D.SPORTS

Home of Sports

Thioune ruft zu Bescheidenheit auf

Fortuna bezwingt auch Ingolstadt nicht im Vorbeigehen

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Fortuna Düsseldorf hat derzeit nur wichtige Spiele vor sich. Dieser Umstand gilt, bis rein rechnerisch ein Abstieg aus der 2. Fußball-Bundesliga nicht mehr möglich ist und auch der Relegationsplatz nicht mehr Angst und Schrecken wegen der trügerischen Nähe zu diesem ominösen Platz 16 verbreiten kann. Gegen Mannschaften, die hinter dem Thioune-Team in der Tabelle stehen, sind also drei Punkte Pflicht. So zählt am Sonntag gegen den FC Ingolstadt nur ein Heimsieg, um den Konkurrenten möglichst endgültig zu distanzieren.

Die Frage, auf die sich der Trainer eingestellt hatte, ist die nach der Herangehensweise an dieses Spiel. Nimmt die Mannschaft diesen Gegner genauso ernst wie den FC Schalke? Ingolstadt ist Letzer und hat selten in dieser Saison überzeugt. „In Nürnberg war das anders“, sagt Daniel Thioune und weist auf den 5:0-Sieg des Teams aus Bayern beim 1. FC Nürnberg hin. „Wir orientieren uns da sicherlich nicht am Tabellenplatz“, sagt er. „Wir als Fortuna Düsseldorf sind gut beraten, bescheiden zu bleiben. Wir sind nicht in der Situation, einen Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen.“

Es dürfe nichts im Unterbewusstsein passieren. „Es hat sich viel unter dem neuen Trainer Rüdiger Rehm verändert, und wir treffen auf eine Mannschaft, die sich definitiv noch nicht aufgeben hat“, sagt der Trainer, der zudem auf die Zuschauer und deren Unterstützung hofft. „Dafür sollten wir aber wieder die Energie auf den Platz bringen, die uns in den vergangenen Wochen stark gemacht hat.“ Es müsse vom ersten Moment zu erkennen sein, dass seine Mannschaft das Spiel unbedingt gewinnen will.

Der Trainer fordert den dritten Heimsieg unter seiner Regie

„Wir wollen die Serie unter mir, was die Heimspiele an geht, ausbauen und den dritten Sieg vor heimischer Kulisse in Folge holen“, sagt Thioune, der die Distanz nach unten vergrößern und nach oben verkürzen möchte. Das müsse seine Mannschaft dazu veranlassen, Vollgas zu geben, vor allem auch weil mehr als 10.000 Fans anwesend sein werden. Der Verein rechnet mit rund 14.000 Zuschauern am Sonntag. „Wenn es einmal nicht so läuft, habe ich gemerkt, dass die Anhänger uns auch tragen können.“

Thioune: Ein Unterschätzen des Gegners wird es nicht geben. Foto: Christof Wolff

Nicht im Stadion werden dann Lex-Tyger Lobinger und Leo Koutris sein, die nach einer positiven Testung auf Corona am Freitagmorgen auch einen positiven PCR-Test hatten und somit ausfallen werden. Während der Grieche trotz guter Trainingsleistungen wohl kaum im Kader gestanden hätte, wäre Lobinger eine wichtige Ergänzung für den Sturm gewesen, weil der Trainer noch überlegt, ob er dem zuletzt nicht frisch wirkenden Daniel Ginczek eine Pause gönnen möchte. Ansonsten sind alle Fortuna-Profis an Bord, wobei nur Adam Bodzek derzeit noch nicht für einen Einsatz in Frage kommt, obwohl er inzwischen die meisten Einheiten in vollem Umfang bestreiten kann.

„Zu einer Entwicklung gehört auch dazu, dass wir nicht immer Hurra-Fußball spielen können.“
Daniel Thioune

Die Lehren aus der schwächeren zweiten Hälfte in Regensburg wurden gezogen, wie es der Trainer erklärt. „Wir haben uns da zu sehr auf das Spiel des Gegners eingelassen und ein wenig das Fußballspielen eingestellt“, erklärte Daniel Thioune. „Das war nicht unser Spiel, und auch die Einwechslungen haben uns da nicht so weitergeholfen, wie ich es mir erwünscht hätte.“ Immerhin habe die Defensive einen sehr guten Job gemacht. So könne die Mannschaft auch positive Dinge aus diesem Spiel mitnehmen. „Vorne war es zu wenig, aber es gehört zu einer Entwicklung dazu, dass wir nicht in jedem Spiel Hurra-Fußball spielen können“, sagt er.

Apropos Torgefahr: Die Abschluss-Qualität ist für Fortunas Cheftrainer ein großes Thema, weil er davon wegwill, dass nur Rouwen Hennings und Khaled Narey für die gewinnbringenden Abschlüsse zuständig sind. Gute Angriffe und Chancen gab es genug, ein Tor ist allerdings nicht gefallen. „Ich habe aber dunkel in Erinnerung, dass Fortuna das Hinspiel durch Tore gewonnen hat, die nicht von Khaled oder Rouwen erzielt worden waren.“ Da hat Thioune recht, denn Andre Hoffmann und Matthias Zimmermann hatten für den 2:0-Erfolg gesorgt. „Ich wünsche mir am Sonntag und in allen kommenden Spielen Fall Torgefahr von jedem meiner Spieler.“ 

Teilen

Verpasse keine News mehr und abonniere unseren Newsletter