D.SPORTS

Home of Sports

11 Fragen vor Fortunas-Spiel in Rostock

Thioune möchte, dass sein Team an die letzten Spiele anknüpft

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Den ersten „Block“ mit fünf Zweitliga-Spielen und einer Pokalbegegnung hat die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf mehr als ordentlich abgeschlossen. Nach den beiden überzeugenden Erfolgen zuletzt in Elversberg (5:0) und gegen Karlsruhe (3:1) kam die Länderspielpause nicht unbedingt zum rechten Moment. Jetzt heißt es, am Samstag bei Hansa Rostock irgendwie vor 1.000 mitgereisten Fans wieder den Faden aufzunehmen, um in der Erfolgsspur zu bleiben. Wie dem aktuellen Tabellenvierten der 2. Bundesliga das gelingen könnte, wollen wir hier klären, indem wir elf Fragen beantworten, die die Fans bewegen.

1 Kann Trainer Daniel Thioune den 50. Sieg in einem Zweitligaspiel einfahren?
Es könnte im 53. Spiel für Fortuna Düsseldorf ein Jubiläum geben. Daniel Thioune steht vor dem 50. Sieg in einem Zweitligaspiel. 26 Spiele davon hat er bisher mit seinem aktuellen Verein gewinnen können – bei nur 12 Niederlagen. Mit dem HSV gelangen ihm 14 Dreier in 31 Partien, mit dem VfL Osnabrück waren es neun Siege in 34 Spielen. In Düsseldorf hat Thioune einen beachtenswerten Punkteschnitt von 1,77 Punkten pro Spiel erreicht. Das ist der beste Schnitt aller Fortuna-Trainer in der 2. Bundesliga. Die Chancen stehen also nicht so schlecht, was einen weiteren Dreier für Daniel Thioune und sein Team angeht. Mit drei Zählern käme er übrigens  auf 95 Punkte mit der Fortuna.

2 Kann Fortuna einen ähnlichen Erfolg wie im Vorjahr mit dem 5:2 in Rostock wiederholen?
Die heimstarke Hansa mit zuletzt fünf Siegen in sechs Heimspielen hat sich tabellarisch bisher unter Trainer Alois Schwartz sehr gut entwickelt und steht derzeit nur einen Platz hinter der Fortuna. „Wir erwarten Power von der ersten Minute an und ein lautes Stadion“, sagt Daniel Thioune zum Gegner. „Rostock hat also schon ordentlich was an Punkten eingesammelt. Wir sind respektvoll und demütig gegenüber dem Gegner.“ Es wird deutlich schwerer als im vergangenen Jahr, als die Fortuna zwischenzeitlich sogar mit 4:0 in Führung lag. Aber die Fortuna ist deutlich stabiler geworden.

3. Bleibt das Team von Daniel Thioune weiterhin auswärts ohne Gegentor?
Die Antwort des Trainers ist klar: „Was die Gegentore auswärts angeht, wollen wir da weitermachen, wo wir auf St. Pauli (0:0) und Elversberg aufgehört haben.“ Doch das wird nicht so leicht angesichts der Angriffswucht des Gegners, der bereits sieben Treffer erzielt hat. Ob Fortunas Viererkette wieder mit Andre Hoffmann ins Spiel gehen wird, ist noch nicht ganz klar. Eine Entscheidung, ob der Kapitän in Fortunas Abwehr auch an der Ostsee den Ton angeben wird, wird erst nach dem letzten Training fallen. Torwart Florian Kastenmeier befindet sich in guter Form und hätte auch nichts gegen ein Spiel mit null Gegentoren einzuwenden.

4 Darf der Kapitän der japanischen Nationalmannschaft, Ao Tanaka, auf einen Einsatz von Beginn an hoffen?
Hoffen ist nicht verboten, einfordern ginge dem Trainer wahrscheinlich schon zu weit. Obwohl der Coach der japanischen Nationalelf, Hajime Moriyasu, seinem Kollegen in Düsseldorf wohl mit der Nominierung Tanakas zum Mannschaftsführer ein Zeichen geben wollte, dass man auf Tanaka nicht verzichten sollte, wird die Entscheidung wohl anders ausfallen. Für Daniel Thioune zählen die Leistungen der vergangenen Spiele, und da haben Yannik Engelhardt und Isak Johannesson ohne Abstriche überzeugt. So besteht eigentlich kein Grund zum Wechsel.

