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„Wir lassen uns nicht erneut verprügeln“

Team von Daniel Thioune will guten Start ausbauen

Foto: Kai Kuczera

von Norbert Krings

Die Erinnerung an das 1:4 in Paderborn liegt Daniel Thioune noch schwer im Magen. „Da sind wir verprügelt worden“, sagt der Trainer von Fortuna Düsseldorf zum Spiel dort am Anfang des Jahres. Das werde seinem Team sicherlich nicht noch einmal passieren, versprach er. Den Beweis dafür kann seine Mannschaft an diesem Samstag erbringen, wenn die Ostwestfalen wieder einmal in der MERKUR SPIEL-ARENA zu einem weiteren „Westderby“ auftauchen. Gerade gegen diesen (Erz-)Rivalen hat Fortuna keine gute Bilanz mit nur drei Siegen in 13 Heimspielen – bei jeweils fünf Remis und fünf Heimniederlagen. In allen 26 Spielen gegeneinander waren es insgesamt auch nur fünf Siege.

Über 30.000 Zuschauer werden kommen, wenn die Fortuna an diesem Samstag ihren Heimnimbus verteidigen will. In diesem Kalenderjahr hat noch kein Team drei Punkte aus der MERKUR SPIEL-ARENA entführen können. Zeigt Fortuna eine Leistung wie in Illertissen beim 3:1-Pokalerfolg, wird es schwer gegen ein Team wie Paderborn zu gewinnen. Der Rückfall in alte Fehlermuster wollen Trainer und Spieler aber auf jeden Fall verhindern. Wenn zu dieser Absicht noch das bessere Verwerten von Torchancen kommt, sollte die Fans für Samstag nicht allzu schwarzsehen.

So möchten die Spieler von Fortun Düsseldorf auch gerne nach dem Spiel gegen Paderborn feiern. Foto: Kai Kuczera

Das eingespielte Team der Fortuna hat sicherlich gute Chancen, die drei Punkte zu holen, wenn die Mechanismen wieder so greifen wie in den beiden bisherigen Ligaspielen. Schade, dass die spielerischen Qualitäten von Isak Johannesson nicht von Anfang zu sehen sein werden. Ihm ist zuzutrauen, dass er nicht nur einen immer noch möglichen Weggang von Ao Tanaka kompensieren könnte, sondern darüber hinaus viel höhere Qualität in die spielerische Entwicklung der Offensive einbringen könnte. Shinta Appelkamp und Johannesson hinter einer oder zwei Spitzen würde viel Offensiv-Kreativität und mehr Zielstrebigkeit entfachen.

Mit einem Sieg geht der Blick nach oben

Gewinnt Fortuna an diesem Wochenende, ist der Start mehr als gelungen, und der Blick ginge eindeutig nach oben. Das wäre für das Selbstbewusstsein, die Spielfreude und die Ansprüche eine positive Entwicklung, die für weitere Erfolge genutzt werden kann. Mit einem erstmals wirklich kompletten Kader (ohne einen einzigen verletzungsbedingten Ausfall) ergeben sich für den Trainer andere Möglichkeiten, und der Konkurrenzkampf wird sich zusätzlich auf das Leistungsvermögen des Teams auswirken.

Daniel Thioune zum Gegner: „Spiele gegen den SC Paderborn sind immer spannend. Im Hinspiel haben wir noch in einem guten Zweitliga-Spiel auf Augenhöhe knapp gewonnen, in Ostwestfalen sah es dann nicht so gut aus. Der Gegner hat einige Topspieler verloren, aber auch gute Leute dazu geholt. Wir müssen uns jedenfalls nicht auf ein 0:0 einstellen.“

Thioune zum Kader: „Ausfälle – keine. 19 gesunde Feldspieler, drei Torhüter. Ich darf einen Spieler aus dem Kader streichen, was mir lange verwehrt geblieben ist. Ich freue mich, dass ich da Entscheidungsspielraum habe und die Situation im Kader spannender wird.“

Thioune zur Vertragsverlängerung von Florian Kastenmeier: „Darüber freuen wir uns natürlich. Er hat sich bei uns top entwickelt. Als Herausforderer war er gekommen. Jetzt hat er sich es nach langer kritischer Wahrnehmung von außen verdient, dass er von der ersten Liga träumen darf. Dazu hat auch Torwarttrainer Christoph Semmler beigetragen. Es ist gut, dass Kaste als sehr guter Torspieler überzeugt ist, den weiteren Weg mit der Fortuna gehen zu wollen, was andere nicht getan haben. Er ist noch ein junger Torhüter, und sein Weg ist vorgezeichnet.“

Bleibt oder geht Ao Tanaka noch? Foto: Kuczera

Thioune zum Spielstil der Fortuna: „Wir können uns auf eine gut verteidigende Fortuna-Mannschaft einstellen, die Akzente nach vorne setzen will und deutlich besser im Offensivspiel sein wird. Wir wollen uns mehr Torchancen herausspielen und Paderborn muss da die Balance finden. Wir werden sicherlich ein spannendes Spiel sehen.“

Thioune zu den neuen Spielern: „Wir haben mit den beiden Spielern Christos Tzolis und Isak Johannesson mehr Möglichkeiten, können offensiv auf Spielentwicklungen besser reagieren, weil wir um ihre Qualitäten wissen. Andererseits haben es auch die bisher gut gemacht, die in den ersten 180 Ligaminuten von Beginn an auf dem Platz standen. Wir haben gut Fußball gespielt und leidenschaftlich verteidigt. Es wäre nicht überraschend, wenn sie nun wieder nur ein paar Minuten sammeln. Wir haben ein Gespräch mit den Neuen geführt, um ihnen zu erläutern, wie unser Defensivkonzept aussieht. Andererseits war auch im Training zu erkennen, wie gut zum Beispiel Johannesson und Daniel Ginczek harmonieren.“

Thioune zu Ao Tanaka: „Er hat seinen Wechselwunsch an uns herangetragen. Stand jetzt ist er Spieler von Fortuna. Wir gehen davon aus, dass er uns weiterhin seine maximale Leistung anbietet. Er wird noch konstanter, weil er auch aus einer längeren Verletzung gekommen und noch nicht ganz bei 100 Prozent ist. Ich schließe nicht aus, dass er in den nächsten Wochen und Monaten bei uns spielt.“

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