D.SPORTS

Home of Sports

Fortuna darf sich über souveränen Sieg freuen

Gegen Rostock gelang mit konzentrierter Leistung ein 3:0

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat das wichtige Duell mit Hansa Rostock verdient und letztlich auch in der Höhe verdient mit 3:0 (1:0) gewonnen. Die Fans des Gastgebers unter den 22.346 Zuschauer sahen eine unglaublich konzentrierte Leistung ihrer Mannschaft und einen großen Schritt aus der Abstiegszone.

Daniel Thioune holte überraschend und notgedrungen gleich vier Spieler neu in die Startaufstellung. Nicolas Gavory durfte diesmal für Florian Hartherz auf der (linken) Außenverteidigerposition beginnen. Für Edgar Prib und den angeschlagenen Adam Bodzek kamen auf der Sechs Ao Tanaka sowie Marcel Sobottka in die Mannschaft. Und vorne baute Fortunas Trainer ebenfalls um. Shinta Appelkamp rückte auf die Zehner-Position, während Kristoffer Peterson für Daniel Ginczek (muskuläre Probleme) einsprang und über die linke Seite für Flanken und Gefahr sorgen sollte. Bei Hansa Rostock fehlte nur der US-Amerikaner Ryan Malone aus der Defensive.

Jens Härtel, der Trainer der Hanseaten, forderte von seinen Spielern, ans Limit zu gehen, um einen Vereinsrekord mit fünf Siegen in Folge aufstellen zu können. Aber auch die Fortuna wollte die Serie retten und im achten Spiel ohne Niederlage bleiben. Entsprechend engagiert gingen beide Teams zur Sache. Mehr als zwei falsche Einwürfe gab es in der Anfangsphase aber nicht zu notieren. Beide Teams taten sich schwer, die Defensivblöcke des Gegners aufzureißen.

Der erste gefährliche Angriff über die linke Seite brachte dann von Peterson über Khaled Narey das 1:0 (13. Minute). Und es war ein Premierentreffer: Ao Tanaka trug sich erstmals in Düsseldorfs Torschützenliste ein. Der Japaner kam im Zentrum sieben Meter vor dem Hansa-Tor zum Abschluss. Und Fortuna blieb dran, versuchte die leichte Verunsicherung der Rostocker zu nutzen. Fast wäre das Hennings mit dem 2:0 gelungen, als er in einem Laufduell gegen Damian Roßbach zum Abschluss kam. Hansa-Torhüter Markus Kolke konnte den Ball aber abwehren (19.).

Die Begegnung blieb aber zerfahren, bis zu Ende gespielte Angriffe gab es auf beiden Seiten nur selten zu sehen. Auch bei der Fortuna wurden die Pässe zu selten in den Fuß gespielt, und somit kam keine Ruhe in die Aktionen. Die Offensiv-Zweikämpfe wurden zu selten gewonnen, um die Gäste in größere Verlegenheit zu bringen. Viel besser sah es aber auf der anderen Seite ebenfalls nicht aus. Rostock kam kaum mal zu einem Abschluss, weil Düsseldorfs Defensive gutstand und nichts anbrennen ließ.

Erst sieben Minute vor der Pause gab es mehr durch Zufall wieder einen Abschluss für die ganz in rot angetretenen Fortunen, als Appelkamp Mitspieler Peterson erreichte. Dessen Abschluss landete aber im oberen Bereich des Sicherheitsnetzes hinter dem Tor. Vor der Pause gab es dann auch nicht viel mehr Aufregendes in einem eigenartigen Fußballspiel, das zumindest mit dem positiven Ergebnis von 1:0 für Fortuna in die Pause ging. Besonders zufrieden wirkte der oft an der Seitenlinie aufgeregt gestikulierende Daniel Thioune nicht.

In der Kabine hatte Fortunas Trainer offensichtlich die richtigen Worte gefunden. Sein Team wirkte konzentrierter und zielbewusster. Bis zur ersten halbwegs gefährlichen Möglichkeit durch einen Distanzschuss von Tanaka dauerte es aber bis zur 53. Minute. Hansa hielt weiter dagegen und machte deutlich, nicht mit leeren Händen gehen zu wollen. Doch noch immer hatte es keinen Abschluss gegeben, der Florian Kastenmeier in Probleme bereitet hätte. Erst zehn Minuten nach der Pause gelang dies den Gästen, als Meißner per Kopf die rechte untere Torecke anpeilte. Fortunas Keeper war aber zur Stelle.

Khaled Narey trifft zum 3:0 tief in der Nachspielzeit

Das Spiel wurde lebendiger und besser, weil Rostock mehr riskierte, aufmachte und Fortuna jetzt die Räume besser bespielen konnte. Als sich Narey durch zwei Gegenspieler gespielt hatte und Peterson bediente, war die Chance zum 2:0 da. Der Schwede traf den Ball (63.) im Strafraum freistehend nicht richtig. Doch es dauerte nicht allzu lange, bis der Ball dann doch im Tor der Rostocker lag. Wieder eröffnete Peterson den Angriff, spielte Gavory an. Der lief noch weiter, flankte dann und fand Appelkamp in der Mitte. Der U21-Nationalspieler traf per Kopf in den linken Torwinkel zu einem umjubelten Treffer.

