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Menzel fährt den Motor wieder hoch

Ruder-Ass will bei Olympia 2024 erneut dabei sein

Foto: RCG

von Norbert Krings

Im Hinterkopf hat Leonie Menzel noch die leichte Enttäuschung der Olympischen Spiele von Tokio 2021. Dort fuhr die Rudersportlerin aus Düsseldorf im Halbfinale, konnte sich aber im Zweier an der Seite von Annekathrin Thiele nicht für das Finale qualifizieren und wurde letztlich Elfte. Hinzu kam der Hitzeschlag nach dem Vorlaufrennen, auf den das Mitglied im TEAM Düsseldorf auch gerne verzichtet hätte. Nach einem Jahr ohne Wettkampf hat die 23-Jährige wieder das Training so aufgenommen, dass sie sich im nächsten Jahr wieder für ein olympisches Boot qualifizieren möchte.

Das „Pausenjahr“ wie Leonie Menzel das Jahr 2022 aus ihrer Sicht bezeichnet, hat der Sportlerin vom Ruderclub Germania Düsseldorf offensichtlich gutgetan. Nach der Olympia-Teilnahme mit dem nicht ganz so erfolgreichen Abschneiden in Tokio ist sie wieder hochmotiviert und freut sich darauf, im kommenden Frühjahr in Berlin zeigen zu können, was sie tatsächlich auf dem Wasser leisten kann.

Beim ersten Test des Deutschen Ruderverbandes für die Saison 2023, in der die Olympia-Qualifikation stattfindet, belegte Leonie Menzel über 6.000 Meter den siebten Platz und zeigte sich nach dem Jahr „Auszeit“ mit einer guter Einer-Leistung. Sie verlor auf den ersten 1000 Metern einige Sekunden zur Konkurrenz, kam dann schließlich gut über die zweiten und dritten 1000 Meter und steigerte sich auf der weiteren Strecke deutlich und fuhr dort nahezu gleiche Zeiten wie die drei Erstplatzierten. Auf dem letzten Abschnitt reichte die Kraft dafür dann allerdings nicht mehr.

„Mit dem Ergebnis der Langstrecke bin ich zufrieden“, sagte die 23-Jährige, die sich im ersten Trainingslager, das für Mitte Januar im portugiesischen Lago Azul geplant ist, weiter steigern möchte. Im Pausenjahr hat Leonie keine Wettkämpfe gefahren und muss nun erst einmal ins Großboot-Training hineinfinden, wie sie es ausdrückt. „Wenn ich in diesem Jahr gar nichts gemacht hätte, würde ich überhaupt nicht mehr hinterherkommen“, sagt sie. Im Mannschaftsboot fährt sie dann am Stützpunkt in Berlin wieder.

Leonie Menzel startet volle Optimismus in die Vorbereitung für das Jahr mit der Olympia-Qualifikation für Paris. Foto: RCG

Im Jahr 2023 ist bereits die Qualifikation für Olympia, und Leonie Menzel hofft nicht nur, dass möglichst viele deutsche Boote in Paris an den Start gehen können. „Ich wünsche mir schon, dass ich dann auch in einem der Boote bei Olympia sitzen werde.“ Für sie ist noch nicht klar, mit welchem Bott sie dann angreifen wird. „Der Einer kommt nicht in Frage“, sagt sie. „Ob im Zweier oder Vierer ist mir eigentlich egal.“ Der Vierer hat mehr Tempo und muss schneller gerudert werden. Die Geschwindigkeit im Durchzug ist dann auch höher und die Kraftverteilung im Boot ist anders als im Zweier. „Aber erst einmal muss ich mich überhaupt für eine Bootsklasse qualifizieren.“

Olympia als Ziel zu haben, verlangt Opfer. So musste Leonie Menzel auch nach Berlin ziehen, um die idealen Bedingungen am Stützpunkt ständig nutzen zu können und den Trainerinnen und Trainern durchgehend fürs Training und zur Leistungsüberprüfung zur Verfügung zu stehen. Zudem befinden sich neben der Zeit in Portugal zwei weitere Trainingslager – in Spanien und Italien – auf dem Vorbereitungsprogramm. Dann werden nach der Kleinbootüberprüfung die Boote besetzt. Jede Starterin dabei wird in einem Einer sitzen und zeigen müssen, wo man sich jeweils in der internen Rangliste befindet. „Es ist schon wichtig, eine individuelle Leistungsfähigkeit zu zeigen“, sagt die Düsseldorferin, die hofft, dann in einem jungen Team mit ihrer Erfahrung aus großen Wettkämpfen punkten zu können.

Jetzt bereits irgendwelche Tendenzen zu erkennen, wie es im Frühjahr läuft, sei im Winter noch nicht möglich. Falls es dann für einen Platz in einem deutschen Boot bei Olympia reichen sollte, „würde ich schon gerne etwas weiter vorne landen“, meint die Olympiakandidatin aus dem TEAM Düsseldorf, die gerade noch im Winter viele Kilometer als Grundlage für eine erfolgreiche Saison legen wird.

Leonie Menzel, eine von Düsseldorfs Olympia-Hoffnungen für 2024. Foto: RCG

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