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Bundesliga-Aus für Meister Rochusclub

Rückzug aus Topliga nach drei Jahrzehnten

Foto: Kenny Beele

von Jan Wochner

Im Sommer noch strahlten die Tennisspieler vom Düsseldorfer Rochusclub über ihre ganzen Gesichter. Der Verein und insbesondere Teammanager Detlev Irmler waren am Ziel ihrer Träume angekommen. Deutscher Mannschaftsmeister – erstmals in der Clubgeschichte. Jetzt hat der Verein den Rückzug aus der Bundesliga bekannt gegeben.

Die Nachricht sprach sich in Windeseile in ganz Düsseldorf und über die Stadtgrenzen hinaus herum. Nur wenige Wochen nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem deutschen Meistertitel, teilte der Verein vom Rolander Weg mit, dass er sich aus der ersten Tennis-Bundesliga zurückziehen müssen. Diese Entscheidung sei sehr schwergefallen, aber die aktuelle Situation lasse keine andere Wahl. 

Teamchef Detlev Irmler. Foto: Kenny Beele

Für den Rückzug des Meisters gibt es zwei Gründe. Zum einen der Gesundheitszustand von Teamchef Detlev Irmler. Der 81-Jährige steht wie kein anderer für die Erfolge und Entwicklung der Mannschaft in der Bundesliga. Gerne hätte er auch in der kommenden Saison erneut seine Erfahrung eingebracht. Unerwartete gesundheitliche Probleme aber haben dazu geführt, dass er das Team in der kommenden Spielzeit nicht wie gewohnt führen kann. 

Zum Irmler-Rückzug gesellten sich Probleme bei der Sponsorensuche

„Die dadurch entstandene Lücke ist so groß, dass sie von uns als Verein leider nicht schnell genug geschlossen werden kann“, erklärten die Rochusclub-Vorsitzenden Thomas Werthmöller und Thilo Gewaltig. Doch nicht nur die unerfreuliche Entwicklung bei Detlev Irmler führte zum Bundesliga-Aus.

Auch die Rahmenbedingungen für das Sportsponsoring haben sich aus Sicht des Rochusclub gerade in jüngster Zeit in die völlig falsche Richtung entwickelt. „Die großen Herausforderungen aufgrund der drohenden Rezession, der gestiegenen Energiepreise und nicht zuletzt dem Krieg in der Ukraine führen dazu, dass viele Unternehmen bezüglich einer finanziellen Unterstützung unser Bundesligamannschaft sehr zurückhaltend sind“, stellten die Vorsitzenden klar.

Zukunft im Leistungssport?

So sah sich der Rochusclub zum Rückzug gezwungen. Und damit endet eine Ära. 31 Jahre lang prägte der Verein das Bundesliga-Tennis in Deutschland entscheidend mit. Nach eigenen Angaben soll der Verein aber dem Leistungssport verbunden bleiben. „Wir sind sehr zuversichtlich, mit einem jungen Nachwuchsteam und unserem Cheftrainer Björn Phau schnell an die erfolgreichen Zeiten anknüpfen zu können“, sagten Werthmöller und Gewaltig. Wie schnell das gelingen kann, ist derzeit völlig offen.

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