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DEG schießt die Haie ab

Kantersieg im 240. Derby

Foto: Kenny Beele

von Tobias Kemberg

Zum ersten Mal in dieser Saison gelingen den Düsseldorfern in einem Spiel der Deutschen Eishockey Liga mehr als vier Tore. Angeführt von den überragenden Henrik Haukeland, Phil Varone und Kenny Agostino berauscht sich die DEG am Ende auch an sich selbst und schickt den Erzrivalen aus Köln mit einem 7:1 nach Hause.

Ein erfolgreiches Derby kann schon genügen, um Vergangenes vergessen zu machen, einen dringend benötigten Stimmungswechsel herbeizuführen oder sich einfach nur für die Zeit bis zum nächsten Spiel richtig gut zu fühlen. Dass die Derbys zwischen der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien schon seit vielen Jahren nicht mehr die Intensität früherer Zeiten genießen, spielt dabei keine große Rolle. Denn das liegt natürlich einerseits an der steten Fluktuation in den Kadern beider Klubs und andererseits an der Tatsache, dass sich das Eishockey generell verändert hat.

Was die DEG aus dem 119. Aufeinandertreffen beider Klubs in der Deutschen Eishockey Liga mitnehmen wird, das wird sich am kommenden Wochenende in den Spielen gegen Schwenningen und in Frankfurt zeigen. Am Sonntagnachmittag aber erfreuten sich alle in Rot und Gelb an einem Emotions-Cocktail, zu dem mindestens mal Freude, Erleichterung und ein Schuss derby-typische Schadenfreude gehörten. In jedem Fall aber war das deutliche 7:1 (0:0, 3:0, 4:1) im mit 13.102 Fans ausverkauften PSD BANK DOME ein ganz wichtiger Erfolg mit Blick auf die sportliche Gemengelage.

„Das ist heute hoffentlich ein Befreiungsschlag gewesen. Wir befinden uns, aus unterschiedlichen Gründen, schon die ganze Saison in einer schwierigen Lage. Und dann gibt es einfach Dinge, die sich nicht so leicht erklären lassen“, versuchte Philip Gogulla einzuordnen, wie sein Team keine 48 Stunden nach dem unansehnlichen 1:2 gegen Nürnberg so eine Leistung aufs Eis bringen konnte.

Foto: Kenny Beele

Derby-Rausch ab Minute 30

Die ersten 20 Minuten im nach neuesten Statistik-Verifizierungen insgesamt nun 240. Derby verliefen einigermaßen ausgeglichen. Beide Teams kamen zu guten Abschlüssen, die beste für die DEG hatte Kevin Clark schon nach 62 Sekunden. Doch sein Schuss nach Alleingang landete in der Fanghand von Haie-Torhüter Tobias Ancicka. Unter dem Strich ging das 0:0 am Ende von Drittel Nummer eins absolut in Ordnung.

Danach funktionierte bei den Düsseldorfern so ziemlich alles und bei den schon im ersten Drittel nur punktuell gefährlichen Kölnern gar nichts mehr. Clark (30.) traf in Überzahl zum 1:0 und nur 25 Sekunden schob Kenny Agostino nach überragendem Zuspiel von Phil Varone zum 2:0 für die DEG ein. Der nicht zwingend als torgefährlich bekannte Verteidiger Nicolas Geitner (38.) erhöhte noch vor der zweiten Pause auf 3:0.

Ein großes Aufbäumen seitens der Haie war auch im letzten Drittel nicht erkennbar. Alexander Ehl (45.) schloss einen schnell vorgetragenen Konter zum 4:0 ab, Louis-Marc Aubry (47.) brachte die Kölner zumindest auf die Anzeigetafel. Doch mehr kam von den Haien nicht. Ehl (53.), Varone (53.) und Olischefski (54.) schossen den nun wehrlosen und indisponierten Gegner ab. „Chancen erspielen wir uns ja in jedem Spiel. Aber heute haben wir sie endlich genutzt und sind nicht von den vergebenen Möglichkeiten am Ende heimgesucht worden“, sagte Varone, der an diesem Nachmittag der beste Mann auf dem Eis war. Jetzt bleibt nur die Frage, was dieses 7:1 mit Sicht auf die nächsten Wochen wert ist. Eine Antwort darauf wird schon das Heimspiel am kommenden Freitag gegen Schwenningen liefern.

Statistik: Düsseldorfer EG – Kölner Haie 7:1 (0:0, 3:0, 4:1)
DEG/Tor: Haukeland (Hane); Abwehr: Wirth, McCrea – Ebner, Akdag – Geitner, Ankert; Angriff: Blank, Svensson, Ehl – Agostino, Varone, O‘Donnell – Gogulla, Olischefski, Clark – Eham, Üffing, Borzecki
Schiedsrichter: Hunnius/Schrader
Tore: 1:0 (29:42) Clark (Akdag, Svensson/5-4), 2:0 (30:07) Agostino (Varone, McCrea), 3:0 (37:58) Geitner (Agostino, O‘Donnell), 4:0 (44:33) Ehl (Blank, Svensson), 4:1 (46:16) Aubry (Grenier, Bailen/5-4), 5:1 (52:12) Ehl (Varone, Agostino/5-4), 6:1 (52:28) Varone (Agostino, O’Donnell), 7:1 (53:23) Olischefski (Clark)
Zuschauer: 13.102
Strafminuten:
8:12
Torschüsse: 33:24

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