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Endlich wieder „auf freiem Fuß“

Fortune Matthias Zimmermann durfte Quarantäne beenden

Foto: Christof Wolff

von Norbert Krings

Die beiden vergangenen Spiele hat Matthias Zimmermann verpasst und sich das 3:1 in Darmstadt und das 1:1 gegen Kiel nur vor dem Fernseher anschauen können. Am Montag hatte der Rechtsverteidiger von Fortuna Düsseldorf seine Abschlussuntersuchung und durfte am Dienstag nach überstandener Corona-Erkrankung und zweiwöchiger Quarantäne wieder im Mannschaftstraining mitwirken.

Untätig zu sein, ist gerade für einen Spieler wie Matthias Zimmermann fast die Höchststrafe. Daher kommentierte er auch seine „Wiedereingliederung“ ins Training mit der Aussage, dass er endlich wieder „auf freiem Fuß“ sei. „Ich habe mich wie eingesperrt gefühlt.“ Der 29-Jährige hatte leichte Symptome, die aber nicht schlimmer waren als ein Schnupfen. Trotzdem musste er natürlich in Quarantäne und konnte sich auch nicht nach fünf Tagen frei testen. Zimbo hat zwar aus lauter Verzweiflung mehrfach beim Gesundheitsamt angerufen, wollte aber auch keine Extrawurst als Fußball-Profi, nur weil er es nicht erwarten konnte, wieder gegen den Ball zu treten. Das Gesundheitsamt war überlastet und konnte auch niemanden vorbeischicken.

Zimmermann hat es ertragen, indem er Fifa ’21 gezockt hat. „Und Netflix und Amazon Prime habe ich jetzt auch durch“, erklärt Fortunas Rechtsverteidiger, nachdem er das Training ein paar Minuten früher als seine Teamkameraden beenden durfte. „Am Mittwoch ist dann wieder eine volle Schicht angesagt“, erklärt Zimmermann, der zu Hause nicht untätig rumsitzen wollte. Zum Glück habe ich meiner Frau im Juli ein Laufband zum Geburtstag geschenkt, so dass ich das zumindest nutzen konnte.“

Matthias Zimmermann hofft, bald wieder eingesetzt zu werden. Foto: Kenny Beele

Allerdings war er damit und mit dem Krafttraining so lange vorsichtig, bis er wusste, dass der Virus seine Lunge nicht erwischt hat. „Zum Glück war ich geimpft und habe sonst keine großen Symptome wie Geschmacksverlust gehabt“, sagte der Verteidiger der Fortuna, der froh war, dass auch die Nachuntersuchung von Herz und Lunge keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen offenbarten.

Die Fußballspiele vor dem Fernseher zu verfolgen, haben ihm Geduld und Demut abverlangt, da er nicht eingreifen konnte. „Ich habe schon ziemlich mitgezittert, es waren ja auch zwei gute Gegner zuletzt“, sagte Zimbo. „Mit den vier Punkten haben wir uns von unten ein wenig abgesetzt, das war ganz wichtig. Ich bin froh, dass die Jungs so gut gespielt haben.“

Die Priorität liegt wieder auf erfolgreich bestrittene Zweikämpfe

Abwarten bis zum neuen Jahr ist nicht die Sache von Matthias Zimmermann. Er will wieder schnell mit dem Ball arbeiten. „Ich habe mit dem Trainer gesprochen, ich möchte unbedingt am Freitag gegen Sandhausen im Kader sein“, sagte er. „Ein paar Minuten oder mehr würden mir zum Jahresende noch guttun. Aber das muss der Trainer entscheiden.“ Allerdings weiß er auch, dass in der Dreier/Fünfer-Kette derzeit der insgesamt überzeugende Khaled Narey bessere Chancen hat, auf der Position im rechten hinteren Bereich zu spielen. Zu Beginn des neuen Jahres mit dem Spiel in Bremen ergeben sich dann nach dem Trainingslager wieder neue Möglichkeiten, ins Team zu kommen – vielleicht auch wieder als Sechser oder mal als Rechtaußen, „wie unter Uwe Rösler ein paar Mal.“ Oder sogar in der Dreierkette auf der rechten Position.

Von der Einstufung als bester Zweikämpfer im zweiten Teil der Hinrunde war Zimbo zunächst sehr überrascht. Nach kurzem Reflektieren der Situation ging ihm aber auf, dass das durchaus stimmen könnte. „Gegen Karlsruhe habe ich keinen Zweikampf verloren, gegen Hamburg und Heidenheim auch nicht“, sagte Zimmermann. „Am Anfang der Saison habe ich den Fokus verloren, in allererster Priorität die Zweikämpfe zu gewinnen und dann erst nach vorne spielen.“ Das sei jetzt wieder ganz anders, und er ist froh, dass das auch in dieser Rangliste dokumentiert worden ist.

2021 war nicht sein bestes Jahr. „Auch die vorige Saison war schon irgendwie komisch, dieses Jahr war es noch schlimmer“, sagt Zimmermann. „Die ersten Spiele von mir, aber auch von der Mannschaft, waren nicht gut. Allerdings habe man sich auch erst einmal an das neue System des Trainers gewöhnen müssen. Die letzten Spiele vor der Ansteckung seinen wieder gut gewesen. Daher erwartet der 29-Jährige auch für die Rückrunde eine deutliche Steigerung. Und er würde gerne daran mitwirken, dass die Fortuna so hoch klettert wie möglich. „Wir wollen den Leuten zeigen, dass wir besser sind als unsere jetzige Platzierung.“ Man muss ihn dazu nur noch von der Leine lassen.

 

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