D.SPORTS

Home of Sports

Traumstart ins Comeback-Jahr

Rhein Fire überzeugt in erster Saisonphase

Foto: Justin Alexander Derondeau

von Tobias Kemberg

Zwei Spiele, zwei Siege – die ersten Schritte in der European League of Football sind geglückt. Vor dem ersten Heimspiel am Sonntag gegen die Istanbul Rams beleuchtet D.SPORTS den sportlichen Re-Start der Football-Franchise.

Als die Rückkehr im Herbst 2021 offiziell gemacht wurde, begleiteten ein immenser Hype und eine riesige Erwartungshaltung innerhalb und außerhalb des engeren Zirkels das offizielle Comeback von Rhein Fire. Im Juni 2022, nach den ersten beiden Saisonspielen in der European League of Football (ELF), lässt sich feststellen: Die Rückkehr auf die europäische Football-Bühne ist gelungen – und der Hype ist real.

Zwei Siege bei den ersten zwei Auftritten und eine von den bisherigen Resultaten losgelöste, spürbare Vorfreude auf das erste Heimspiel dürften den Verantwortlichen der Franchise in diesen Tagen ein Dauerlächeln ins Gesicht zaubern. Sollte das Team von Head Coach Jim Tomsula am Sonntag (15 Uhr) auch die erste Begegnung vor heimischem Publikum gegen die bislang noch sieglosen Istanbul Rams für sich entscheiden, dürfte die Konkurrenz den Liganeuling wohl endgültig im Kreis der Mitfavoriten willkommen heißen.

Bei Rhein Fire würden sie dies zweifellos akzeptieren, denn die Macher sprachen gleich nach Bekanntwerden des Comebacks davon, in der ersten ELF-Saison vorne mitmischen zu wollen. Bis zu den Play-offs und einem möglichen Titelgewinn ist es noch ein langer Weg. Aber nach dem umjubelten 29:26-Auftaktsieg bei der Frankfurt Galaxy sowie dem 28:17 bei den Leipzig Kings schaut D.SPORTS vor dem dritten Game Day mal etwas genauer auf den Start von Rhein Fire und was das Team bisher auszeichnet.

Foto: Justin Alexander Derondeau

Defense
Ja, im ersten Spiel gegen die Galaxy kassierte Rhein Fire insgesamt 26 Punkte. Aber beim Auftaktspiel gelangen der Defense drei Interceptions und auch zuletzt gegen die Kings hatten die Abwehrspieler großen Anteil am zweiten Saisonerfolg. Leipzig blieb im vierten Quarter ohne Punkte – auch weil der Fire-Defense kurz vor der eigenen Endzone eine Fumble-Recovery gelang, in deren Anschluss Defensive Back Omari Williams den Ball über 93 Yards zum Touchdown in die Leipziger Endzone zurücktrug. Mit zwei weiteren forcierten Turnovern in den folgenden Minuten machte die Abwehr den Triumph endgültig perfekt.

„Big Plays“
Insbesondere gegen die Kings punktete die Offensive mit „Big Plays“. Mit dem achten Spielzug des ersten Drives bediente Quarterback Matt Adam seinen Wide Receiver Nathaniel Robitaille über 58 Yards zum ersten Touchdown der Partie. Nicht minder spektakulär kam der zweite Rhein-Fire-Touchdown zum zwischenzeitlichen 14:10 daher, bei dem Runningback Jason Aguemon 70 Yards über die Wiese rannte. Die Fähigkeit zu „Big Plays“ und der Mut der Coaches, Quarterback Adam und seine Mitspieler diesbezüglich nicht an der kurzen Taktik-Leine zu halten, zahlen sich bisher absolut aus.

Punkte nach Turnovern
17 Punkte erzielte Rhein Fire in den ersten beiden Spielen nach gegnerischen Ballverlusten. Wenn sich die gegnerische Offense Fehler erlaubt – oder von der Defense in einen solchen getrieben wird – dann schlagen die Spieler von Offensive Coordinator Martin Tschurer Kapital daraus. Andersherum erlaubte sich Rhein Fire selbst erst einen Turnover und den Gegnern keine Punkte nach Ballverlusten.

Fazit
Nach den ersten Eindrücken haben die Verantwortlichen bei der Zusammenstellung des Kaders ein gutes Händchen gehabt. Das ist bei einer neuen bzw. wieder zum Leben erweckten Franchise, die das erste Jahr in einer Liga wie der ELF mitmischt, keine Selbstverständlichkeit. Es gibt gewiss auch eine Menge Raum für Verbesserungen. Beispiel gefällig? 15 Strafen in den ersten beiden Spielen sind sicherlich nicht nach dem Geschmack der Coaches.

Unter dem Strich kann man aber sagen: Die ersten Eindrücke von „Rhein Fire 2.0“ sind absolut positiv. Das Team zeigt spielerisch gute Ansätze und wird mit den kommenden Aufgaben viele kleine Mechanismen in der Offense, Defense und den Special Teams weiter optimieren können. Die Unterschiede zwischen Spiel zwei und drei sollen am Sonntag die Istanbul Rams spüren.

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter