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Die rot-gelbe Eishockeywelt

Was bei der DEG gerade gut und weniger gut läuft

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Der Blick auf vergangenen Ergebnisse und die Tabelle der Deutschen Eishockey Liga bereitet derzeit richtig Freude. Bei der Düsseldorfer EG ist ganz viel im grünen Bereich – aber es gibt (naturgemäß) auch noch Luft nach oben.

Neun Siege aus den vergangenen zwölf Spielen, dazu Platz sechs in der Tabelle. Die Düsseldorfer Eishockeywelt erblüht in diesen Tagen in strahlendem Rot und Gelb. Nach den Heimsiegen klingt durch den PSD BANK DOME, dass die DEG „wieder alles im Griff“ hat und vor der Fankurve balanciert Torhüter Henrik Haukeland unter Ovationen seinen Schläger auf der Nase.

So weit, so gut. Auch Spieler, Trainer und Sportdirektor genießen all das in einem angemessenen Rahmen, betonen aber auch in der aktuellen Phase unisono, dass es trotz der erfolgreichen Wochen im Dezember sowie den jüngsten Erfolgen gegen Berlin (4:2) und in Mannheim (3:2 nach Verlängerung) immer Raum für Verbesserungen im eigenen Spiel gibt.

Dem lässt sich nicht widersprechen. Aussagen wie diese gehören ebenso zum Alltagsgeschäft, wie die Tatsache, dass die eigene Sinuskurve im Verlaufe einer mit 56 Spielen gar nicht mal so kurzen Hauptrunde in der Deutschen Eishockey Liga auch immer wieder mal nach unten geht. Und natürlich bedeuten ein oder zwei Niederlagen am Stück, so wie zuletzt in Köln und gegen Straubing geschehen, nicht gleich wieder eine komplette Umkehr. Es gilt immer genau hinzuschauen.

Vor dem letzten Drittel der Hauptrunde steht aber zweifelsfrei fest: Die DEG ist voll dabei im Rennen um die Play-off-Plätze und hat sogar Chancen auf die direkte Viertelfinalqualifikation. Nach der Vier-Spiele-Woche zum Jahresauftakt bietet sich Zeit, um auf die aktuellen Stärken und Schwächen zu gucken.

Was die DEG derzeit stark macht

Sportdirektor Niki Mondt bezeichnete Henrik Haukeland kürzlich als den aus seiner Sicht besten Torhüter der DEL – und augenblicklich gibt es ganz sicher kaum einen Goalie, der sich auf dem Niveau des 28-Jährigen bewegt. Haukeland steht über die Saison gesehen bei fast 92 Prozent Fangquote und weist mit 20 Siegen die meisten der Liga auf (wenngleich auch niemand sonst so viel spielt wie er). In den vergangenen zwölf Partien wehrte der Norweger sogar mehr als 93 Prozent der gegnerischen Schüsse hab, bei einem exzellenten Gegentorschnitt von 1,75.

Foto: Birgit Häfner

Alles an allem verteidigt die DEG als Mannschaft aber auch deutlich besser als im ergebnistechnisch grauen November. Die Verteidiger um Joonas Järvinen, Alec McCrea und Bernhard Ebner nehmen die (wenigen) Rebounds vor Haukeland besser weg und blocken viele Schüsse schon vorher. Dazu arbeiten die Stürmer mehr und wirkungsvoller mit zurück. Das war über die ganze Saison nicht immer so.

Große Freude bereitet im Moment die erste Angriffsreihe. Philip Gogulla, mit 31 Torbeteiligungen Topscorer des Teams, punktete zuletzt in sechs Spielen in Folge. Daniel Fischbuch hat seine persönliche Flaute längst wieder überwunden und auch Stephen MacAulay könnte mit seinem Doppelpack in Mannheim eine für ihn schwierige Phase mit vielen unglücklichen Aktionen nun beendet haben. Seit Wochen und Monaten sowieso in guter Form spielt Tobi Eder, der neben konstantem Scoring viele eher unscheinbare Dinge „erledigt“, die der DEG in Unterzahl und bei Fünf-gegen-fünf enorm helfen.

Die Problemzonen und „Sorgenkinder“

Den Schlüssel zu einem erfolgreichen Überzahlspiel hat der Tabellensechste noch immer nicht gefunden. 12,84 Prozent sind der zweitschlechteste Wert der Liga, in den zurückliegenden elf Partien gelangen lediglich zwei Tore mit einem Mann mehr auf dem Eis. Man stelle sich mal vor, wo die DEG stehen würde, wenn das Powerplay zumindest mittelmäßig funktionieren würde. Bleibt zu hoffen, dass sich die Rot-Gelben dies für die Play-offs aufheben.

Ein bisschen das „Sorgenkind“ im Kader bleibt Alexander Barta. Der Kapitän wartet seit 20 Spielen auf einen eigenen Treffer und steht bei nur vier Toren und fünf Vorlagen für die gesamte Saison. Nicht abzusprechen ist dem Leader der DEG sein unermüdlicher Einsatz. Barta arbeitet hart wie eh und je und vielleicht braucht der Routinier auch einfach nur dieses eine persönliche Erfolgserlebnis.

Zum Schluss noch einmal zu Henrik Haukeland. So überragend er auch hält, der Goalie der Düsseldorfer hat durch die Verletzung von Backup Hendrik Hane seit dem 4. Dezember alle 14 Spiele über die volle Distanz bestritten. Für einen Torhüter wären auf Strecke gesehen zumindest sporadische Pausen wichtig, doch mit dem 17-jährigen Leon Hümer als Hane-Ersatz ist das derzeit keine Option. Hane ist auf dem Weg zurück und wird Haukeland wohl zumindest noch die eine oder andere wertvolle Verschnaufpause vor den Play-offs geben können.

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