Sie haben es schon wieder getan! Die Neujahrs-Tabellenführer der Düsseldorfer EG sind auch 2016 weiter auf Siegeszug. Gegen die Straubing Tigers gelang den Mannen von Christof Kreutzer ein hauchdünner 2:1 (0:0; 2:0; 0:1). Bereits zum siebten Mal in dieser Saison entschied die DEG ein Spiel mit diesem Ergebnis für sich. Mit gerade einmal 14 geschossenen Toren heimste sie so satte 20 Punkte ein. Die Gäste aus Niederbayern lieferten ein wirklich gutes Auswärtsspiel ab, schossen fast doppelt so oft aufs Tor wie die DEG, fanden aber fast immer in dem einmal mehr bestens aufgelegten Mathias Niederberger ihren Meister.
Im ersten Spiel als Gejagter musste Christof Kreutzer auf Wirbelwind Alexander Preibisch verzichten, Maxi Kammerer stand für ihn im Aufgebot. Gleich die erste nennenswerte Szene des Spiels war exemplarisch für den weiteren Verlauf des Nachmittags: René Röthke kam unmittelbar vor Niederberger unbedrängt an die Scheibe und versuchte, den DEG-Keeper auszuspielen. Es blieb beim Versuch (2.). Die beste Einschusschance der DEG bot sich Chris Minard, der die Scheibe von Norm Milley von hinter dem Tor aufgelegt bekam, aber gleich doppelt an Matt Climie im Kasten der Gäste scheiterte (12.). Maury Edwards Schuss von der blauen Linie an den linken Pfosten war der Schlussstrich unter ein insgesamt recht ereignisarmes erstes Drittel.
Im Mittelabschnitt durften auch die Straubinger ein erstes Mal in Überzahl ran. Ex-DEG-Stürmer Connor James fälschte einen Schuss von Colton Jobke ab und sorgte so für Gefahr für das DEG-Tor (23.). Im Gegenzug zog Daniel Fischbuch von der linken Seite aufs Tor, nach einer schönen Bewegung war der Winkel für einen erfolgreichen Abschluss dann aber zu spitz (23.). Dass die DEG wenig später in Führung ging, verdankte sie einer Riesentat von Niederberger gegen Sean O’Connor, der nach einem leichtsinnigen Pass von Tim Conboy völlig frei vor ihm stand. Der anschließende Konter führte über Daniel Kreutzer und Rob Collins zu Draysons Bowmans zweitem Treffer im DEG-Trikot. In den Querpass von Collins hielt er seinen Schläger rein und beobachtete, wie die Scheibe über die Linie rutschte (25.). Manuel Strodel setzte 50 Sekunden später noch einen drauf und verwandelte aus halbrechter Position ein feines Zuspiel von Ken André Olimb (26.). Dem vermeintlichen dritten Treffer der DEG verweigerte das Schiedsrichterduo Brüggemann/Schukies nach Studium der Videobilder die Anerkennung. Von der Grundlinie hatte Chris Minard die Scheibe aus unmöglichem Winkel an den Rücken von Climie gespielt, von wo aus sie nicht in vollem Umfang über die Linie trudelte (27.).
Der weitere Spielverlauf hätte sich für die DEG deutlich entspannter gestaltet, hätte Olimb aus dem Slot ins leere Tor getroffen. Nach einem ersten Versuch von Kurt Davis war Climie bereits geschlagen, doch eine Volley-Abwehr eines Straubinger Verteidigers verhinderte im allerletzten Moment Schlimmeres für die Gäste (33.). Straubing blieb weiterhin gefährlich: Yeo Dylan landete mit seinem Schlenzer von der blauen Linie den zweiten Pfostentreffer des Nachmittags. Niederberger verhinderte, dass James den Nachschuss verwerten konnte (35.). Sehenswert war auch Tim Conboys Coast-to-Coast-Lauf, an dessen Ende Climie nicht zu überwinden war (37.).
Der Schlussabschnitt wurde für die 9.132 Zuschauer im ISS DOME, darunter mehrere Hundert aus Straubing mit dem Sonderzug angereiste Gästefans, zur richtigen Nervenschlacht. Denn Martin Hinterstocker, der auch schon das Trikot der DEG trug, verkürzte nach nur 123 Sekunden auf 2:1. Seinen aus einem suboptimalen DEG-Wechsel resultierenden Alleingang hatte Niederberger einmal mehr mit Bravour entschärft. Hinterstocker schaltete jedoch blitzschnell, schnappte sich die Scheibe, fuhr von links nach rechts ums Tor herum und hatte dann keine Mühe mehr, sie zum Anschluss zu versenken. Die DEG reagierte gut und suchte ihr Heil gleich wieder im Vorwärtsgang. Die offensive Phase währte jedoch nur kurz. Straubing fuhr Angriff um Angriff und drückte auf den Ausgleich. Ein Überzahlspiel mit gleich drei guten Gelegenheiten für Minard per Abfälscher, Olimb nach Kombination über Milley und Minard von rechts übers Tor und einem Heber von Eddi Lewandowski an den Pfosten (alles in der 50. Minute) hätte abermals die Entscheidung bringen können. Ebenso wie ein 2:1-Konter über Milley auf Manuel Strodel mitten in die Schlussoffensive der Gäste hinein (58.). Auch mit einem sechsten Spieler blieb der Mannschaft von Larry Mitchell der Ausgleich verwehrt, die DEG rettete den knappen Vorsprung über die Zeit.
Der Straubinger Coach hielt nach dem Spiel fest, seine Mannschaft habe „dem Tabellenführer alles aberverlangt. Wir haben sehr viel Druck gemacht und im letzten Drittel fast ausschließlich im gegnerischen Drittel gespielt. Letztlich ist es in der DEL aber wurscht, ob etwas verdient ist oder nicht, es geht um Punkte. Hut ab vor der Leistung meiner Jungs, aber es hat nicht gereicht.“
Für Christof Kreutzer war es trotz der vielen erfahrenen Spieler in seinem Team nicht ganz einfach, heute zum ersten Mal als Tabellenführer ins Spiel zu gehen. „Wir haben uns das Leben sehr schwer gemacht. In der Defensive haben wir aber immer einen Weg gefunden, die Scheibe zu blocken und konsequent herauszuspielen.“ Letztlich habe die Mannschaft das erwartet schwere Spiel „nach Hause gebracht“.
Nun sind alle auf das Knister-Derby gegen die Iserlohn Roosters am kommenden Dienstag (19:30 Uhr) gespannt. Die Sauerländer kommen zum Spitzenspiel in den ISS DOME. Karten für dieses Spektakel sind unter www.degtickets.de zu bekommen. Bis es so weit ist, können wir uns alle gemütlich zurücklehnen und morgen den Rest des DEL-Spieltags vom Sofa aus verfolgen.
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