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Fortuna lässt beim Letzten zwei Punkte liegen

Braunschweig sieht ein spektakuläres Spiel und ein 2:2

Foto: Imago

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat in einem intensiven und für die Zuschauer sehenswerten Spiel ein 2:2 (0:0) bei Eintracht Braunschweig erreicht. Die Gäste schafften es nur selten, dass Spiel gegen einen leidenschaftlich kämpfenden Gegner unter Kontrolle zu halten, und so gab es wegen der zu vielen Fehler der Düsseldorfer auch ein insgesamt verdientes Unentschieden – die ersten Punkte für Braunschweig.

Daniel Thioune wählte eine Aufstellung für das Spiel an der Hamburger Straße, die nach dem vergangenen Auftritt so nicht unbedingt zu erwarten war. Nur Felix Klaus rutschte in die Startformation, und damit spielten die Gäste mit der Elf, die auch in Magdeburg und gegen Paderborn angefangen hatte. Neuzugang Jorrit Hendrix saß damit zunächst auf der Bank, und auch Daniel Ginczek rotierte wieder aus der Mannschaft heraus.

Fortuna wollte mit mehr Ballsicherheit auftreten und Gefahr in der vorderne Zone erzeugen. Viel mehr Abschlusssitutionen sollten von den Gästen gesucht werden, als dies zuletzt der Fall war. Doch zunächst wollten die Braunschweiger ihr Engegagement zeigen. Brian Behrendt prüfte Gäste-Torwart Florian Kastenmeier, der den Fernschuß um den Pfosten lenken konnte. Und wenig später musste er nach einem Ausrutscher von Andre Hoffmann erneut zupacken. Fortunas Keeper hatte zwar Probleme mit dem Schuss von Luc Ihorst, erwischte dann den Ball aber im Nachfassen. 

Auf der anderen Seite war auch Kastenmeiers Gegenüber Jasmin Fejzic gefordert, als ein Freistoß am Eck des Fünfmeterraums genau Jordy de Wijs freistehend fand. Doch auch der Braunschweiger Torhüter konnte den Ball abwehren. In der achten Minute hätte es dann aber tatsächlich schon bei den Gästen klingeln können. Aber erneut war Kastenmeier zur Stelle, bugsierte den Ball mit seiner Abwehr an die eigene Latte. Jan-Hendrik Marx hatte aus 20 Metern abgezogen.

Kownacki hat die beste Chance für die Fortuna vor der Pause

Daniel Thioune war mit der Spielweise seiner Mannschaft überhaupt nicht zufrieden in dieser Phase. Er mahnte zur Ruhe, denn seine Spieler verloren unglaublich viele Bälle in der Vorwärtsbewegung und legten zu viel Hektik an den Tag. Und es wurde besser, die Gäste bekamen das Spiel nach etwas mehr als einer Viertelstunde in den Griff. Es gab dann auch mal Ballpassagen über mehr als drei Stationen. Dann kam auch mal ein Stürmer der Gäste zum Abschluss. Nach einer Kombination über die rechte Seite spielte Tim Oberdorf an der Strafraumkante Dawid Kownacki frei. Der Schuss des Polen landete knapp neben dem linken Pfosten (31.).

Das war dann aber bis zur Pause auch die einzige klare Torchance, die sich die Gäste noch herausspielen konnten. Die Braunschweiger hatten durch Anthony Ujah noch kurz vor dem Gang in die Kabine eine Gelegenheit, als wiederum Kastenmeier mit einer starken Parade den Ball noch um den Pfosten drehen konnte. Damit war Fortunas Torhüter bis dahin der beste Spieler seiner Mannschaft.

Auch Braunschweigs Keeper Jasmin Fejzic musste mehrfach eingreifen. Foto: Imago

Ohne Wechsel ging es in den zweiten Durchgang, immer noch mit dem klaren Ziel, das Spiel zu gewinnen, wie es Christian Weber ausdrückte. Fortunas Sportdirektor forderte: „Wir müssen einfach galliger werden und die Umschaltaktionen besser und genauer nutzen.“ 

Die Hoffnung von Weber erfüllte sich zunächst nicht, das Spiel plätscherte nun etwas dahin. Von den ersten 15 Minuten mit den vielen guten Aktionen auf beiden Seiten war das Spiel nun weit entfernt. Das lag auch daran, dass Braunschweig sehr tief stand, und Fortuna weniger Ballverluste hatte. Doch ein Konter reichte, um das Spiel zunächst in die Richtung der Braunschweiger zu lenken. Shinta Appelkamps guter Abschluss wurde geblockt, und dann ging es in die andere Richtung. Marx legte schließlich vor und Robin Krauße vollstreckte freistehend am langen Pfosten zum 1:0 (56.). Und dann wurde es spektakulär.

Fortuna antwortete sofort. Nachdem Ao Tanaka mit einem Nachschuss an der glänzenden Reaktion von Eintracht-Keeper Fejzic gescheitert war, legte Rouwen Hennings vor, und Nicolas Gavory traf mit einem Traumtor aus 23 Metern zum schnellen 1:1-Ausgleich. Und das Spiel legte an Qualität zu. Die Braunschweiger trafen nur zwei weitere Minuten später zweimal das Aluminium. Erst scheiterte Immanuel Pherai am Innenpfosten, dann traf Ihorst noch die Oberkante der Latte.

Fortuna versuchte erneut, das Tempo und die Hektik aus dem Spiel zu nehmen. Doch die Abwehr hatte weiterhin Probleme und Lücken. Nach einem Querschläger (Oberdorf) kam Anton Donkor halblinks an den Ball und zimmerte ihn an Kastenmeier vorbei zur 2:1-Führung für die Gastgeber. Erneut dauerte die Reaktion des Gegners nicht lange. Der eingwechselte Daniel Ginczek legte den Ball nach außen. Von dort flankte Gavory so präzise, dass Marcel Sobottka reinrutschen konnte und vor Fejzic den Ball ins Tor zum 2:2 lenken konnte.

Das Spiel lebte nun von der Spannung, weil beide Mannschaften das Spiel nach vorne und eine Entscheidung suchten. Und fünf Minuten vor dem Ende musste Tim Oberdorf, kurz vorher verwarnt, auf der Linie retten, um die Niederlage zu verhindern. Fortuna versuchte, sich vorne festzusetzen, um die Entscheidung zu erzwingen. Doch letztlich blieb es beim insgesamt verdienten 2:2 in einem sehenswerten Fußballspiel mit vielen Abschlussmomenten, was aber Daniel Thioune nicht so gerne gesehen haben mag. Ein gutes Gefühl war aber, dass die Fortuna zweimal nach Rückstand schnell zurückgekommen ist.

Statistik:
Braunschweig: Fejzic – Behrendt, Nikolaou, Strompf – Marx, Henning, Krauße, Donkor – Pherai (89. Multhaup) – Ihorst (65. Kaufmann), Ujah (72. Lauberbach)
Fortuna: Kastenmeier – Oberdorf, Hoffmann, de Wijs, Gavory (79. Kabownik) – Sobottka,  – Klaus (82. Iyoha), Tanaka, Appelkamp (64. Hendrix) – Hennings (64. Ginczek), Kownacki (79. Peterson)
Kader Fortuna: Wolf – Baah, Zimmermann, Klarer, Iyoha
Schiedsrichter: Bastian Dankert (Schwerin)
Zuschauer: 17.471
Tore: 1:0 (56.) Krauße, 1:1 (61.) Gavory, 2:1 (70.) Donkor, 2:2 (71.) Sobottka
Gelbe Karten: Strompf / de Wijs (3.), Kownacki (2.), Sobottka (1.), Oberdorf (2.), Ginczek (1.)
Beste Spieler: Donkor, Pherai / Kastenmeier, Gavory
Spielnote: 2,5
Spielfazit: Fortuna hat zu viele Fehler gemacht und den Gegner damit stark gemacht. Allerdings haben die Gäste auch nach vorne zumindest ihre Chancen genutzt. Den Gästen kam das wilde und hektische Spiel nicht entgegen.

Reaktion:
„Wenn man das Spiel und die Chancen des Gegners sieht, geht das 2:2 gegen diese Braunschweiger auch in Ordnung. Die Eintracht hat brutalen Ehrgeiz an den Tag gelegt.“
Andre Hoffmann, Kapitän der Fortuna

„Im letzten Drittel hat zunächst die Genauigkeit gefehlt. Wenn man zweimal in Rückstand gerät und noch Pfosten- und Lattentreffer kassiert, muss man zufriden sein mit dem Punktgewinn.“
Marcel Sobottka, Vizekapitän der Fortuna

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