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Die rot-gelbe Reise geht weiter

3:1-Sieg in Nürnberg – DEG bucht Viertelfinalticket

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Angeführt von den überragenden Daniel Fischbuch und Brendan O’Donnell setzen sich die Düsseldorfer im dritten und alles entscheidenden Spiel der ersten Play-off-Runde bei den Ice Tigers durch. Dabei kompensiert das Team die Ausfälle seiner beiden Top-Verteidiger. Am Sonntag geht es mit dem ersten Viertelfinale weiter.

Von Nürnberg nach München und nicht in die Ferien. Die Düsseldorfer EG trotzte am Freitagabend dem Eishockeygott und allen Zweiflern, die nach der herzzerreißenden Niederlage in Spiel zwei der „Best-of-three“-Serie schon den Abgesang angestimmt hatten. Mit 3:1 (2:1, 1:0, 0:0) siegte die DEG im entscheidenden dritten Spiel bei den Nürnberg Ice Tigers und buchte damit das Ticket für die nächste Runde.

„Alles, was wir heute machen mussten, haben wir heute gemacht. Ich bin sehr stolz auf das Team“, sagte Stürmer Daniel Fischbuch, der mit acht Scorerpunkten in drei Spielen eine Hauptrolle in dieser packenden Serie einnahm.

Erster Seriensieg seit sieben Jahren

Sieben Jahre lang hatte die Düsseldorfer EG in der Deutschen Eishockey Liga keine Play-off-Serie mehr gewonnen. Im März 2015 setzte sich das damals von Christof Kreutzer trainierte Team im entscheidenden siebten Viertelfinalspiel mit 2:1 bei den Hamburg Freezers durch. Und überhaupt gelangen der DEG seit dem Ausstieg des langjährigen Hauptsponsors Metro vor zehn Jahren seither nur zwei Seriengewinne.

All das rückte am Freitagabend in der vereinseigenen Chronik ein Kapitel weiter nach hinten. Ohne die beiden Top-Verteidiger Marco Nowak und Kyle Cumiskey, dafür aber wieder mit Cheftrainer Harold Kreis hinter der Bande ließ die DEG nur einen Tag nach dem bitteren Ausgang von Spiel zwei alles auf dem Nürnberger Eis, spielte sich sozusagen das Herz raus und durfte nach einer erneut äußerst intensiven Begegnung am Ende mit den mitgereisten Fans jubeln.

„Es war eine tolle Serie. Gestern saßen wir in der Kabine und sagten alle nur ,wow‘. Man weiß noch so einem Spiel wie am Donnerstag nie, wie sich eine Mannschaft davon erholt. Aber Respekt an alle für diese Reaktion“, sagte Kapitän Alexander Barta. „Uns war wichtig, dass Harry heute wieder zurückkommt und wir das gewinnen. Jetzt sind wir glücklich, dass wir die ganzen Emotionen der vergangenen Tage so gut gemeistert haben.“

Drittes Spiel, drittes 1:0 für die DEG

Rund 21 Stunden nach dem 5:6 in der Overtime stellte sich zuallererst die Frage, ob und wie gut die Düsseldorfer die schmerzhafte Niederlage im PSD BANK DOME verpacken würden. Vor und in der Kabine hatte man am Donnerstagabend in ausnahmslos niedergeschlagene Gesichter geblickt. Kein Wunder, stand die DEG angesichts einer zwischenzeitlichen 4:1- und 5:3-Führung doch bereits mit eineinhalb Beinen im Viertelfinale, ehe sich Gregor MacLeod zum Spielverderber aufschwang.

Foto: Birgit Häfner

Doch das Team um Kapitän Barta zeigte mit dem ersten Bully am Freitagabend die bestmögliche Reaktion. Auf der nächtlichen Fahrt nach Nürnberg schien die DEG die Tafel von Spiel zwei einfach abgewischt zu haben. Selbstbewusst und mit neuer Energie ging es ins erste Drittel. Und wie schon in den ersten beiden Partien der Serie gelang den Rot-Gelben der erste Treffer. Barta (6.) überwand Niklas Treutle im Tor der Ice Tigers mit einem Schuss aus spitzem Winkel.

Das 1:0 hielt aber nur 86 Sekunden. Beim Ausgleich von Marko Friedrich blieb Mirko Pantkowski im Kasten der DEG keine Abwehrmöglichkeit, weil die Scheibe gleich zwei Mal abgefälscht wurde. Die Düsseldorfer ließen sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. Der überragende Daniel Fischbuch (12.) stellte nach feinem Zuspiel von Brendan O’Donnell auf 2:1, O’Donnell (32.) selbst erhöhte im zweiten Drittel auf 3:1.

Monster-Save vom starken Pantkowski in der Schlussphase

So ging die DEG – wie schon in Spiel zwei – mit einer Zwei-Tore-Führung in den dritten Spielabschnitt. Und in diesem rannten die Nürnberger abermals unermüdlich an. Die Düsseldorfer fokussierten sich in erster Linie mit Erfolg auf das Verteidigen, Entlastungsangriffe hatten Seltenheitswert. Die Ice Tigers drückten die DEG immer wieder in die eigene Zone, nahmen Treutle in der Schlussphase frühzeitig vom Eis und erhöhten noch einmal den Druck. Doch spätestens mit einem Monster-Save von Pantkowski gegen Tyler Sheehy war klar, dass es kein Déjà-vu für die Düsseldorfer geben und es stattdessen weiter ins Viertelfinale gehen würde.

„München spielt auch relativ gutes Hockey“, sagte Harold Kreis mit einem Lachen über den nächsten Gegner. „Da müssen wir ebenso engagiert spielen und gut mit der Scheibe umgehen. Aber jetzt wollen wir uns erst einmal so gut wie möglich erholen.“ Viel Zeit bleibt dazu aber nicht. Schon am Sonntag steht das erste Duell in der „Best-of-five“-Serie in München an.

Statistik: Nürnberg Ice Tigers – Düsseldorfer EG 1:3 (1:2, 0:1, 0:0)
DEG/Tor: Pantkowski (Hane); Abwehr: Ebner, Zitterbart – Järvinen, Heinzinger – Geitner, Trinkberger; Angriff: Proft, MacAulay, Fischbuch – O’Donnell, Barta, Eder – D’Amigo, Svensson, Ehl – Bittner, Mayenschein, Fischer – Schiemenz
Schiedsrichter: Bruggeman/Schrader
Tore: 0:1 (5:29) Barta (Fischbuch, O’Donnell/4-3), 1:1 (6:55) Friedrich (Mebus, MacLeod), 1:2 (11:01) Fischbuch (O’Donnell, Zitterbart), 1:3 (31:53) O’Donnell (Fischbuch, Bittner/5-4)
Zuschauer: 6183
Strafminuten: 10:12
Torschüsse: 35:20

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