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DEG begeht zu viele Fehler

2:4-Heimniederlage gegen Iserlohn

Foto: Birgit Häfner

von Tobias Kemberg

Im vorerst letzten Spiel mit Zuschauern im PSD BANK DOME sehen 5000 Zuschauer ein Eishockeyspiel, in dem die Düsseldorfer defensiv und offensiv keinen guten Tag erwischen. Trainer Kreis und Stürmer Schiemenz finden anschließend deutliche Worte.

Die dünne Personaldecke wollte hinterher niemand als Ausrede heranziehen. Weder der Trainer noch die Spieler sparten nach dem 2:4 (0:1, 1:2, 1:1) gegen die Iserlohn Roosters mit Kritik. Angesichts der teilweise absurden Fehler wäre das an diesem Abend auch der falsche Ansatz gewesen. Für die Düsseldorfer EG war es jedenfalls die dritte Niederlage in der Deutschen Eishockey Liga. Trotzdem bleibt das Team nach 32 absolvierten Partien weiterhin auf Tabellenplatz acht.

„Iserlohn hat sehr konsequent gespielt und wir überhaupt nicht“, sagte Cheftrainer Harold Kreis und fand weitere deutliche Worte. „So wie wir gespielt haben, kannst du gegen keine Mannschaft bestehen. Heute gab es viele schlechte Entscheidungen auf dem Eis. Wir brauchen keine zwölf Stürmer um einen Fehlpass zu spielen. Anstatt von Norden nach Süden zu spielen, ging zu viel von Osten nach Westen. Das funktioniert dann eben nicht.“

Physische Iserlohner und fehlerhafte Düsseldorfer

Nach zwei Tagen ohne Spiel und im Kreise der Familien ging spätestens mit dem ersten Bully auch der letzte Rest jedweder Besinnlichkeit flöten. Beide Mannschaften verschenkten keinen Quadratzentimeter Platz auf dem Eis und so entwickelte sich von Beginn an ein Eishockeyspiel, das eindeutig von seiner allgemeine Intensität und nicht durch spielerische Glanzmomente geprägt war.

Foto: Birgit Häfner

Im zweiten Drittel wurden die Zweikämpfe dann hier und da etwas fieser geführt und die ausgetauschten Bonmots auf dem Eis fielen deutlicher aus. Die Roosters trafen mit diesem Stil durchaus einen Nerv der Düsseldorfer, die aber ihrerseits auch nicht zurücksteckten. Trotzdem bereitete die Physis der Iserlohner der DEG Probleme. Die schon im ersten Drittel nicht immer souveränen Unparteiischen Marian Rohatsch und Bastian Steingross hatten nun einen deutlich anstrengenderen Job, aus dem Ruder lief das Ganze aber nicht.

Zur Mitte des Spiels lag die DEG mit 1:2 zurück, weil Hubert Labrie (13.) beim ersten Roosters-Tor zum richtigen Zeitpunkt sein Arbeitsgerät in einen perfekten Querpass des Ex-Düsseldorfers Luke Adam hielt, den zweiten Jubel der Hühnchen durch Adam selbst (28.) begünstigte ein Scheibenverlust von Carter Proft in der neutralen Zone. Zwischendurch hatten die Rot-Gelben durch einen Rückhandtreffer des sonst eher als semi-offensiv bekannten Verteidigers Joonas Järvinen (22.) ausgeglichen.

Profts Anschlusstreffer kommt zu spät

Auch beim 1:3 durch Taro Jentzsch (34.) wurde Torhüter Hane von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Der eng getaktete Spielplan und das Fehlen von drei Verteidigern sowie ebenso vielen Stürmern machte sich wie schon beim 1:4 in Mannheim am Tag vor Heiligabend nun viel offensichtlicher bemerkbar als noch in den Partien gegen Wolfsburg und auch in Ingolstadt.

Insbesondere die Erfahrung und Ruhe von Verteidiger Marco Nowak sowie die Ideen von Stürmer Daniel Fischbuch vermisst die DEG seit einer Woche schmerzlich. Beide Spieler werden wohl noch ein paar Tage benötigen, ehe sie nach ihren positiven Corona-Tests wieder zur Verfügung stehen. Ausfälle hin, Ausfälle her: Gegen solide aber keineswegs übermächtige Roosters beging die Mannschaft von Kreis unter dem Strich zu viele Fehler – beim 1:4 durch Brent Raedeke (49.) griff der ansonsten gute Hane dann auch daneben.

Trotzdem ließ sich die DEG zu keinem Zeitpunkt hängen – wieder einmal. Carter Proft (58.) verkürzte noch einmal, doch mehr als das 2:4 passierte nicht mehr. Die DEG wird weiter auf die Zähne beißen müssen. Denn dass der Kader am Dienstag gegen Bietigheim wieder deutlich voller daherkommt, ist nicht unbedingt zu erwarten. Nur der seit Monaten fehlende Stürmer Jakob Mayenschein wird aller Voraussicht nach zurückkehren. „Dass wir heute verloren haben, lag nicht an den vielen Ausfällen. Das war einfach kein gutes Spiel von uns“, sagte Stürmer Cedric Schiemenz.

Statistik: Düsseldorfer EG – Iserlohn Roosters 2:4 (0:1, 1:2, 1:1)
DEG/Tor: Hane (Pantkowski); Abwehr: Järvinen, Cumiskey – Heinzinger, Ebner – Trinkberger; Angriff: Bittner, Olson, Postel – O’Donnell, Barta, Ehl – Proft, MacAulay, Schiemenz – Svensson, D’Amigo
Schiedsrichter: Rohatsch/Steingross
Zuschauer: 5000 (ausverkauft)
Tore: 0:1 (12:25) Labrie (Adam, Cornel), 1:1 (21:24) Järvinen (Olson, Postel), 1:2 (27:33) Adam, 1:3 (33:36) Jentzsch (Aubin, Schilkey), 1:4 (48:07) Raedeke, 2:4 (57:00) Proft (O’Donnell, Svensson/5-4)
Strafminuten: 8:12
Torschüsse: 36:34

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