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DHC-Damen haben Final-Einzug geschafft

In einem dramatischen Spiel wurde der Club an der Alster 7:4 besiegt

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Das Team des Düsseldorfer HC hat das Finale um die Deutsche Hallenhockey-Meisterschaft erreicht. Mit einem 7:4-Erfolg gelang dem Team von Nico Sussenburger der Einzug ins Endspiel, das am Sonntag ausgetragen wird. Im CASTELLO setzte sich der DHC in einem hochklassigen Halbfinale gegen den Club an der Alster durch.

Mit einer gehörigen Portion Nervosität, trotz der großen Erfahrung, startete der DHC in das Final Four in Düsseldorf. Es war zwar ein Heimspiel, aber die ungewohnte Umgebung im CASTELLO mit der stimmungsvollen Atmosphäre musste erst einmal verarbeitet werden. Das Final-Turnier hatte einen schönen Rahmen, der dann aber auch motivierend auf das Team von Nico Sussenburger wirkte.

In der fünften Minute gab es so etwas wie eine erste kleine Erlösung, als Elisa Gräve die 1:0-Führung für den Gastgeber erzielte. Doch noch fiel die Anspannung nicht so ganz ab. Sechs Minuten später mussten die Düsseldorferinnen gegen die mit viel Druck angreifende Hamburgerinnen den Ausgleich hinnehmen. Gegen den Heber von Lisa Altenburg war DHC-Torhüterin Nathalie Kubalski machtlos.

Trotzdem kamen die in schwarz spielenden DHC-Damen in dem überaus engen und spielerisch hochklassigen Duell nun besser ins Spiel. Zwei Tore in kurzer Folge durch Selin Oruz und Elisa Gräve brachten dem DHC erstmals in dieser Partie einen Zwei-Tore-Vorsprung. Und den nahm das Team vom Seestern auch mit ins zweite Viertel. Dieser Abschnitt wurde allerdings durch einen Treffer von Felicia Wiedermann eröffnet und so das Spiel noch ausgeglichener. Mit einer Ecke in der 27. Minute gelang dem Club an der Alster zwar nicht der Ausgleich. Aber das hohe Tempo der Hamburgerinnen stellte den Gegner dennoch vor große Probleme.

Schnelle Antwort auf das 3:3 durch Selin Oruz

Und die nächste Ecke der Gäste aus dem Norden konnte auf der Linie nur mit dem Fuß einer Abwehrspielerin abgewehrt werden. Lisa Altenburg ließ sich die Siebenmeter-Chance nicht entgehen und glich zum 3:3 aus. Besser als mit der Antwort von Selin Oruz konnte der DHC nicht reagieren. Nach Doppelpass mit Elisa Gräve überwand sie die Torhüterin des Gegners, Amy Gibson. Die Führung nahmen die Düsseldorferinnen auch in die Kabine – nach einer spannenden und hochklassigen ersten Hälfte.

Und in diesem Stil ging es auch nach der Pause weiter. Das Spiel war unglaublich temporeich, Verschnaufpausen gab es für beide Seiten nicht. Und auch die A-Mädchen des DHC zitterten auf der Tribüne mit. Ihr großes Transparent mit „Good Luck“ brachte auch bei der nächsten Ecke der Hamburgerinnen Glück, die diesen Vorteil nicht nutzen konnten.

Aber vor allem die schnelle Hanah Gablac sorgte immer wieder für Gefahr vor dem Tor des DHC. Auch die nächste Ecke holte sie heraus. Erneut bewies Nathie, so wird die Torhüterin des DHC liebevoll genannt, ihr großes Können. Die Nationaltorhüterin warf sich in den Schuss. Die Hamburgerinnen drängten energisch auf den Ausgleich, und der DHC konnte nur noch selten für richtige Entlastung sorgen.

