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Die Gogulla-und-Mac-Aulay-Show

5:4 gegen Augsburg – Duo mit sieben Scorerpunkten

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Angeführt von ihren beiden mit Abstand besten Spielern an diesem Abend setzt sich die Düsseldorfer EG nach 2:4-Rückstand in der Overtime gegen den Tabellenvorletzten durch und lässt somit im Rennen um Platz sechs nur einen Zähler liegen.

Während ein paar Kilometer Luftlinie entfernt vom PSD BANK DOME die Fortuna zum Rückrundenstart in die 2. Fußball-Bundesliga einen 3:2-Sieg gegen den 1. FC Magdeburg erkämpfte, durfte rund eine Stunde später auch in der Heimspielstätte der Düsseldorfer EG gefeiert werden. Beim zweiten „Schools Day“ der Saison rang das Team von Cheftrainer Roger Hansson dank zwei Drittel ihrer Top-Reihe die Augsburger Panther mit 5:4 (1:1, 1:2, 2:1, 1:0) nach Verlängerung nieder.

Die Kinder sowie weiteren Zuschauerinnen und Zuschauer unter den 12117 im Dome, die möglicherweise zum ersten Mal ein Spiel der Deutschen Eishockey Liga besucht haben, dürften ihr Kommen letztlich ebenso wenig bereut haben, wie die geladenen Leichtathletik-Stars des ISTAF INDOOR, das am Sonntag an gleicher Stelle über die Bühne gehen wird. Und das, obwohl die Begegnung zwischen dem Tabellenfünften und dem Vorletzten der DEL eher kurze Höhen und dafür längere Tiefen hatte.

Das Schlussdrittel und die Entscheidung in der Verlängerung entschädigten für den Großteil der vorangegangenen 40 Minuten, die zu den schlechteren in der nunmehr 44 Spiele dauernden Hauptrunde zu zählen sind. Aber was schon beim 2:1 gegen Bremerhaven galt, durfte auch auf das Duell mit den Augsburgern übertragen werden: Das „Wie“ ist morgen bereits wieder egal.

Das erste Drittel gehört den Fans auf den Rängen

Die besten Akteure des ersten Spielabschnitts standen nicht auf dem Eis sondern in der Westkurve. Dort gedachten die Ultras der DEG dem verstorbenen Ex-Manager Rolf van Hauten mit dem Gruß „Mach et Joot, Rolli“ auf einem Spruchband. Der Klub selbst verzichtete etwas überraschend auf jegliche Erwähnung, obgleich man zumindest am Donnerstag in den sozialen Netzwerken einen letzten Gruß geschickt hatte. Trotz der Verwicklung des langjährigen Funktionärs in den Kartenskandal der Neunziger Jahre war die Nicht-Erwähnung zumindest diskutabel.

Ein feines Gespür bewiesen die Anhänger dann auch im Laufe des ersten Drittels mit dem Einstellen des Supports für wenige Minuten. Grund war ein Sanitäter-Einsatz auf der Haupttribüne, an dessen Ende es dem zu Betreuenden zum Glück wieder gut ging. Eishockey gab es auch, zumindest ein bisschen. So richtig mitreißend war das Ganze von Seiten der DEG und Panther aber erst einmal nicht.

Augsburg ging durch einen Abstauber von Vincent Saponari (6.) in Führung, danach dümpelte das Geschehen mehr oder weniger dahin wie ein nasskalter Wintersonntag. Die DEG brachte es nur selten fertig, sich mit Tempo in die Zone der Panther zu spielen. Bis Philip Gogulla irgendwann genug gesehen hatte. Der beste Düsseldorfer an diesem Abend fuhr mit der ihm eigenen Kombination aus Wucht und Eleganz durch die Augsburger Abwehr und leitete somit das 1:1 ein, an dessen Ende er selbst das Spielgerät über die Linie bugsierte (19.).

Foto: Birgit Häfner

Gogulla und MacAulay übernehmen das Kommando

Mit diesem Resultat konnte die DEG erst einmal leben, mit dem 2:3-Zwischenstand nach dem zweiten Teil dieses Eishockeyabends weniger. Lethargisch, uninspiriert und körperlos – so ließ sich der Auftritt der Rot-Gelben im zweiten Abschnitt beschreiben. Bis auf wenige Ausnahmen kam einfach viel zu wenig von den Düsseldorfern, die durch Stephen MacAulay (22.) zwar zunächst noch in Führung gingen, danach aber viel zu passiv agierten.

Augsburg drehte die Partie zwischen der 29. und 31. Spielminute durch Treffer von Andrew Leblanc und David Warsofsky, ging verdientermaßen mit diesem knappen Vorsprung ins Schlussdrittel und erhöhte in Überzahl durch Ryan Kuffner (42.) auf 4:2. Nur der schnellen Antwort der DEG war es zu verdanken, dass nicht frühzeitig die komplette Spannung aus dem vollgepackten Dome wich.

An jener schnellen Antwort von MacAulay, nur 79 Sekunden nach dem 2:4, beteiligte sich natürlich auch wieder Gogulla. Der Topscorer der Düsseldorfer legte wenig später auch den 4:4-Ausgleich durch Tobi Eder (49.) auf. Doch die Vier-Punkte-Show von Gogulla sollte am Ende nicht die alleinige Headline dieses erst träge und im finalen Akt mitreißenden Spiels werden. MacAulay krönte seine (fast) ebenso starke Performance mit dem Siegtreffer nach 82 Sekunden in der Overtime. „Wir haben einen Weg gefunden, auch wenn es phasenweise nicht schön war heute“, sagte Stephen MacAulay. Passender und zugleich knapper ließ sich das Vorangegangene nicht beschreiben.

Statistik: Düsseldorfer EG – Augsburger Panther 5:4 n.V. (1:1, 1:2, 2:1, 1:0)
DEG/Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Järvinen, Kousa – Ebner, Zitterbart – Geitner, McCrea – Heinzinger; Angriff: Ehl, Svensson, Eder – Gogulla, MacAulay, Harper – Eham, Blank, Fischbuch – Bittner, Barta, Schiemenz
Schiedsrichter: Iwert/Schrader
Tore:
0:1 (5:33) Saponari (Broadhurst, Stieler), 1:1 (19:00) Gogulla (Harper, Järvinen), 2:1 (21:07) MacAulay (Gogulla, Zitterbart), 2:2 (28:13) Leblanc (Puempel, Johnson), 2:3 (30:52) Warsofsky (Volek), 2:4 (41:42) Kuffner (Warsofsky/5-4), 3:4 (43:01) MacAulay (Harper, Gogulla), 4:4 (48:30) Eder (Gogulla/5-4), 5:4 (61:22) MacAulay (Eder, Ebner)
Zuschauer: 12117
Strafminuten:
4:4
Torschüsse: 36:27

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