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Düsseldorf sucht seine 3×3-Meister

Finale der 3x3 Düsseldorf League am Sonntag

Fotos: Kenny Beele

Von Nah und Fern, Profis und Amateure, Männer und Frauen: Dutzende Basketball-Teams haben über Wochen bei der 3×3 Düsseldorf League mitgespielt. Am Sonntag steigt nun das große Finale von Deutschlands erster 3×3-Liga.

Man muss Kevin Magdowski natürlich als befangen ansehen, er ist schließlich der Organisator der Veranstaltung. Aber wie sehr der Basketball-Trainer von der 3×3 Düsseldorf League schwärmt, das ist schon bemerkenswert: „Wir haben Teams aus mehreren Ländern dabei. Hier treffen sich Profis und Amateure, alle gehen respektvoll miteinander um. Alle helfen mit. Wir sind in der Szene angekommen, und genau so hatten wir uns das vorgestellt.“

Wir? Das ist das Düsseldorfer 3×3-Projekt, das nicht nur ein Profiteam unterhält, sondern die immer beliebter werdende Basketball-Variante generell nach vorne bringen will. Und die Szene? Das sind die Spielerinnen und Spieler in Düsseldorf und vielen anderen Orten in ganz Europa, die größtenteils nicht in Vereinen organisiert sind, sondern sich auf Freiplätzen treffen.

An die müsse man rankommen, dachte sich Kevin Magdowski, als er vergangenes Jahr vom „normalen“ Hallen-Basketball zum 3×3 kam. Die Idee: Eine eigene Turnierserie für die vielen Mannschaften, die sich regelmäßig treffen, aber nirgendwo organisiert sind. Mit mehreren Qualifikationsrunden und einem großen Finale. Geboren war die 3×3 Düsseldorf League, die erste Turnierserie in Deutschland.

„Wir wollen eine Community aufbauen und den Düsseldorfer Jugendlichen eine Plattform geben“, sagte Magdowski zum Start der ersten Serie. Und das klappte, sogar weit über Düsseldorf hinaus. Teams aus den Niederlanden, Belgien und Frankreich, aus Irland und der Ukraine waren dabei. Und natürlich zahlreiche aus der Region, vor allem aus Düsseldorf selbst. 

30 Teams aus drei Ländern

Die zweite Serie war ähnlich beliebt, von Ende Januar bis Ende Februar gab es drei Quali-Turniere. An diesem Sonntag nun steht das Finale an. 30 Teams aus drei Ländern sind dabei in den Kategorien Männer, U18 Männer und U18 Frauen. Los geht es um 12 Uhr in der Halle der Theodor-Litt-Realschule in Urdenbach. Dann wird nicht nur auf fünf verschiedenen Plätzen mit professionellen Schiedsrichtern gespielt, dann gibt es auch einen DJ und Imbissstände. „Wir haben das richtig weiterentwickelt, aber trotzdem bleibt es bodenständig. Die Teams helfen hinterher beim Abbau mit“, sagt Magdowski.

Besonders stolz ist er auf die vielen Amateure, wie das Team von vier Düsseldorfer Krankenpflegern, alle jenseits der 40, aber immer noch regelmäßig auf dem Platz. Das spielte bei einem Quali-Turnier mit, schlug sich achtbar. „Bei uns begegnen sich alle auf Augenhöhe, das ist eine bodenständige Sportart, die kommt von der Straße“, sagt der Organisator, „da ist keiner besser als der andere, es ist ein fairer Wettkampf, danach gibt man sich die Hand.“

Das schätzen auch die Profis von LFDY und von Projekten aus anderen Städten. Die kommen allerdings auch, weil sich die Serie schnell entwickelt hat, mittlerweile zählt sie zur Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft. Und läuft alles glatt, nimmt sie bald auch der Weltverband Fiba auf, dann könnte man in Düsseldorf sogar Punkte auf dem Weg zur WM sammeln. Aber rein auf Profis setzen, das will Magdowski nicht: „Es ist eine Mischung aus Vereinssportlern und Freizeitteams. Man spielt gegeneinander, tauscht sich aus, die Durchlässigkeit ist da, so wollten wir das.“

Auch Düsseldorfer Amateure beim Finale

Dafür bietet 3×3 natürlich auch ideale Voraussetzungen. Das Spiel ist kurz, es gibt wenige Spieler, da können auch mal Außenseiter gewinnen. „3×3 ist eine Lucky-Punch-Sportart“, sagt Magdowski, „deswegen gibt es jetzt nicht nur Überraschungen, aber es auch nicht so, dass da Bayern München gegen Amateure spielt, unsere Spiele sind nicht immer schon vorher entschieden.“

Darauf setzen auch zwei Düsseldorfer Freizeitteams, die es zum Finale geschafft haben: Die Abis und Die Ballerz, letztere kommen von einem Freiplatz aus Oberbilk. Sie und all die anderen Teams spielen sogar um Preisgeld. Insgesamt werden 2000 Euro unter den Sieger-Teams verteilt, bezahlen muss dagegen niemand. „Alles kostenlos, das ist uns wichtig“, sagt Magdowski. Dafür helfen die Teams aber eben auch beim Abbau. Wie in einer richtigen Community.

Auch Zuschauer sind am Sonntag erlaubt. Für sie wie auch alle Aktiven gilt die 2G+-Regel, Geimpfte oder Genesene müssen auch einen aktuellen wie negativen Corona-Test vorzeigen.

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