Shinta Appelkamps Leistungen werden immer noch nicht hoch genug eingeschätzt. Foto: Kenny Beele

5 Kann man die Mannschaft umbauen und die Taktik ändern, um den starken Mittelfeldspielern gerecht zu werden?
Die Antwort ist einfach und lautet nein. An der erfolgreichen Taktik und dem System will und wird der Trainer nichts ändern. Auch der Verzicht auf einen Stürmer oder einen Außenspieler kommt für Thioune nicht in Frage. So wird das bevorzugte System ein 4-3-3 bleiben. Und es wird so interpretiert werden, dass sich der Gegner nicht auf alles einstellen können sollte.

6 Wird Emmanuel Iyoha wieder hinten links beginnen?
Zwar besteht eigentlich kein Grund, die Startelf der Fortuna zu ändern, aber Emma Iyoha hat nach der Pause als „Not-„Linksverteidiger erneut überzeugt, viel Schwung ins Spiel gegen den KSC gebracht und trotzdem seine Defensivaufgaben nicht vernachlässigt. Er ist mehr als nur eine Option für die Startelf.

7 Bekommt Daniel Ginczek wieder eine Chance?
Er sagte selbst im Interview: „Wenn ich Trainer wäre, würde ich jetzt auch nichts an der erfolgreichen Mannschaft verändern.“ Diese ehrlichen Töne sind dem Routinier hoch anzurechnen, obwohl er auf einen Einsatz brennt. Aber er weiß auch, dass Vincent Vermeij in den vergangenen beiden Spielen genau das gemacht hat, was sein Trainer von ihm erwartet. Der Niederländer hat für das Team gearbeitet und auch seine Mitspieler gekonnt eingesetzt. So wird es schwierig an ihm vorbeizukommen.

8 Wie wirkt sich der Konkurrenzkampf im Kader aus?
Derzeit sieht es trotz der Verletzung von Marcel Sobottka, der wohl noch zwei oder drei weitere Wochen ausfallen wird, so aus, dass jede Position im Kader doppelt besetzt ist, obwohl dieser nicht allzu groß ist und in Rostock gerade mit der Besetzung der Ersatzbank wieder auf Sollstärke 20 kommt. Eine Schwächephase kann sich kein Spieler erlauben, ansonsten findet er sich auf der Bank wieder. Das gilt tatsächlich für alle Positionen – einschließlich Torhüter. Selbst Matthias Zimmermann hat in Takashi Uchino einen Spieler „hinter sich“, der sich so gut entwickelt hat, dass er in der Lage ist, Zimbo zumindest zeitweise halbwegs gleichwertig zu ersetzen. „Ich habe 19 Feldspieler im Kader und alle dürften den Anspruch haben, zu spielen“, erklärte Daniel Thioune. „Ich kann und werde es nicht allen recht machen können. Es ist ein Hauen und Stechen im positiven Sinne.“

9 Wird die Fortuna wieder die ersten drei Minuten verschlafen?
Das sollte möglichst nicht passieren. „Wenn wir dann die restlichen 87 Minuten dominieren und das Spiel kontrollieren, würde ich das sogar jedes Mal in Kauf nehmen“, sagte der Trainer, der allerdings seine Mannschaft darauf vorbereiten wird, dass die Rostocker auch deshalb wie die Feuerwehr mit hohem Tempo ins Spiel gehen werden.

10 Wie wird die Taktik im Spiel in Rostock aussehen?
„Wir werden versuchen, viel Ballbesitz zu haben und unsere aktuelle Laufstärke auszuspielen“, erklärte Daniel Thioune, dessen Mannschaft aktuell auf Platz 3 der 2. Liga in Punkto Laufdistanz liegt. Aber da im vergangenen Jahr die laufstärkste im FC Heidenheim und die laufschwächste Mannschaft (Darmstadt) aufgestiegen sind, legt der Trainer nicht so viel Wert auf diese Statistik. „Lieber einmal richtig stehen, als neunmal falsch laufen“, sagt er. Sein Team muss gegen die kampfstarke Hansa dagegenhalten und versuchen, das eigene technisch starke Spiel durchzubringen. Die schnellen Außen, die Mittelfeld-Power und die spielerische Qualität sollen erneut zum Tragen kommen.

11 Wie wird die Mannschaft also in Rostock auflaufen?
Tor: Florian Kastenmeier; Abwehrkette: Matthias Zimmermann, Andre Hoffmann, Jordy de Wijs, Emmanuel Iyoha; Mittelfeld: Yannik Engelhardt, Isak Johannesson, Shinta Appelkamp; Außenstürmer: Felix Klaus und Christos Tzolis; Zentrale Spitze: Vincent Vermeij. Kader: Karol Niemczycki (Tor), Takashi Uchino, Jona Niemiec, Daniel Ginczek, Tim Oberdorf, Dennis Jastrzembski, Nicolas Gavory, Ao Tanaka, Jamil Siebert

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter