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Gute Erinnerung und großer Respekt

Siegesserie soll in Sandhausen nicht reißen

Foto: Imago

von Norbert Krings

Die Erleichterung und die Vorfreude auf das Spiel seiner Mannschaft beim SV Sandhausen war Daniel Thioune in der Pressekonferenz knapp 32 Stunden vor Beginn des Spiels in der 2. Fußball-Bundesliga deutlich anzumerken. Fortuna Düsseldorf könnte im Hardtwaldstadion mit einem Sieg die Serie ohne Punktverlust in der neuen Saison fortsetzen. Zudem kann der Cheftrainer des Traditionsklubs seit 15.30 Uhr auch auf einen weiteren neuen Spieler zurückgreifen. Der Pole Michal Karbownik übernimmt die Nummer 8 von Kuba Piotrowski und ist ab sofort einsatzbereit.

Der Neue: Dabei hatte sich die Personalsituation inzwischen soweit entspannt, dass der Trainer nur noch auf Nana Ampomah und Matthias Zimmermann verzichten muss, die er aber erfreulicherweise bereits im August noch im kompletten Mannschaftstraining zurückerwartet. „Mit Michal Karbownik gewinnen wir gleich mehrere neue Optionen dazu. Er ist ein sehr flexibler Spieler und kann beide Außenverteidiger-Positionen bekleiden“, sagt Sportdirektor Christian Weber. „Er fühlt sich aber auch im zentralen Mittelfeld zuhause.“

Der 21 Jahre alte flexibel einsetzbare Defensivspieler wechselt vom Premier-League-Club Brighton & Hove Albion auf Leihbasis für eine Saison nach Düsseldorf. Karbownik wurde in der Jugend von Legia Warschau ausgebildet und durchlief sämtliche polnische Junioren-Nationalmannschaften. 2020 feierte er sein Debüt in Polens A-Nationalmannschaft, zudem kam er in den vergangenen Jahren acht Mal in der U21 von Polen zum Einsatz.  

Das Mittelfeld: Während das Mittelfeld gesetzt scheint mit Marcel Sobottka, Ao Tanaka, Felix Klaus (außen) und Shinta Appelkamp ist noch offen wie sich der Trainer in der Frage entscheidet, ob er mit einer Viererkette oder der zuletzt in Offenbach bewährten Dreierkette in Sandhausen antreten wird. Zudem ist auch die Sturmbesetzung offen. Mit seiner Zentrale auf dem Feld ist der Trainer sehr zufrieden und glaubt auch nicht, dass Sobottka und Tanaka eine Pause bräuchten, weil für sie kein direkter Ersatz im Kader ist, beziehungsweise war und sie quasi durchspielen mussten. „Sie hatten eine gute Vorbereitung und haben sehr gut gearbeitet“, sagt Thioune. „Alle Drei sind körperlich in einem Topzustand.“ Und brauchen wohl tatsächlich keine Pause demnach.

Die Abwehr: Für die Dreierkette spricht laut Trainer, dass sie es in Offenbach nicht schlecht gemacht habe. „So hätten wir auch die Möglichkeit, drei Spieler hinter dem Ball zu haben“, sagt er und hofft darauf, auch die noch zu oft vorkommenden Ballverluste so besser kompensieren zu können. „Auch gegen die schnellen Kinsombi-Brüder kann es gut sein, hinten kompakter zu stehen.“

Man sei jetzt jedenfalls breiter aufgestellt durch die beiden taktischen Optionen. Thioune weiß aber auch, wie wohl sich seine Spieler in und mit einer Viererkette fühlen. „In den ersten beiden Saisonspielen hat das ja auch nicht so schlecht funktioniert. Und es gibt einige Dinge, die gegen eine Dreierkette sprechen, aber auch so manche dafür.“ Man könne jedenfalls schnell umstellen.

Der Angriff: Kristoffer Peterson wird mitfahren, aber wohl nicht erste Wahl sein, weil er sich im Pokalspiel eine Fußprellung zugezogen hatte und zunächst wegen der Schmerzen nicht trainieren konnte. „Er hat aber die Zähne zusammengebissen und ist jetzt wieder fit und bester Dinge“, erklärte Daniel Thioune, der sich wie der Spieler sehr über den wichtigen Treffer des Schweden in Offenbach gefreut hatte. „Jegliche Kombination in der Sturmmitte ist denkbar, da auch Emma Iyoha wieder zurück ist“, sagt Thioune. „Eigentlich kann ich nicht viel falsch machen, da mir alle Offensiven Leistung angeboten haben.“

Rouwen Hennings erzielte auf diese akrobatische Weise das 2:1 gegen Paderborn. Foto: Imago

Obwohl der Trainer es offengelassen hatte, ob die Fortuna mit zwei zentralen Spitzen ins Spiel gehen wird, gibt ihm die kurze Pause von Peterson die Möglichkeit, ihm zu erklären, dass er zunächst mit der Jokerrolle vorlieb nehmen muss. Wahrscheinlicher ist eine Aufstellung von Dawid Kownacki und Daniel Ginczek, auch weil Thioune nicht glaubt, dass die beiden von ihm selbst im Stadion beobachteten Treffer von Rouwen Hennings beim damaligen 2:0-Erfolg irgendeine Auswirkung auf das aktuelle Spiel haben könnten. So ist vorstellbar, dass Hennings zur Schonung erst einmal auf der Bank „schmort“ und dann nach einer wahrscheinlichen Einwechslung sehr motiviert zu Werke gehen wird.

Der Gegner: „Die Sandhäuser sind gewillt, das zu zeigen, was sie in den letzten Monaten ausgezahlt hat“, sagte Daniel Thioune über den kommenden Gegner voller Respekt. „Es wird zu Unrecht despektierlich über diesen Verein gesprochen. Zudem hat Alois Schwartz eine richtige gute Mannschaft geformt, seitdem er sie im Laufe der vergangenen Saison übernommen hat.“ Man habe mit kleinen Mitteln Maximales dort erreicht. Schließlich war der SVS auch die fünftbeste Rückrunden-Mannschaft der Spielzeit 2021/22. „Ich freue mich auf diese Aufgabe.“ Eine möglichweise härtere Gangart des Gegners hat für Thioune keinerlei Relevanz.

Die Aussichten: „Wir würden gerne an unserer Siegesserie feilen, aber da ist ja auch noch ein starker Gegner“, sagt Thioune. „Wir müssen eine Menge tun, um unsere Serie zu erhalten.“ Froh ist Fortunas Cheftrainer in diesem Zusammenhang, dass seine Mannschaft inzwischen besser mit Führungen umgehen und einen Vorsprung auch nach Hause bringen kann. Da müsse man sich aber noch weiterentwickeln. Entspannen nach einem guten Start gibt es für den Trainer und die Mannschaft nicht. Sorge, dass Fortuna sich jetzt zu sicher fühlt, hat Daniel Thioune nicht.

Mögliche Aufstellung:
Kastenmeier – Klarer, Hoffmann, de Wijs – Klaus, Sobottka, Tanaka, Appelkamp, Gavory – Ginczek, Kownacki
Kader: Wolf – Oberdorf, Baah, Karbownik, Böckle, Hennings, Peterson, Bunk, Iyoha

 

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