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Thorwirth: Mit Volldampf in die neue Saison

"Grandiosem Jahr" soll ein noch besseres folgen

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Wenn sich Maximilian Thorwirth nicht laufend bewegen kann, dann fehlt ihm mehr als nur etwas. So war es die Höchststrafe für ihn, dass der Leichtathlet aus dem TEAM Düsseldorf wegen einer etwas heftigeren Corona-Erkrankung pausieren musste und bei den Europameisterschaften im eigenen Land nicht antreten konnte. Trotzdem spricht Thorwirth von einem grandiosen Jahr 2022, das gerade für ihn zu Ende gegangen ist. Doch größere Pausen kennt der Sportler nicht, der am Montag seinen 28. Geburtstag feiern wird. Er weilt schon an den ersten Tagen des Jahres in Portugal im Trainingslager – er hat wieder große Ziele.

Wir erreichen den SFD-Athleten in Monte Gordo an der Algarve. Er hat zwischen den Trainingsläufen, die auch in der großen Gruppe am Strand absolviert werden, Zeit gefunden, um einen Rückblick auf die vergangene Saison und einen längeren Ausblick auf das kommende sportliche Jahr zu werfen. Thorwirth geht es gut, fühlt sich fit und ausgeruht genug, um neue Taten in Angriff zu nehmen. „Alles bestens“, sagt er auf die Frage nach seinem Befinden.

Das klassische Januar-Trainingslager hat für den Düsseldorfer bereits Tradition. Läuferinnen und Läufer der Nationalmannschaft, aber auch die Mitglieder aus seiner Laufgruppe sind vor Ort, um bei frühlingshaften Temperaturen die ersten Schritte in der Vorbereitung laufend in Angriff zu nehmen. „Hier sind auch Athleten aus anderen Nationen, es ist sehr viel los“, sagt Thorwirth.

Max Thorwirth auf dem Weg zu einer guten Zeit. Foto Kenny Beele

Erstaunlicherweise eröffnet der 27-Jährige seinen Rückblick mit der Aussage: „Es war ein grandioses Jahr, das hinter mir liegt.“ Sein Team und er hätten sehr viel richtig gemacht. „Die Hallensaison mit dem nationalen Meistertitel über 3000 Meter und dem achten Platz bei der WM hätte nicht besser laufen können.“ Auch nach diesem Hoch zu Beginn des Jahres ging es gut weiter. Der Verbesserung seiner persönlichen Bestzeit über 1500 Meter folgte dann die Bestzeit über 5000 Meter und damit die EM-Qualifikation. „Da war das Momentum auf meiner Seite“, sagt Thorwirth. „Und dann kamen die unvorhersehbaren Ereignisse, beginnend mit der Corona-Erkrankung, die extreme Auswirkungen hatte.“ So stand Thorwirth noch nicht wieder fit am Start bei den Deutschen Meisterschaften, wo er „nur“ Vierter geworden war. Das sei nicht sein Anspruch.

„Wenn wir ohne Corona in Ruhe hätten weitermachen können, wäre die Saison anders verlaufen“, sagt der SFD-Athlet, der dann trotzdem noch durch die Quali für die WM belohnt wurde. „Das war ein Riesenerlebnis mit großartigen Erfahrungen. Das war etwas ganz Besonderes, auch weil mein Vater dabei war. Diese Momente kann dir keiner nehmen, obwohl ich auch da noch nicht bei 100 Prozent war.“ Dennoch denkt Thorwirth noch an den „Tiefschlag“, bei der Heim-EM nicht dabei gewesen zu sein. Jedenfalls weiß er, dass er selbst nichts falsch gemacht hat. „Sonst wäre es eine perfekte Saison gewesen.“

Max Thorwirth hofft auf ein gutes Jahr 2023. Foto: Beele

2023 legt Thorwirth mit dem ersten Hallen-Wettkampf am 27. Januar in Boston los. Wenige Tage später, am 4. Februar, geht es ebenfalls in Boston mit dem „New Balance Indoor Grand Prix“ weiter, wo Thorwirth plant, die EM-Norm über 3000 Meter zu schaffen. Danach geht es ihm darum, bei den Deutschen Hallenmeisterschaften am 18. Februar seinen im Vorjahr errungenen Meistertitel zu verteidigen. „In der Halle fühle ich mich sehr wohl, da darf man dann auch mal träumen“, sagt er, der allerdings keine großen Ankündigungen machen, aber schon eine gute bis sehr gute Hallensaison laufen möchte.

Im Sommer hat er einen zweifachen Fokus. Im Juli beginnt schon der Qualifikations- Zeitraum für die Olympischen Spiele 2024. Die Normen sind noch mal nach oben geschraubt worden, was die Sache nicht erleichtert. Über die Weltrangliste werden sich die Läufer dann für Paris qualifizieren. „Aber auch Outdoor möchte ich also zeigen, was ich kann“, sagt Thorwirth, der in Kassel bei den Deutschen Titelkämpfen vielleicht auch schon die WM im Kopf hat, für die er sich  ebenfalls qualifizieren und dann nach Budapest reisen möchte.

„Am Ende der Saison möchte ich in guter Form sein, um mich für die WM und Olympia zu qualifizieren. Aber das ganz große Ziel dieser Saison ist einfach, schneller zu werden – so doof das auch klingen mag“, sagt Max Thorwirth. „Das habe ich selbst in der Hand und möchte noch mal 12 Sekunden von meiner Bestzeit runterkriegen.“ Er will international einfach konkurrenzfähig sein – und dass mit viel und klugem Training…

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