore:
Gelbe Karten: Metcalfe, Hürzeler (Trainer) / Gavory
Rote Karte: Mets (83.)
Spielnote: 3 (unterhaltsames Spiel, aber es fehlten die Tore)
Beste Spieler: Irvine, Smith / Kastenmeier, Klaus
Besonderheit des Spiels: Nach zehn Sekunden hätte es bereits 1:0 für die Fortuna stehen können. So schnell war die Fortuna selten nach einem Anpfiff der Führung so nahe.
Spielfazit: Beide Mannschaften hatten in einem lebhaften Spiel ihre Möglichkeiten – St. Pauli verfügte zugegebenermaßen über die besseren Chancen und hielt auch nach der Roten Karte von Mets das 0:0.

Reaktionen:
„Wer heute tiefer in den Fußball reingeschauen wollte, hat ein anspruchvolles Spiel gesehen. Nur ein Tor hat gefehlt. An sich bin ich fein mit dem Punkt, meine Mannschaft hat das schon reif gemacht. Letztendlich hat die letzte Aktion gefehlt. Mir fehlt noch einmal einer für den Flügel. Vielleicht können wir dann da noch einmal nachlegen.“
Daniel Thioune, Trainer der Fortuna

„Wir hatten sehr viele Torchancen und haben das Spiel über weite Strecken kontrolliert. Mit der Leistung bin zufrieden, mit dem Ergebnis nicht. Kastenmeiers Leistung war überragend.“
Fabian Hürzeler, Trainer von St. Pauli

„Ich bin seit Wochen sehr stolz auf diese Mannschaft. Wir haben einen kleinen Kader und sind in der Vorbereitung noch enger zusammengerückt. Nach diesen beiden Spielen kann man mit dem Start zufrieden sein. Wir haben es insgesamt gut gemacht bei einer Mannschaft, die sehr gut gespielt hat. Wir haben eine reife und erwachsene Leistung gezeigt und hatten einen unfassbar guten Torhüter. Den braucht man aber auch, um am MIllerntor zu punkten.“
Andre Hoffmann, Kapitän der Fortuna

NOTEN der Fortunen:
Kastenmeier 1 — Zimmermann 3 – Hoffmann 3, – de Wijs 2,5 – Gavory 3,5 — Sobotka 2,5 – Tanaka 3 — Klaus 2 – Appelkamp 2 – Iyoha 4 — Ginczek 4

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