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ART Giants: Klarer Plan und runderneuert

Zweite ProA-Saison mit Personalwechsel und mehr Konstanz

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Die Vorfreude steigt bei den ART Giants – der Startschuss zur zweiten Saison in der 2. Basketball-Bundesliga ProA steht am Samstag bevor. Das Team aus Düsseldorf beginnt in der zweithöchsten deutschen Liga mit einem Auswärtsspiel bei den Gladiators in Trier. Die von Florian Flabb betreuten ART Giants gehen mit einer runderneuerten Mannschaft in die Saison, die mit CJ Anderson als Leitfigur möglichst früh den Klassenerhalt sichern soll, um dann vielleicht neue Ziele ins Visier nehmen zu können. Allerdings zählen Identifikations-Persönlichkeiten wie Booker Coplin (Frankfurt) und Lennart Boner (Hagen) nicht mehr zum Team. 

Die ART Giants haben in der vergangenen Saison mit großem persönlichen Einsatz die Saison in der 2. Liga ProA gestemmt. Viele Experten hatten in diesem Düsseldorfer Konstrukt den ersten Absteiger gesehen. Thilo von Tongelen, der Geschäftsführer der ART Giants Düsseldorf, lobt neben Mannschaft und Trainer auch die Organisations-Crew in dieser Hinsicht für einen „gewaltigen Kraftakt“.

Eine zweite Saison in der ProA unter der Federführung des Stammvereins wurde dennoch als zu riskant angesehen. Deshalb wurde einer neu gegründeten GmbH mit den Namen ART Giants Düsseldorf Spielbetriebs GmbH das Teilnahmerecht für die ProA übertragen, um die Professionalisierung voranzutreiben – mit der logischen Folge, dass in Marin Petric ein neuer Sportdirektor installiert wurde. Zudem wurde Andrius Mikutis dem Chefcoach Florian Flabb als Urgestein in der Funktion des Co-Trainers an die Seite gestellt – für Matt Dodson. In der kommenden Saison sollte die zuletzt positive Entwicklung bei den Zuschauerzahlen weiter nach oben gehen und sich möglichst eine größere und vielleicht noch lautstärkere Fan-Base entwickeln. 

Eindeutig und klar in der Ansprache: Cheftrainer Florian Flabb. Foto: Kenny Beele

Doch wie sieht es sportlich aus? Das neuformierte Team hat sich inzwischen in der Vorbereitung gut gefunden, obwohl kleinere Verletzungen das Einspielen etwas erschwert haben. „Wir haben in jeder Woche der Vorbereitung große Schritte nach vorne gemacht, konnten aber erst im letzten Vorbereitungsspiel in Bochum mit voller Kapelle antreten“, erklärt Florian Flabb. Dort sahen die Fans eine gute Leistung der neuen Truppe, obwohl die Partie mit 85:99 verloren wurde. „Alles in allem sind wir sehr zufrieden, da in der Saison auch nicht alles in den ersten Wochen gewonnen oder verloren wird, sondern die Entwicklung der Mannschaft im Vordergrund steht“, sagt der Chefcoach der ART Giants. „Es geht um den Prozess, als Team über das Jahr immer besser zu werden. Da habe ich ein gutes Gefühl.“

Der Spielstil wird sich schon verändern. Die vielen Assistpunkte in den Testspielen deuten darauf hin, dass die Mannschaft geschlossener, homogener und ausgeglichener auftreten wird. Sie hat an körperlicher Größe gewonnen und wird erneut mit hohem Tempo agieren. „Die Punkteausbeute wird sicherlich vielseitiger verteilt werden. Defensiv können und müssen wir aber noch eine Schippe drauflegen“, sagt Flabb, der glaubt, dass sein neues Team auf einem guten Weg sei und in CJ Anderson den richtigen Kapitän hat. „Er ist unser Anführer, diese Rolle hat er sich von der ersten Sekunde in Düsseldorf erspielt und erkämpft.“ Auch andere Spieler haben das Potenzial mal auszubrechen und über ihrem eigentlich bisher gezeigten Leistungslevel zu agieren, meint der Trainer. „Das könnte ein wichtiger Baustein sein, zudem spielen wir diesmal, wenn wir vollzählig sind, mit einer klaren Zehner-Rotation.“ Der Spielstil wird intensiver und physischer aussehen.

Der „Anführer“ der ART Giants: CJ Anderson. Foto: Kenny Beele

Es wurde versucht, die bestmöglichen Spieler für das System zu finden – soweit das wirtschaftlich möglich war. „Natürlich hätten wir gerne einen Spieler wie Booker Coplin hierbehalten. Da sind wir an die Grenzen gekommen“, sagte Flabb, der sicher ist, dass sich die wirtschaftliche Lage genauso verbessert hat, ähnlich wie die Infrastruktur. Die Installation des Sportdirektors war wichtig für die Ausrichtung des gesamten Projekts der ART Giants. Da wurden wichtige und richtige Schritte gegangen.

„Wir haben den Anspruch mit einer interessanten Mannschaft, die großes Potenzial hat, ebenfalls den nächsten Schritt zu machen“, sagt der Cheftrainer. „In die Glaskugel schauen kann ich nicht, aber ich glaube, wir haben ein spannendes und erlebnisreiches Jahr vor uns.“ Das gelte auch für die Zuschauer, die sich auf eine heiße Saison freuen können. Das erste Ziel ist, so schnell wie möglich nichts mehr mit dem Abstieg zu tun zu haben. „Konstanz ist in diesem Jahr das große Thema“, sagt Florian Flabb, der alle mit einem souveränen Klassenerhalt glücklich machen will. „Zur Ligaspitze fehlt uns noch einiges, aber wir wollen immer wieder überraschen.“

Kaderveränderung:
Nicht mehr dabei:
Booker Coplin, Lennart Boner, Mark Gebhardt (Profi-Karriereende), Ryan Richmond (Melia/Spanien), Vincent Friederici (Bochum), Chris Rollins, Travion Hollowell (beide Ziel unbekannt), Melkisedek Moreaux (Ialien), Daniel Mayr (Schwenningen), Andrius Mikutis (Co-Trainer)

Neu dabei sind: Marquill Smith (Ettelbrück/Luxemburg), Stefan Bogdan (Jugendspieler), Paul Giese (Kirchheim), Emil Marshall (Itzehohe), Daniel Norl (Bremerhaven), Kasper Vossenberg (Jugendspieler/14 Jahre), Raiquan Clark (Ettelbrück), Finn Fleute (College/USA), Craig Lecesne (Oviedo/Schwedischer Nationalspieler), Alex Richardson (Frankfurt/U20 Nationalspieler)

Außerdem im Kader: Benjamin Dizdar, CJ Anderson, Alexander Möller, Marvin Nesbit Jr.
Zum Staff zählen noch: Gerasimos Blazakis (2. Assistent-Coach) und Simon Strohm (Athletik-Trainer)

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