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Einbruch im Schlussdrittel kostet Punkte

DEG verliert bei Cumiskey-Comeback

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Nach 16 Monaten Verletzungspause gibt der Verteidiger sein Saisondebüt. Doch auch der kann das 1:4 gegen Straubing nicht verhindern. So verlieren die Düsseldorfer zum neunten Mal in Folge ein Spiel in der Deutschen Eishockey Liga gegen die Tigers und büßen in der Tabelle von ihrem Vorsprung auf Schlusslicht Iserlohn ein. Das einzige Tor für die Gastgeber erzielt Alexander Ehl in seinem 200. DEL-Spiel.

Als Kyle Cumiskey zum bislang letzten Mal in einem Pflichtspiel der Deutschen Eishockey Liga für die Düsseldorfer EG auf dem Eis stand, erzielte Stephen Harper einen Doppelpack und Alexander Barta trug noch Schlittschuhe und keine Sneaker. Beides ist selbstverständlich nicht ewig her, in Eishockey-Zeit gerechnet sind jene 16 Monate seit dem 2:1 in Schwenningen am zweiten Spieltag der Saison 2022/23 aber eine extrem lange Zeit.

Im Heimspiel gegen die Straubing Tigers am Freitagabend gab der kanadische Verteidiger nun endlich sein lang ersehntes Comeback nach Kreuzbandriss und vielen Anläufen, endlich wieder spielfähig zu sein. Und die Präsenz des 37-Jährigen mit der eleganten Schlittschuhtechnik und dem guten Händchen für öffnende Aufbaupässe war gleich spürbar. Doch auch Cumiskey konnte die neunte DEG-Niederlage in Folge gegen den aktuellen Tabellendritten nicht verhindern. 1:4 (1:0, 0:1, 0:3) hieß es am Ende vor 9205 Zuschauerinnen und Zuschauern im PSD BANK DOME.

Erstes Drittel, eine DEG-Chance, ein Tor

Spiele gegen die Straubing Tigers sind eigentlich immer wie Besuche von ungeliebten Verwandten. Lust drauf hat man eigentlich nicht, aber vermeiden lassen sich jene Zusammentreffen an bestimmten Terminen dann eben auch nicht. Und genauso unangenehm begann der Freitagabend für die Düsseldorfer. Die Tigers kamen vor allem und nicht komplett überraschend über die Physis, agierten dabei in den Zweikämpfen wie immer mindestens unbequem und übernahmen früh die Kontrolle.

In Spiel eins nach der schweren und bitteren Verletzung von Topstürmer Phil Varone, der mit einem Kreuz- und Innenbandriss für den Rest der Saison ausfallen wird, tauchte die DEG erst einmal äußerst selten vor Straubings Torhüter Hunter Miska auf. In den ersten 15 Spielminuten brachten die Düsseldorfer gerade einmal einen Schuss auf den Kasten der Tigers zustande. Vielmehr wurden es bis zur ersten Pause dann auch nicht, aber trotz des Schussverhältnisses von 5:17 zur ersten Eisaufbereitung stand ein 1:0 auf der Anzeigetafel.

Foto: Birgit Häfner

Alexander Ehl (18.) vollendete in seinem 200. DEL-Spiel einen zügigen Konter nach flottem Hin und Her mit Kapitän Philip Gogulla sehenswert zum ersten Treffer des Abends. Die so oft in dieser Saison bekrittelte Chancenverwertung durfte im ersten Drittel absolut nicht auf dem Notizzettel vermerkt werden. Mit einem Tor aus einer Möglichkeit war diese nämlich herausragend.

Brandts Doppelpack entscheidet das Spiel

Komplett entgegengesetzt verliefen dann die ersten Minuten in Abschnitt zwei. Jetzt schoss fast nur die DEG, aber die Straubinger trafen. JC Lipon zeichnete in Überzahl für das 1:1 verantwortlich. Dieser Zwischenstand ließ zu Beginn des Schlussdrittels erst einmal auf Punkte hoffen, doch in diesem ging bei der DEG gar nichts mehr. Zu viel Passivität in der eigenen Zone und ein folgender Doppelpack von Marcel Brandt (42./46.) brachten die Mannschaft von Trainer Thomas Dolak eine Hypothek ein, die nicht mehr auszugleichen war. Offensiv blieben die Düsseldorfer nun blass, auch weil die Tigers wieder deutlich physischer verteidigten.

Das 1:4 durch Michael Clarke (54.) war die letzte bemerkenswerte Notiz in einem Eishockeyspiel, das dann doch wieder so verlief, wie das gegen diese ungeliebten Straubinger so häufig der Fall ist. Die finale bittere Note waren dann noch die Resultate aus den anderen Hallen. Iserlohn, Nürnberg und Augsburg punkteten allesamt, so dass die DEG als Tabellenvorletzter nun auch nur noch sechs Zähler vor Schlusslicht Iserlohn liegt.

„Unser Überzahlspiel war heute wieder einmal schlecht. Das ist wieder eine ärgerliche Niederlage für uns“, sagte Sportdirektor Niki Mondt. „Wir müssen uns darauf fokussieren, Spiele zu gewinnen. In der Tabelle kann es für uns nach wie vor in beide Richtungen gehen. Dessen sind wir uns alle absolut bewusst. Aber entscheidend ist einfach, dass wir Spiele gewinnen – und nicht, ob Iserlohn möglichst wenig punktet.“

Statistik: Düsseldorfer EG – Straubing Tigers 1:4 (1:0, 0:1, 0:3)
DEG/Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Cumiskey, McCrea – Geitner, Akdag – Wirth, Ankert – Mebus; Angriff: Gogulla, Svensson, Ehl – O’Donnell, Agostino, Clark – Üffing, Olischefski, Blank – Eham, Borzecki
Schiedsrichter: Frano/Anderson
Tore: 1:0 (17:48) Ehl (Gogulla, Mebus), 1:1 (29:22) Lipon (Mattinen, Connolly/5-4), 1:2 (41:07) Brandt (Scott), 1:3 (45:10) Brandt (Sheehy), 1:4 (53:25) Clarke (Samanski, Sheehy)
Zuschauer: 9205
Strafminuten:
6:4
Torschüsse: 24:37

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