Shinta Appelkamp
freut sich über sein Tor zum 2:0. Foto: Wolff

Nach 70 Minuten mit zwei Toren in Führung liegend, das sollte doch eigentlich zum Sieg reichen, sagte sich Fortunas Trainer und stellte taktisch etwas um, indem er Tim Oberdorf als kopfballstarken Verteidiger für Matthias Zimmermann brachte. Und Edgar Prib, der für Sobottka gekommen war, spielte etwas tiefer, als der Kapitän bis dahin.

Rostock brachte drei neue Spieler, und auch Fortuna verstärkte durch die Einwechslung von Christoph Klarer die Defensive, die nichts mehr anbrennen ließ, obwohl die Gäste das Risiko weiter erhöhten. Diesmal hatten die Fortunen den Spaß daran, den Sieg über die Zeit zu bringen. Und als dann noch Khaled Narey das 3:0 nachlegte – tief in der Nachspielzeit – hatte Fortuna nicht nur diesen Fluch besiegt, sondern auch in der Höhe verdient gewonnten. So hatte es der Trainer gefordert, und die Mannschaft machte einen wichtigen Schritt Richtung Tabellen-Mittelfeld.

Statistik:
Fortuna: Kastenmeier – Zimmermann (69. Oberdorf), Hoffmann, De Wijs, Gavory – Sobottka (69. Prib) – Tanaka – Narey, Appelkamp (79. Klarer), Peterson (79. Klaus) – Hennings (89. Bozenik)
Kader Fortuna: Wolf – Hartherz, Klarer, Klaus, Pledl, Iyoha, Bozenik
Rostock: Kolke – Becker, Roßbach, Meißner – Neidhart (77. Bahn), Rizzuto, Rhein (77. Meier), Fröde – Behrens (86. Duljevic) – Verhoek, Ingelsson (77. Munsy)
Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)
Zuschauer: 22.346
Tore: 1:0 (13.) Tanaka, 2:0 (64.) Appelkamp, 3:0 (90.+3) Narey
Gelbe Karten: Tanaka (3.) / Rhein, Fröde, Meißner
Spielnote: 3,5
Beste Spieler: Appelkamp, Tanaka / Roßbach, Ingelsson
Spielfazit: Fortuna war die bessere und diesmal auch effektivere Mannschaft. Sie ließ in der Defensive sehr wenig zu und nutzte vor allem in der zweiten Hälfte die Lücken in der gegnerischen Verteidigung.
Fortunas Formkurve: Die Mannschaft von Daniel Thioune wirkte sehr konzentriert, vor allem in den Defensiv-Zeikämpfen. Das war eine deutliche Steigerung gegenüber der Leistung in Karlsruhe – auch in Sachen Effektivität.

Reaktionen:
„Der Sieg tut uns sehr gut, weil wir zuletzt erklären mussten, warum wir nicht gewonnen haben. Das Aufbauspiel war nicht so gut, wie in den vergangenen Wochen. Die Momente waren aber für uns. Heute war eher der Gedanke, Kontrolle zu haben. Stabilität reingebracht und nicht viele Chacnen zugelassen. Wir haben wieder einen Schritt nach vorne gemacht. Ich freue mich für die Mannschaft. Die Situartion ist nun deutlich komfortabler für uns. Hannover wird dann nächste Woche trotzdem eine Herausforderung.“
Fortuna-Trainer Daniel Thioune

„Es war eine schwierige Aufgabe für uns. Das frühe Tor hat das Spiel in Fortunas Richtung gebracht. Es ist vieles gegen uns gelaufen. In unserer Offensive ist auch einiges weggepfiffen worden. Letztlich war es aber ein verdienter Sieg der Fortuna, weil unsere Fehler brutal ausgenutzt wurden.“
Hansa-Trainer Jens Härtel

„Ich bin sehr glücklich über den lang ersehnten Sieg. Wir haben uns vorgenommen, wenn wir in Führung gehen, diese dann auch auszubauen. Das ist uns gut gelungen.“
Shinta Appelkamp, Fortunas Torschütze zum 2:0

Für mich war es wichtig, dass das Team gewonnen hat. Aber ich freue mich auch sehr, mein erstes Tor erzielt zu haben.“
Ao Tanaka, Fortunas Torschütze zum 1:0

„Freitagabend zu gewinnen, fühlt sich sehr gut an. Und endlich mal eine Führung über die Runden gebracht und sogar ausgebaut zu haben. Das 1:0 hat das Spiel geöffnet.“
Andre Hoffmann, Fortunas Abwehrchef

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter