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Fortuna kommt mit Geduld zu einem 2:0-Erfolg

Thioune-Elf tat sich lange Zeit sehr schwer

Foto: Imago

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat sich halbwegs für die letzten Enttäuschungen rehabilitiert. Allerdings mussten sich die Fans lange gedulden, bis in der Schlussphase der 2:0-Erfolg gegen einen biederen SV Sandhausen unter Dach und Fach gebracht wurde. Tim Oberdorf und Rouwen Hennings trafen für die Gastgeber.

Daniel Thioune gab derselben Mannschaft die Chance, sich zu rehabilitieren, die auch in Nürnberg ins Spiel gestartet war. Der Blick auf den Kader ergab, dass auch Jona Niemiec wieder auf der Ersatzbank saß und damit auch auf ein Debüt in der Liga hoffen konnte, nachdem er in der Pokal-Verlängerung eine starke Leistung gezeigt hatte und nur mit Pech beim Elfmeterschießen gescheitert war. Bei der Verlesung der Mannschaftsaufstellung bekam er auch einen Sonderapplaus. Ob die bittere Enttäuschung sich in Trotz und Jetzt-erst-recht-Stimmung wandeln würde, war die große Frage vor dem Anpfiff gegen den Tabellen-15.

Das Spiel wurde zu Beginn von beiden Mannschaften recht bedächtig geführt. Fortuna suchte die Lücken in der sehr massierten Abwehr der Sandhäuser, die sich ihrerseits darum bemühten, den Ball möglichst lange zu halten und dem Gegner keine Kontermöglichkeiten zu eröffnen. Und Fortuna hatte in der ersten Viertelstunde gute Ansätze, kam aber über diese nicht hinweg. Als sich dann Dawid Kownacki offensichtlich ohne Einwirkung eines Gegenspielers am Oberschenkel verletzte und ausgetauscht werden musste (Daniel Ginczek kam für ihn), wurden die Offensivbemühungen der Gastgeber nicht gerade zielgerichteter und gefährlicher.

Zudem war wenig von dem Versuch zu sehen, die Enttäuschung von Mittwoch irgendwie vergessen zu machen. Hinten brannte zwar wenig an, aber die Bemühungen, das eigene Spiel mit Temperament und Leidenschaft nach vorne zu bringen, hielten sich doch in übersichtlichen Grenzen. Offensichtlich wollte Fortuna kein zu großes Risiko eingehen und geduldig auf die Fehler des Gegners warten. Die Abschlüsse waren jedenfalls keine Gefahr für das Tor von Sandhausen. Erst in der 39. Minute gab es dann die erste ganz klare Gelegenheit. Nach einer Flanke von Felix Klaus kam im Zentrum aus acht Metern Daniel Ginczek frei zum Kopfball. Der eingewechselte Stürmer platzierte den Ball aber so schlecht, dass Patrick Drewes auf der Linie parieren konnte.

Mehr Erwärmendes gab es dann bis zur Pause nicht mehr, das Spiel trudelte so dahin. Immerhin gab es keine Pfiffe zum Gang in die Kabine, weil die Fans auf eine ganz andere Einstellung in der zweiten Hälfte hofften. Und so ging es zumindest los, als die Ecke von Appelkamp von auf den Kopf von Andre Hoffmann geschlagen wurde. Der Verteidiger köpfte aber freistehend knapp am Tor vorbei. Und wenig später prüfte Rouwen  Hennings den bis dahin absolut überzeugenden Torhüter der Gäste Patrick Drewes, der erneut sehr gut reagierte.

Die besseren Angriffe häuften sich. In der 52. Minute tankte sich Emma Iyoha auf der linken Seite durch, passte präzise nach innen, wo allerdings Hennings mit dem rechten Fuß abschloss und das Tor knapp verfehlte. Ähnlich knapp war auch der Schuss von Felix Klaus nach einer Stunde. Effizient spielte die Fortuna nicht, denn auch der nächste Kopfball von Hoffmann nach einer Ecke (66.) war erneut nicht gut genug platziert.

Fortuna tat sich weiterhin schwer gegen die dicht gestaffelte Abwehr der Sandhäuser. Wie so oft, erschien die Torgier nicht groß genug zu sein – trotz aller Bemühungen. Und die Angst der Fans wuchs, dann hinten doch noch in der Schlussphase wieder ein Gegentor von einem über eigentlich 90 Minuten harmlosen Gegner zu kassieren. Die Geduld der Fans war jedoch erstaunlich, sie wurde aber belohnt. Tim Oberdorf brach den Bann, als er aus elf Metern abzog. Der Ball landete leicht abgefälscht unhaltbar für den besten Sandhäuser, Torwart Patrick Drewes, zum 1:0 im Tor (83.).

Fortuna blieb dran und kam vier Minuten später zum 2:0. Rouwen Hennings verwertete eine Vorlage des eingewechselten Jona Niemiec zum 2:0, weil die Sandhäuser inzwischen aufgemacht hatten und nicht mehr so massiert hinten drin standen. Fortuna hatte sich schwergetan, aber das Spiel letztlich insgesamt noch verdient nach Hause gebracht.

Statistik:
Fortuna: Kastenmeier – Oberdorf, Hoffmann, Klarer – Sobottka, Tanaka (79. Hendrix) – Klaus (79. Niemiec) , Appelkamp (90. + 1 Geerkens), Iyoha – Hennings (90. +1 Fernandes Neto), Kownacki (18. Ginczek)
Kader Fortuna: Gorka – Böckle, Uchino, de Wijs, Peterson
Sandhausen: Drewes – Framberger (62. Diekmeier), Dumic, Zhirov, Calhanoglu (90. Kutucu) – Bachmann (90. Evina), Mehlem (90. Ritzmaier) – D. Kinsombi (82. Ochs), Esswein, C. Kinsombi – Al Ghaddioui
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 22.125
Tore: 1:0 (83.) Oberdorf, 2:0 (88.) Hennings
Gelbe Karten: – / Bachmann, C. Kinsombi, Mehlem, Calhanoglu
Beste Spieler: Sobottka, Iyoha / Drewes, Mehlem
Spielnote: 4,5
Spielfazit: Fortuna tat sich sehr schwer gegen einen absolut harmlosen Gegner. Wieder einmal war die Fortuna nicht effizient genug und nutzte einige Chancen nicht, um das Spiel deutlich früher zu entscheiden. Erst als die Kräfte beim Gegner nachließen, kam die Fortuna zu einer glücklich entstandenen Führung.

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