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Keine weitere Bauchlandung!

In Elversberg will Fortuna wieder in die Erfolgsspur zurück

Foto: Kenny Beele

von Norbert Krings

Vor dem vierten Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga findet sich Fortuna Düsseldorf im Tabellen-Mittelfeld der 2. Fußball-Bundesliga wieder. Die Ansprüche sind höher, auch wenn die Ziele für diese Saison bisher von der sportlichen Leitung des Traditionsvereins ebensowenig konkret verkündet worden sind wie vom Trainer. Um eine weitere Bauchlandung wie die unnötige Heimniederlage gegen Paderborn zu verhindern, sollte nun eine starke Leistung und ein gutes Ergebnis in Elversberg folgen. Dass Fortuna mit einem Dreier den Anschluss nach ganz oben halten oder wieder herstellen könnte, ist das Ziel im Saarland.

In Elversberg ist die Personallage für Fortuna nicht mehr so ideal wie zuvor, da Marcel Sobttka nicht zur Verfügung stehen wird. Der Vizekapitän hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen und wird wohl bis zur Länderspielpause (8.-10. September sind keine Ligaspiele) ausfallen und damit auch das Heimspiel gegen Karlsruhe am 1. September verpassen. Problematisch ist, dass seine Mansnchaft ohne ihn in der vergangenen Saison nur eines von fünf Auswärtsspielen gewinnen konnte. In der Defensive ist der 29-Jährige für den Düsseldorfer Zweitligist ein ganz wichtiger Stabilisator.

Marcel Sobottka fällt wegen einer Muskelverletzung in Elversberg aus. Foto: Kenny Beele

So ganz sicher war sich Trainer Daniel Thioune noch nicht, welchen Mittelfeldspieler der Fortuna er die Aufgabe als rein defensiver Sechser übertragen sollte. Bei Ao Tanaka vermisst man manchmal die absolute Ernsthaftigkeit, seine ihm zugedachte Rolle so auszufüllen, wie es der Trainer gerne sehen würde. Isak Johannesson würde sich laut Thioune eher in einer offensiveren Rolle wohlfühlen – ähnlich wie Shinta Appelkamp. Yannik Engelhardt wäre der ideale Mann für diese Aufgabe, wenn sich der 22-Jähjrige doch nur schon im Zweitliga-Modus befinden würde. Noch hat sich Engelhardt an die Spielweise im Fußball-Unterhaus mit all den Besonderheiten noch nicht so recht gewöhnt. Daher überlegt der Trainer sogar, ob er den eigentlich zur U23 abkommandierten Tim Oberdorf – zumindest als Backup – doch mit nach Elversberg nehmen sollte, obwohl dieser nach seiner Erkrankung noch Aufbauarbeit und Spielpraxis benötigt. „Eins zu Eins wird sich Marcel nicht ersetzen lassen“, sagte Thioune.

So ganz sorgenfrei ist der Trainer auch bei anderen Spielern nicht. Nicolas Gavory hat sich von seiner guten Verfassung und Form in der Vorbereitung ein ganzes Stück wieder entfernt. Er war gegen Paderborn einer der Schwachpunkte, die der Gegner ausgemacht hatte. Vor allem beim ersten Gegentreffer ließ sich der Franzose arg düpieren. Und offensiv fiel Gavory diesmal nur mit ein paar verunglückten oder schlecht adressierten Flanken auf. Große Wahl hat Daniel Thioune da nicht. Weil er offensichtlich Benjamin Böckle kein Zweitliga-Niveau für 90 Minuten zutraut, könnte Emma Iyoha nach hinten rutschen und den Platz auf der linken Angriffsseite für den gerade erst verpflichteten Dennis Jastrzembski freimachen. Allerdings käme für diese Position auch Christos Tzolis in Frage.

Daniel Ginczek hat zuletzt als alleinige Spitze in der Luft gehangen

Daniel Ginczek trägt sicherlich nicht die Alleinschuld, dass er sich gegen die Paderborner Abwehr nicht so richtig in Szene setzen konnte. Seine Rolle als alleinige Sturmspitze liegt ihm nicht so ideal. Für ihn wäre es wohl besser, wenn sein Team mit zwei zentralen Angreifern spielen würde. Mangels großartiger Fähigkeiten im Dribbling und beim Tempo ist Ginczek auch auf gute Anspiele aus dem Mittelfeld und auf Flanken von außen angewiesen. Dann kann er seine Stärken ausspielen, die er sicherlich hat. Doch wenn 34 Flanken in den gegnerischen Strafraum geschlagen werden, und die Verwertungs-Möglichkeit und -Quote ist so gering, wie es auch Fortunas Cheftrainer nun bemängelte, darf man sich nicht wundern, wenn ein Mittelstürmer in der Luft hängt.

Vielleicht ist der gerade verpflichtete zweite neue Außenstürmer in der Lage, mit seinem Tempo Lücken aufzureißen und Räume zu schaffen. Dennis Jastrzembski wird in Elversberg zum Kader gehören, wie es der Trainer bereits zwei Tage vor dem Spiel angekündigt hat. „Wir haben nicht so viele Linksfüßler im Kader, er wird eine wichtige Ergänzung für uns darstellen“, sagte Thioune. „Es gibt auch kein Problem, diese jungen und hungrigen Leute, wie auch Tzolis und Johannesson in den Kader zu integrieren.“ Jastrzembski ist für den Trainer kein Unbekannter. „Er war ein Toptalent in Berlin, und manchmal ruckelt es dann im weiteren Karriereverlauf. Er hat aber trotzdem 19 Erstligaspiele bei der Hertha geamcht, und er ist überall mit Mach 3, also ordentlich viel Tempo unterwegs“, sagte Thioune, der gerne seine Mannschaft auch über tiefe Laufwege und Umschaltmomente gefährlich für den Gegner werden lassen möchte. „Er ist auf jeden Fall im Wettkampfmodus und ist fit.“


Fortunas mögliche Aufstellung:
Kastenmeier – Zimmermann, Hoffmann, de Wijs, Gavory – Tanaka – Klaus, Johannesson, Appelkamp, Iyoha – Ginczek
Kader: Niemczycki – Niemiec, Oberdorf, Vermeij, Engelhardt, Tzolis,  Jastrzembski, Uchino, Siebert

Felix Klaus – rechts – hat seinen Vertrag bei der Fortuna verlängert. Der Verein gab die Laufzeit nicht bekannt. Foto: Kenny Beele

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