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Wieder ein Verfolgerduell für Fortuna

Thioune-Team will in Hannover auch die Serie wahren

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Die Mannschaft und der Trainer von Fortuna Düsseldorf wollen die gute Stimmung, den perfekten Lauf der letzten vier Spiele und die zuletzt gezeigte defensive Stabilität unbedingt auch in Hannover auf den Rasen bringen. Dann wären ein gutes Ergebnis und die weitere Besetzung als Jäger der Spitzenteams in der 2. Fußball-Bundesliga gesichert. Denn es ist erneut ein Verfolgerduell – der Fünfte muss beim Sechsten antreten – und es geht für beide Teams darum, in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen zu bleiben.

Im günstigsten Fall könnte Fortuna am Ende der Hinrunde, nach dem Spiel am Freitag gegen Kaiserslautern, sogar auf dem Relegationsplatz stehen. Dann hätte die Mannschaft die Zielsetzung der sportlichen Leitung und des Trainer sogar übererfüllt. Aber oft genug ist der zu große Optimismus in sich zusammengefallen, weil zu viel erwartet wurde, was eine Mannschaft, die immer noch unter einer Personalnot leidet, nicht erfüllen kann.

So betonte der Trainer in der Pressekonferenz auch im Nebensatz, dass am Samstag vor allem die Spieler einen frischen Eindruck gemacht haben, die zuletzt wenig am Ball waren – wie Rouwen Hennings und Jorrit Hendrix. Die Schlussfolgerung für Daniel Thioune war daraufhin auch, dass er nicht unbedingt nach dem Leistungsprinzip das Team für Hannover aufstellen werde, sondern sich auch die körperliche Belastung anhand der ermittelten Leistungsdaten ansehen muss. Wer fit genug ist, sich auch dem 16. Ligaspiel, also dem 18. Pflichtspiel der Saison in guter Verfassung zu stellen, wird auch spielen.

Vier Spieler waren in allen 15 Begegnungen in der 2. Liga bisher dabei

Auf einen Dawid Kownacki wird der Trainer nicht verzichten. Als Torschütze und Vorlagengeber ist der polnische Innenstürmer in der Mannschaft nicht zu ersetzen. Auch Rouwen Hennings wird spielen, ebenso wie Marcel Sobottka, der eine Auflaufgarantie für das Hannover-Spiel bereits Mitte letzter Woche vom Trainer erhalten hatte. Zudem geht kein Weg an Matthias Zimmermann, Christoph Klarer und Tim Oberdorf vorbei. So steht das Gerüst bereits. Da Shinta Appelkamp, Kristoffer Peterson ebenso wie Florian Kastenmeier (und Kownacki) in allen bisherigen Ligaspielen zum Einsatz gekommen sind, werden sie auch sicherlich ihre Einsatzminuten bekommen.

Für Daniel Thioune ist es erneut nicht so einfach, die richtige Taktik und das passende Personal für das Spiel in Hannover zu finden. Foto: Beele

Auf die Frage, ob Michael Karbownik wieder auf den Flügel zurückkehren werde, antwortete Thioune etwas diffus – wohl um den Gegner über seine Planungen im Unklaren zu lassen. „Er hat gegen St. Pauli ein ordentliches Spiel gemacht und es war seine Wunschposition“, sagte der Trainer und ließ damit völlig offen, wo er den jungen Polen einsetzen werde. „In den letzten Wochen hatte er das Spiel auf der Außenbahn geräumiger vor sich, während es im Zentrum kompakter zugeht.“ 

Ohnehin überlegt das Trainerteam, das System gegen Hannover wieder zu verändern. Das heißt, dass es wieder eine Viererkette geben könnte. Emma Iyoha hat als Flügelspieler gegen St. Pauli eine sehr konsequente Defensivarbeit abgeliefert. Das nötigte den Trainer ein großes Lob ab: „So kannte ich ihn gar nicht“, sagte er über den Spieler, den er auch in Osnabrück trainiert hatte. Doch viel spricht dann dafür, das Karbownik wieder auf dem Flügel eingesetzt wird. Warum sollte Fortuna freiwillig auf diese Stärken von Karbownik verzichten?

Adam Bodzek ist der Glücksbringer für die Mannschaft der Fortuna

Doch erneut kommt es mehr auf die Ein- statt auf die Aufstellung an. Mit der Energie und der Leidenschaft, wie sich die Fortuna zuletzt gegen jeden Treffer des Gegners gewehrt hat, muss auch in Hannover aufgetreten werden. „Ich möchte, dass die Mannschaft komplett bei sich bleibt, wir lassen uns nicht vom Tabellenstand und möglichen Szenarien treiben“, sagte Thioune. „Wir schauen nicht auf die Tabelle.“ Zumindest jetzt noch nicht. Das kann sich nach Samstag ändern, wenn sich der Blick dann tatsächlich lohnen könnte. „Ich freue mich natürlich über jede Position, die wir nach oben klettern“, fügte der 48-Jährige hinzu.

Dass die Aufgabe bei einem weiteren Aufstiegsaspiranten, zu dem Hannover 96 vor der Saison gemacht worden war, nicht leicht wird, erklärt sich von selbst, wenn man auf die Besetzung des Gegners schaut. Die Niedersachsen haben sich nach durchwachsenem Saisonstart mehr als stabilisiert. Thioune hob vor allem die Leistungen des Ex-Fortunen Havard Nielsen und von Torwart Ron Robert Zieler hervor, die maßgeblichen Anteil daran haben, dass die 96er immer besser ins Rollen gekommen sind.

Das würde Hannover 96 aber alles nichts helfen, wenn Daniel Thioune Recht behält. Denn er bezeichnet Adam Bodzek als den Glücksbringer für seine Mannschaft: „Adam hat uns in den letzten sehr Wochen geholfen. Vielleicht müssen wir seine Aufgabe gedanklich darauf reduzieren, dass wir jedes Spiel gewonnen haben, seit er dabei ist, und ihn auch in Zukunft als Glücksbringer mit in den Bus setzen.“ 

Mögliche Aufstellung:
Kastenmeier – Zimmermann, Oberdorf, Klarer, Karbownik – Sobottka – Peterson, Hendrix, Iyoha – Kownacki, Hennings
Kader: Wolf – Mansfeld, Fernandes Neto, Böckle, Bodzek, Hoffmann, Klaus, Appelkamp, Baah
Es fehlen: Ginczek, de Wijs, Gavory, Tanaka
Die fünfte Gelbe Karte droht Christoph Klarer.

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