Wieder in starker Form: Nathalie Kubalski im Tor des DHC. Foto: Kenny Beele

Das dritte Viertel war umkämpft, und es fielen keine Treffer für eine der beiden Teams, die jetzt um jeden Meter fighteten. Der vierte Abschnitt hielt das, was das bisherige Spiel versprochen hatte. Eine Beruhigung für die Nerven war dann das 5:3. das Lulu Steindor in der 48. Minute im Anschluss an eine Ecke erzielen konnte. Jetzt mussten die Hamburgerinnen mehr riskieren und wurden ausgekontert. Sara Strauss erzielte sieben Miuten vor dem Ende das vorentscheidende 6:3.

Der Klub an der Alster kam noch einmal heran mit dem 4:6 nach einer Ecke durch Viktoria Huse. Aber der DHC stand zum Ende sicher und brachte den so wichtigen Erfolg nach Haus und darf sich nach dem letzten Treffer zum 7:4 durch Lilly Stoffelsma berechtigte Hoffnungen auf den Titelgewinn am Sonntag im Finale machen.

Im Finale treffen die DHC-Damen auf auf den Mannheimer SC. Die reguläre Spielzeit war im Spiel gegen RW Köln mit 2:2 zu Ende gegangen. Dann entschieden zwei verwandelte Penaltys von Sonja Zimmermann das zweite Halbfinale, obwohl die Kölnerinnen nach Toren von Maja Weber und Paula Brux in der ersten Halbzeit noch mit 2:0 geführt hatten. Nach der Pause hatten die Mannheimerinnen durch Treffer von Nadine Kanler und Isabella Schmidt ausgeglichen.

Statistik:
Düsseldorf, Tor: Kubalski (Cisik), Feld: Steindor, Sprink, Lhotak, Hessler, Ycart, Strauss, Oruz, Nolte, Schwabe, Scheuten, Schaunig, Gräve, Stoffelsma
Alster, Tor: Gibson (Wichmann), Feld: Gablac, Wiedermann, Valentin, Grashoff, Kirschbaum, Davidsmeyer, Altenburg, Bludau, Aring, Wichmann, Granitzki, Schröder, Wolbers, Huse, Sippel

Tore: 1:0 (5.) Elisa Gräve, 1:1 (11.) Lisa Altenburg, 2:1 (13.) Selin Oruz, 3:1 (14.) Gräve, 3:2 (20.) Felicia Wiedermann, 3:3 (27.)  Altenburg, 4:3 (28.) Oruz, 5:3 (48.) Luisa Steindor, 6:3 (53.) Strauss, 6:4 (54.) Huse, 7:4 (60.) Stoffelsma

Reaktionen:
„Es war ein Spiel auf Augenhöhe und mit den letzten Prozenten an Tagesform haben wir das Spiel für uns entschieden. Ich bin sehr froh, dass wir die Nase vorne hatten. Aber wir sind auch ziemlich kaputt. Es war nach langer Zeit für mich wieder ein so entscheidendes Spiel, so dass ich am Anfang etwas nervös war. So hat mir das Tor zur 1:0-Führung auch sehr gut getan. Man hat die Anspannung das ganze Spiel gespürt. Unser Matchplan ist so aufgegangen. Das gibt sehr viel Selbstvertrauen, aber letztlich haben wir noch nichts erreicht. Unsere Fans haben richtig Alarm gemacht, wir haben gespürt, dass wir in Düsseldorf spielen durften.“
Elisa Gräve, Spielerin des DHC

„Ich kann mich vor Nervosität jetzt noch kaum beruhigen. Es war sehr spannend. Wir müssen nun im Finale von der ersten Minute an alles geben, um uns den Titel zu holen. In der Halle darf man sich nie zu sicher sein. Auch wenn wir am Sonntag mit 3:0 führen, sind wir noch nicht durch. Der Schlüssel zum Sieg war unsere Defensive. Wir wollen den Titel unbedingt in Düsseldorf lassen.“
Selin Oruz, Kapitänin des DHC

 

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