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Kämpfer Zimbo fiebert Comeback entgegen

Nach ausgeheiltem Fußbruch arbeitet der Fortune hat

Foto: Krings

von Norbert Krings

Matthias Zimmermann war nie so wertvoll wie in der ersten Hälfte der Hinrunde in der laufenden Saison. Nicht nur seine Abwehrarbeit war mehr als zuverlässig, auch seine Flankenläufe, seine präzisen Vorlagen und sein Tor und die drei Torvorbereitungen in den ersten zehn Ligaspielen für Fortuna Düsseldorf waren mehr als beachtenswert. Seitdem „Zimbo“ mit dem Fußbruch fehlt, ist der Schwung auf der rechten Angriffsseite im Zusammenspiel mit Felix Klaus verloren gegangen, und auch auf der Position des rechten Außenverteidigers konnte den 31-Jährigen im Fortuna-Kader niemand auch nur halbwegs gleichwertig ersetzen. Nun steht er dicht vor seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining und hofft in einem Monat wieder spielfähig zu sein.

„Wir sind auf einem guten Weg“ erklärt Matthias Zimmermann, der mit seinen Teamkameraden ins Trainingslager gereist ist, aber noch nicht mit ihnen gemeinsam in Spanien arbeiten kann. Mit „Wir“ meint der 31-Jährige sich und Fortunas Fitnesstrainer Engin Cicem, der die ganze Zeit mit ihm arbeitet. Vor allem am Strand und im Sand machte Matthias Zimmermann die ersten Schritte ohne seinen Spezialschuh, der die Stelle geschützt und entlastet hat, wo der Ermüdungsbruch den Fußball-Profi „getroffen“ hatte. Inzwischen kommen sogar die ersten Läufe in Fußballschuhen dazu. „Die Schonhaltung muss jetzt raus aus dem Bewegungsablauf“, erklärt Zimbo. „Der Fuß wird noch müde, aber langsam geht es immer besser.“ 

Die Regeneration des Körpers bezeichnet Fortunas Außenverteidiger schwieriger als die psychische Belastung. Ihm machte es nichts aus, zwischen Weihnachten und Neujahr an seiner Genesung zu arbeiten: „Mein Kopf ist frei, aber an der Stärkung der Muskulatur muss ich weiter arbeiten.“ Er sagt dennoch von sich selbst, dass er nicht der geduldigste Typ ist. „Ich möchte schnell wieder der Zimbo sein, der ich zuletzt vor der Verletzung war, auch wenn es eine große Herausforderung ist“, erklärt der unverwüstliche Fußball-Profi, der zudem immer stärker zurückkehren möchte, als er vor der Verletzung war. Spielfit sei er in einem Monat, hatte sein Trainer gesagt. „Ich widerspreche ihm da nicht, aber wenn es früher klappen würde, hätte ich mein Ziel erreicht“, sagt er mit einem frechen Grinsen. Ein weiteres Ansinnen von ihm ist, seinen Vertrag möglichst zeitnah zu verlängern – auch weil er sich bei Fortuna sehr wohl fühlt.

Matthias Zimmermann weiß mit dem Ball umzugehen. Foto: Kenny Beele

Eine solche Verletzung prägt den Charakter, meint der 31-Jährige, der eine Verletzungshistorie mit zwei Innenband-, einem Außenband- und einem Kreuzbandriss aufweist und ermessen kann, wie leicht oder schwierig es ist, wieder zurückzukommen und zumindest das alte Leistungsniveau zu erreichen. Er weiß also, worauf es in einer Reha ankommt und zu große Ungeduld gefährlich sein kann. Jetzt sei es schön, bei der Mannschaft zu sein, die Kameraden zu beobachten, mit ihnen abends Karten zu spielen oder gemeinsam Darts im Fernsehen zu schauen sowie den jungen Spielern ein paar Tipps zu geben.

Das gemeinsame Zeit mit dem Mannschaftskameraden ist wichtig

Andererseits ist Zimbo auch froh, dem Dauerregen in der Heimat entkommen zu sein, um auch hier bei besseren äußeren Bedingungen an seinem körperlichen Zustand zu arbeiten. Dass ihn seine Frau und seiner Tochter Nala vermissen, spielt zwar eine Rolle, aber am kommenden Dienstag sei er ja schon wieder zuhause. Die beiden wissen wohl auch, dass der 31-Jährige gut daran tut, schnell wieder fit zu werden und noch mehr gute Laune als ohnehin zu verbreiten. Denn die Verletzung sei nach einer bis dahin sehr gut verlaufenen Saison schon ein Schock gewesen. „Ich hatte mir sehr viel vorgenommen für die Spielzeit und war auch bis dahin gut drauf“, meinte Zimbo, der als Ziel hatte, deutlich mehr Scorerpunkte einzufahren als in der vergangenen Saison, als bei ihm drei Treffer und drei Assists zu Buche standen. „Letztlich habe ich aber gelernt, die Situation so anzunehmen, wie sie ist.“

Dass abgewartet worden war, ob die verletzte Stelle auch ohne Operation heilt, sieht Zimmermann daher auch nicht als Fehler an. „ich weiß jetzt, dass der Fuß nun 100-prozentig stabil ist und nichts mehr passieren kann“, sagt einer der Publikumslieblinge der Fortuna-Fans. So muss er sich keine Gedanken machen, ob da noch etwas nachbleibt. Er wird fit sein und wieder voll zur Sache gehen. Denn ein vierter Platz, den die Fortuna aktuell belegt, reicht einem Spieler wie ihm absolut nicht aus. „Wir wollen uns doch mindestens noch einen Platz höherschieben“, sagt er. Wichtig sei, dass man als Team auf sich selbst schaut und die kleineren Schwächephasen weglässt. Der Trainer verbindet mit der Rückkehr von Zimmermann und auch Kapitän Andre Hoffmann, dass die Abwehr wieder stabiler wird. „Na ja, Hauptsache wir gewinnen diese Spiele. Ich war schließlich auch bei dem 4:3 gegen Kaiserslautern dabei“, sagt der 31-Jährige.

Als „Schwungrad“ auf der rechten Seite wird Zimbo dringend gebraucht. Foto: Kenny Beele

Erfahrung könne man aber nicht so leicht ersetzen, obwohl auch die vielen jungen Spieler aus Sicht von Zimmermann einen sehr guten Job in der laufenden Saison machen. Unbestritten sei aber die Viererkette zu Beginn der Saison stabiler gewesen. Nach der Rückkehr in die Heimat wird es mit der Aufbauarbeit weitergehen. Dass er dann nach seinem Spezialtraining kaputt sein wird, ist angesichts der Beweglichkeit seiner zweijährigen Tochter wenig später dann schnell vergessen. „Die Familie ist immer noch das Wichtigste“, sagt Zimmermann, der offensichtlich ganz genau weiß, worauf es ankommt.

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